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Thema | Wenderohreinsatz über Drehleiter war: Lidl-Berlin, Video... | 7 Beträge | |||
Rubrik | Sonstiges | ||||
Autor | Jan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg | 368415 | |||
Datum | 31.10.2006 13:17 | 4696 x gelesen | |||
Moinsen, so ab der 5. Minute sieht man schön, dass zwei Drehleitern über Wenderohre in die Brandbekämpfung eingebunden worden sind. Die eine Drehleiter (links) steht mit dem Heck zum Objekt, die andere (rechts) steht mit der Front zum Objekt. Die linke Variante ist die schwieriger zu fahrende (deshalb das "falsch" auch in Tüdelchen), da hinter der Fahrerkabine bei neueren Drehleitern in der Regel immer Aufbauten mit Geräteräumen angebracht sind: um dieses Modell dürfte es sich bei der linken DL handeln. Die Laffette dreht so dicht an die Aufbauten heran, dass es zu Schwierigkeiten bei der Schlauchnachführung kommen kann. Grundsätzlich sollte man mit der Front des Hubrettungsfahrzeugs zum Objekt stehen, um eben dieses Problem nicht zu haben (rechte Variante). Der Abstand muss sogewählt werden, dass man nicht im Trümmerschatten steht, da haben die Berliner 1991 leidvolle Erfahrungen mit zwei getöteten Kollegen machen müssen (siehe auch Drehleiter-Unfälle auf www.drehleiter.info). Wenn man weit genug von der Einsatzurzgefährdung entfernt bleibt, dann hat man das Risiko des Trümmerschttattens nicht und auch eine Wärmestrahlung wird das Hubrettungsfahrzeug nicht beschädigen. Falls es keine andere Möglichkeit gibt, als dicht heranzufahren, dann sollte man sich möglichst auf der Ecke einer Halle aufstellen. Wenn dann die Wände aufklappen, besteht die größte Chance, nicht getroffen zu werden (Vgl. Aufklappen der Seitenteile eines Schuhkartons.) Zur Wasserversorgung bleibt noch zu sagen, dass jedes Hubrettungsfahrzeug über eine separate Pumpe gespeist werden sollte, da viel Wasser mit eventuell hohem Druck (lange(?) Leitung und große Höhe!) benötigt wird. Die Sicherstellung einer ausreichenden Wasserlieferung sollte dazu selbstverständlich sein: Video anklicken - hier gabe es entsprechende Probleme Beste Grüße ...und bleibt neugierig! Jan Ole drehleiter.info - Das Ausbildungs- und Informationsportal | |||||
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Autor | Alex8and8er 8H., Weissach / BaWü | 368423 | |||
Datum | 31.10.2006 14:10 | 4051 x gelesen | |||
Vielen Dank für die Ausführliche Erklärung. ;) Gruß Alex Meine ganz persönliche Meinung!! Wer sie auch haben will kann sie mieten, für nur 4,50? im Monat. :D | |||||
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Autor | Jan 8H., Rendsburg / Schleswig-Holstein | 368424 | |||
Datum | 31.10.2006 14:13 | 4240 x gelesen | |||
Moin, Jan Ole,Die linke Variante ist die schwieriger zu fahrende (deshalb das "falsch" auch in Tüdelchen), da hinter der Fahrerkabine bei neueren Drehleitern in der Regel immer Aufbauten mit Geräteräumen angebracht sind die Lafette muß aber doch trotz Aufbauten weiterhin um 360 Grad drehbar sein, so dass es vielleicht schwieriger, aber dennoch möglich bleibt. Beim Instellungbringen kann ich den Schlauch drucklos halten, dann stört er bei Drehmanövern nicht wirklich. Ich wage es mal, Dir ganz leise zur Aufstellung der DL zu widersprechen. Ich würde die DL gerade bei so einem Einsatz gerne rückwärts ans Objekt fahren lassen. Denn: Damit gewinne ich fast die gesamte Fahrzeuglänge an Abstand zum Objekt, entscheidend ist ja der Ort des Drehkranzes. Von der Ausladung dürfte das Über-Heck-Ausfahren kein Problem sein, oder? Weiterhin nehme ich die Fahrzeugkabine weitestmöglich aus einer evtl. vorhandenen Wärmestrahlung, so dass die Beschädigung des Fahrzeug bei rückwärtiger Aufstellung eher ausgeschlossen werden kann, als wenn ich die Kabine direkt in die Strahlung stelle. Wir lehren bei Wasserabgabe über die DL - fest angebauter Werfer -, dass direkt an den B35-Schlauch ein Verteiler gehört, der auch BESETZT wird. Dieser FM(SB) hat dann auch die Aufgabe, die Schlauchnachführung und beim Abbau die Rückführung des drucklosen Schlauchs zu gewährleisten. Damit sollte das Einfahren des Leitersatzes ohne Beschädigung/Einklemmen des Schlauchs möglich sein. Der Abstand muss sogewählt werden, dass man nicht im Trümmerschatten steht Das geht leider nicht immer. Einsatz vom Korb oder gar Personenrettung über DL(K) - da MUSS ich sogar zwangsweise in den Trümmerschatten rein. Zu großer Abstand hat für mich auch ein Problem bei der Wasserabgabe: Irgendwann bin ich zu weit weg oder zu hoch über dem Objekt, als dass mein Nieselregen noch was ausrichten kann. Aber Abstand muss sein, allein, um das Fahrzeug nicht zu gefährden! Zur Wasserversorgung bleibt noch zu sagen, dass jedes Hubrettungsfahrzeug über eine separate Pumpe gespeist werden sollte, da viel Wasser mit eventuell hohem Druck (lange(?) Leitung und große Höhe!) benötigt wird. Bei uns in der AAO verankert: Werden wir zur nachbarlichen Löschhilfe angefordert, fährt automatisch ein TLF mit, um genau diese Pumpenleistung zu liefern. Wir sind vom Trupp-TLF 24 weg zum Staffel-TLF 16, weil wir dann auch eigenes Personal mitbringen, um ggfs. eine eigene Wasserversorgung aufzubauen. Grundsätzlich sollte man mit der Front des Hubrettungsfahrzeugs zum Objekt stehen Diese Aufstellung hat 1998 dazu geführt, dass unsere DL wieder nach Karlruhe ins Werk ging, weil wir durch Wärmestrahlung einen massiven Schaden an der Kabine und am Aufbau hatten. Gruß vom anderen Jan aus Rendsburg | |||||
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Autor | Stef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen | 368426 | |||
Datum | 31.10.2006 14:17 | 4038 x gelesen | |||
Geschrieben von Jan HaagenDenn: Damit gewinne ich fast die gesamte Fahrzeuglänge an Abstand zum Objekt, entscheidend ist ja der Ort des Drehkranzes. Das mag sein. Ich neige aber z.B. eher dazu lieber etwas weiter weg vom Objekt zu stehen, dafür aber eine optimale - weil größtmögliche - Abstützung zu haben. Und das ist mit der Position "Front zum Objekt" nunmal zu bekommen. Das kann netto durchaus mal "mehr" bringen, als sehr nah am Objekt zu stehen. (gleiches gilt IMHO für den Einsatz der Vario-Abstützung.) Geschrieben von Jan Haagen Irgendwann bin ich zu weit weg oder zu hoch über dem Objekt, als dass mein Nieselregen noch was ausrichten kann. Es könnte aber auch sein, dass dieser Abstützungsvorteil die entscheidenden Meter bringt. Mit kameradschaftlichen Grüßen Stefan
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Autor | Jan 8H., Rendsburg / Schleswig-Holstein | 368427 | |||
Datum | 31.10.2006 14:31 | 4011 x gelesen | |||
Es könnte aber auch sein, dass dieser Abstützungsvorteil die entscheidenden Meter bringt Klar bringt das Vorteile. Aber dieses Szenario sehe ich auf einem Parkplatz von Lidl nicht unbedingt - wenn ich nicht grad nen Gully direkt unter einer Stütze habe - oder auf einem Werksgelände, wo die Straße von schweren LKW befahren wird. Dort sollte ich die DL gut bis optimal abgestützt bekommen. Bei der Aufstellung z.B. bei Lidl kann ich einen wesentlich größeren Abstand zum Objekt wählen, weil die Höhes des Brandobjektes nicht das entscheidende ist. Bei einem Dachstuhlbrand eines 3-oder 4-geschossigen Gebäudes sieht das anders aus, da muß ich einfach dichter ran. (deswegen habe ich Jan Ole ja auch nur "leise" widersprochen...) Jan | |||||
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Autor | Jan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg | 368429 | |||
Datum | 31.10.2006 14:44 | 4078 x gelesen | |||
Moinsen, wichtig bei einem Wenderohreinsatz ist, dass alle FA einer Wehr das Gleiche lernen und nicht der eine es os der andere wiederum anders macht. Das verwirrt. Ich bin der Meinung, dass die Variante "Front zum Objekt" die einfacherer für viele DL-Typen ist, aus den beschriebenen Faktoren. Bei einem Wenderohreinsatz kommt es in der Regel nicht auf Meter an, die man an das Objekt heran muss, daher ist auch ein "Front zum Objekt" durchaus gut zu realisieren. Bei älteren Leitern kann das Wenderohr zudem nicht am Korb gedreht werden, sondern der Leiterpark muss gedreht werden, um die Wasserabgabe nicht immer an der gleich Stelle erfolgen zu lassen. Definitv besser mit frei drehendem B35. Geschrieben von Jan Haagen Das geht leider nicht immer. Einsatz vom Korb oder gar Personenrettung über DL(K) - da MUSS ich sogar zwangsweise in den Trümmerschatten rein. HIer geht es aber um eine Lagerhalle, da brauchst du nicht dicht ran. Hast du ein WOhnhaus, welches Stein auf Stein gebaut ist, wirst du auch nicht die Einsturzgefahr haben, wie bei einer Stahlkonstruktion. Geschrieben von Jan Haagen Diese Aufstellung hat 1998 dazu geführt, dass unsere DL wieder nach Karlruhe ins Werk ging, weil wir durch Wärmestrahlung einen massiven Schaden an der Kabine und am Aufbau hatten. Da standet ihr definitv zu dicht dran, da wäre aber auch eine "Heckanfahrt" nicht anders gewesen. Ich kenne die Bilder von den Schäden ;-) Beste Grüße ...und bleibt neugierig! Jan Ole drehleiter.info - Das Ausbildungs- und Informationsportal | |||||
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Autor | Jan 8Ole8 U.8, Hamburg / Hamburg | 368476 | |||
Datum | 31.10.2006 21:14 | 4053 x gelesen | |||
Moinsen, Geschrieben von Stefan Brüning Das mag sein. Ich neige aber z.B. eher dazu lieber etwas weiter weg vom Objekt zu stehen, dafür aber eine optimale - weil größtmögliche - Abstützung zu haben. Das ist grundsätzlich die richtige Vorgehensweise. Lieber 10cm weiter von einem Hindernis entfernt bleiben, dafür die volle Abstützung nutzen um somit das größtmögliche Benutzungsfeld (sprich Ausladung) zu gewinnen. Beim Wenderohreinsatz ist dies eher von untergeordneter Bedeutung (wenn man so steht, wie im Film zu sehen), da man 20° nach links oder rechts von der Längsachse des Fahrzeugs gemessen, mit dem Hubrettungsausleger automatisch das größtmögliche Benutzungsfeld hat, egal wie weit die Stützen ausgefahren sind. Das gilt vorwärts wie rückwärts. Beste Grüße ...und bleibt neugierig! Jan Ole drehleiter.info - Das Ausbildungs- und Informationsportal | |||||
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