News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

banner

Sortierung umschalten zurück

ThemaVerminderung Wärmestrahlung durch Wasserschleier (war: Brandbekämpfung4 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio356396
Datum19.08.2006 23:356678 x gelesen
Tach, Post!

G V Roberts kommt in "An experimental investigation of thermal absorption of water sprays" unter anderem zu dem Ergebnis:

- The results from the single nozzle tests show that for these types of nozzle, thermal
attenuation is independent of flowrate.
- For multiple nozzle arrangements, thermal attenuation increases with spray flux.
- Smaller droplets are more efficient at reducing thermal radiation than larger droplets.


Zusätzlich zu den von Roberts aufgeführten Literaturquellen haben sich u.a. auch Dembele und Wen in "Experimental Study of Water Sprays for the Attenuation of Fire Thermal Radiation" (Journal of Heat Transfer, Juni 2001, S. 534-543) damit beschäftigt.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -


TROLL COLLECT - Trolls im Forum

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio356398
Datum20.08.2006 00:004780 x gelesen
Jean Marie Buchlin vom Karman Institute in Rhode Saint Genese / Belgien will immerhin eine Verminderung von 75-90% erforscht haben:Thermal shielding by Water Spray Curtains.

Wenn man eijn bißchen in den Ergebnissen einer Google-Suche stöbert, dann scheint es durchaus so zu sein, dass Wärmestrahlung sehr wohl von Wasserschleiern signifikant reduziert werden kann.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -


TROLL COLLECT - Trolls im Forum

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorUlri8ch 8C., Düsseldorf / NRW356413
Datum20.08.2006 10:215071 x gelesen
Geschrieben von Christi@n PannierJean Marie Buchlin vom Karman Institute in Rhode Saint Genese / Belgien will immerhin eine Verminderung von 75-90% erforscht haben:Thermal shielding by Water Spray Curtains.

Ja, ABER vgl. dazu mal den vorletzten Absatz im ersten Kap.! (Höhere Wirksamkeit vorhergesagt, wenn die Wasserwand sich auf das zu schützende Objekt legt!)

Außerdem folgende Dinge:

1. Ganz offensichtlich stationäre Anlage! (Da gelten dann schon mal andere Regeln, was die Praxis angeht....) - Der Grund für diese Anlagen liegt darin, dass das die einzige Möglichkeit ist, bei Großbränden z.B. von Tanklagern schnell an bedrohten Tanks was zu machen, weil man anfangs viel zu wenig Personal und Material hat, um das Feuer selbst wirksam zu bekämpfen. Sowas "nicht-stationär" aufbauen zu wollen, ist NICHT sinnvoll bzw. in aller Regel auch völlig unmöglich! Vgl. dazu die Mustervorschläge zur Anwendung an Tanks in Kap. 7 (dreifacher Vorhang nach unten gerichteter Düsen, gestaffelt, von oberhalb 2 m ÜBER dem Tank beginnend.)

2. Anwendung nach Beschreibung am besten von oben (am besten so, dass zusätzlich Wasser an der zu schützenden Oberfläche abläuft.)

3. Die Theorie in Kap. 3.1, Formel 5, versucht offensichtlich eine Mischung aus "Wärmeströmung" (sofern man gas entrainment wirklich damit übersetzen kann, ich denke, hier ist so eine Art warme Luftströmung gemeint) und -strahlung (radiation) zu berücksichtigen. (Wir sprachen bisher NUR von Strahlung.)

4. Es wurden im Versuch 10 - 33 (!) Düsen je Meter angebracht, die mit 0,2 - 0,7 bar betrieben worden sind. (Das entspricht dann weit eher einem Düsenschlauch o.ä. als einem Hydroschild!)
Wenn man die Bilder betrachtet, sieht man dass die Düsen auch noch in Reihen gestaffelt angebracht wurden.

5. Bestätigung dass kleine Tröpfchen eine größere Oberfläche haben (S. 11) (es ist danach besser, weniger Düsen bei höherem Druck zu haben, als mehr Düsen bei gleichem Druck) und die Effekte wie Dampfbildung etc. damit verstärkt werden. (Schlaue Verkäufer o.ä. werden den Versuch sofort wieder als Erfolg für die Wirksamkeit von HD-Rohren im IA werten wollen, was aber NICHT so ist, wie wir aus langen Diskussionen und praktischen Erfahrungen ehrlicher Vergleiche von taktisch relevanten Szenarien wissen...)


Zusammenfassung der Theorie:

1. Ja, Wasser wie auch m.E. alle anderen durchsichtigen Oberflächen reduziert Wärmestrahlung. Die Reduktion der Wärmestrahlung hängt von der "Dichte" des Mediums ab. Je dichter - umso mehr. Das gilt für Glasscheiben genauso wie für Wasserwände.

2. Die Reduktion dieser Wärmestrahlung erfordert einen erheblichen Aufwand an Material und "Knowhow", um einen nutzbaren Effekt zu erzielen. Für bestimmte Konstellationen (stationäre Anlagen) kann das sinnvoll - bzw. die einzige zunächst wirksame - Möglichkeit sein.


Kommen wir zurück zu den harten Fakten im Einsatz:

1. Wir haben keine mobilen Anlagen, die etwas Vergleichbares erzeugen können. Wassernebel von unten hat eine viel zu geringe Wurfhöhe! Wassernebel von oben benötigt eine entsprechende tragende Konstruktion. Selbst wenn wir welche hätten (Wassernebel von oben, mehrfach gestaffelt), ist der Aufwand für den Aufbau in keinem Verhältnis zum Ergebnis!

2. Der Einfluß der Umgebungsbedingungen ist für mich für die Praxis nur am Rande berücksichtigt, weil für den stationären Einsatz um einen Tank bei weitem nicht so dramatisch, wie z.B. im freien Feld oder in Straßenzügen, wo teils erheblicher Wind so einen Wassernebel erstaunlich "umlenkt"...

3. Die Benetzung der Oberfläche des zu kühlenden Objekts bewirkt eine Verbesserung der Kühlwirkung. (Oh Wunder...)


So - und jetzt sinnieren wir mal alle darüber, wie wir das alles dem Normal-Anwender von Löschtechnik verklickert bekommen, dass er auch versteht worum es WIRKLICH für ihn geht...


Damit bleibe ich bei meiner jahrelangen Grundaussage:
Wasserwände (Hydroschilder o.ä.) sind keine probaten Mittel der Brandbekämpfung (ebenso wenig wie HD o.ä. im IA)! (Der Nutzen in der Reduzierung der Wärmestrahlung etc. im Verhältnis zum Aufwand steht in keinem Verhältnis bzw. Ergebnis.)

Für stationäre Anlagen (das gilt auch für Hoch- und Höchstdruckanlagen!) gelten andere praktische Gesetzmäßigkeiten als für den mobilen Einsatz der Feuerwehr.


-----

mit privaten und kommunikativen Grüßen


Cimolino

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio356545
Datum20.08.2006 22:004600 x gelesen
Tach, Post!

Geschrieben von Ulrich CimolinoDamit bleibe ich bei meiner jahrelangen Grundaussage:
Wasserwände (Hydroschilder o.ä.) sind keine probaten Mittel der Brandbekämpfung (ebenso wenig wie HD o.ä. im IA)! (Der Nutzen in der Reduzierung der Wärmestrahlung etc. im Verhältnis zum Aufwand steht in keinem Verhältnis bzw. Ergebnis.)

Für stationäre Anlagen (das gilt auch für Hoch- und Höchstdruckanlagen!) gelten andere praktische Gesetzmäßigkeiten als für den mobilen Einsatz der Feuerwehr.


Grundlage meiner Ausführungen war die Behauptung von Andreas Denn leider neigt Wasser dazu, thermische Infrarotstrahlung ungehindert durchzulassen.
Und das ist ja offensichtlich wissenschaftlich widerlegt.


MkG,
Christi@n

-------------------------------------------------
Fumus ignem

- This is my very own opinion... -


TROLL COLLECT - Trolls im Forum

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 ..
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt