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ThemaArbeitsweise von Disponenten (Dipl)15 Beträge
RubrikSonstiges
 
AutorRudi8 H.8, Armsheim / RLP418154
Datum31.07.2007 19:176900 x gelesen
Hallo allemiteinander!

Für meine Diplomarbeit bräuchte ich ein paar Infos zur Arbeitsweise von Disponenten in der Leitstelle (insbesondere Funk, Telefonie, Haustechnik und Alarmierung). Es könnten jetzt ein bischen viel Fragen werden. Muss ja nicht jeder alle beantworten. Ich nummerier die Fragen mal durch, dass man Antworten besser zuordnen kann. Wäre nett, wenn sich hier ein paar Informationen für mich ansammeln würden.

A: Arbeitsbeginn
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A1 - Gibt es wiederkehrende Vorgänge, die man jeden Tag zu Arbeitsbeginn ausführt? (z.B. Lautstärke der Funk-Lautsprecher, Anordnen der Programm-Fenster auf den Bildschirmen)
A2 - Mehrere Bildschirme, die meist doch nicht ausreichen. Was ist auf den Bildschirmen immer zu sehen? Was wird noch häufig genutzt?

B: Notruf
----------
B1 - Schaltet man sich den Funk leiser oder sogar ganz stumm, wenn man einen Notruf entgegen nimmt?
B2 - Wird schon während dem Notruf-Gespräch alarmiert oder führt man das Gespräch erst "in Ruhe" zu Ende (also eins nach dem anderen und nichts paralell)?
B3 - Alle vorhandenen Disponenten befinden sich im Einsatzrelevanten Funkgespräch. Notruf kommt rein. Unterbricht einer sein Gespräch, um den Notruf entgegenzunehmen oder nimmt ihn der erste an, der sein Funkgespräch beendet hat.
B4 - Gibt es außer den 5 Ws weitere Informationen, die so gut wie immer erfragt werden?

C: Funkverkehr
-----------------
C1 - Was sind typische Kanalbelegungen, die man in der Leitstelle als Disponent mithört?
C2 - Warum sendet man eine FMS-Kennung 5 (Sprechwunsch) und funkt nicht selbst die Leitstelle an?
C3 - Wie macht sich ein Disponent bemerkbar, wenn er den Funkkanal benötigt, den ein anderer gerade belegt?

D: Alarmierung
----------------
D1 - Gibt es Alarmierungsarten, bei denen man eine Info zurückbekommt, ob die Einsatzkraft die Alarmierung wahrgenommen? Oder bei denen der Alarmierte sogar Rückmeldung geben kann, dass er kommt?

E: Sonstiges
--------------
E1 - Erfahrungen mit Touchscreens in der Leitstelle? Gut oder doch lieber Maus?
E2 - Was sind typische Aufgaben eines Disponenten, die in den obigen Fragen keine Beachtung gefunden haben?

Danke für eure Mühe und Zeit!!


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AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg418183
Datum31.07.2007 22:256104 x gelesen
Mal ohne Disponent zu sein zumindest zu einigen wenigen Punkten ein paar (technische) Anmerkungen.

Geschrieben von Rudi HeerC2 - Warum sendet man eine FMS-Kennung 5 (Sprechwunsch) und funkt nicht selbst die Leitstelle an?

Weil je nach verwendeter Software mit S5 die Bearbeitungsmaske für den Einsatz in welchem sich das Fahrzeug befindet auf geht. Sprich der Disponent hat dann sofort die Maske auf dem Schirm, in welche er die folgende Lagemeldung/ Nachforderung eingeben muß vor sich und muß nicht bei mehreren parallel laufenden Ereignissen erst den zugehörigen Einsatz heraus suchen.


Geschrieben von Rudi HeerC3 - Wie macht sich ein Disponent bemerkbar, wenn er den Funkkanal benötigt, den ein anderer gerade belegt?

Entweder mit einer Durchsage "Hier ist die Leitstelle mit..." oder dadurch, daß es je nach verwendeter Technik eine Vorrangschaltung gibt, welche es der Leitstelle ermöglicht direkt auf das Relais zuzugreifen (z.B. Richtfunkstrecke), wodurch die anderen Teilnehmer "überboten" werden.


Geschrieben von Rudi HeerD1 - Gibt es Alarmierungsarten, bei denen man eine Info zurückbekommt, ob die Einsatzkraft die Alarmierung wahrgenommen? Oder bei denen der Alarmierte sogar Rückmeldung geben kann, dass er kommt?


Nach TR-BOS nein.
Ich kenne einen Melder des Herstellers Swissphone, bei dem eine Bluetooth-Koppelung an ein Handy möglich ist, worüber dann die Rückmeldung übermittelt wird. Aber wie gesagt, Nach TR-BOS nicht vorgesehen.


Ansonsten noch eine Anregung zur Arbeit (falls die Aufgabenstellung es her gibt).

Prüfen, ob die Tätigkeit "Entgegennahme des Notrufs und Erstalarmierung" von der Tätigkeit "Einsatzunterstützung/ Betreuung des laufenden Einsatzes" personell und technisch getrennt werden kann.
Auf deutsch. Den Notruf entgegen nehmen kann jeder gut geschulte Call-Center-Agent (nein, nicht die 5?/h Billigkräfte sondern richtige Experten). Es ist auch "nur" eine Abfragemaske und anschließend eine Auswahl die bestätigt werden muß und die dann eine vorgegebene Alarmierung auslöst. Eine spezielle Vorbildung oder gar eine jahrezehntelange praktische Einsatzerfahrung sind hierfür nicht notwendig. Dafür kann dieser Mitarbeiter vielleicht 10 Finger doppelt blind am PC, ein bis zwei Fremdsprachen (auch "exotischer" und nicht nur englisch/ französisch) fließend, besondere Gesprächstechniken auch unter Streß,...
Anschließend könnte das Call-Center den laufenden Einsatz an die Expertenebene der jeweiligen Abteilung (Feuerwehr, Polizei, RD) übergeben, welche dann die Einsatzkräfte unterstützen, aber keinen direkten Kontakt mehr zum Anrufer haben müssen.


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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AutorFlor8ian8 S.8, Hasselroth / Hessen418243
Datum01.08.2007 10:075955 x gelesen
Geschrieben von Christian FischerEs ist auch "nur" eine Abfragemaske und anschließend eine Auswahl die bestätigt werden muß und die dann eine vorgegebene Alarmierung auslöst. Eine spezielle Vorbildung oder gar eine jahrezehntelange praktische Einsatzerfahrung sind hierfür nicht notwendig.
Die Alarmierung sollte aber von denen mit der Einsatzerfahrung durchgeführt werden. Habe selbst schon erlebt was dabei rauskommt wenn man das System entscheiden lässt ohne zu kontrollieren bzw. ohne dass jemand nochmal nachdenkt.
Wobei das mit dem mehrsprachigen ja ab und an mehr als nötig ist ;-)

Gruß
Flo


Gruß
Flo

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AutorAndr8eas8 D.8, Stolberg-Gressenich / NRW418246
Datum01.08.2007 10:165920 x gelesen
Geschrieben von Florian SchultheisHabe selbst schon erlebt was dabei rauskommt wenn man das System entscheiden lässt ohne zu kontrollieren bzw. ohne dass jemand nochmal nachdenkt.

Was hast Du denn da erlebt?
Ein PC führt nur das aus, was man ihm vorher gesagt hat.
Sprich: Zu Beginn wird die AAO einer jeden Wehr eingepflegt.
Tippt der Disponent ein Alarmierungsstichwort ein und drückt die F11, disponiert der Rechner gemäß der AAO der Wehr. Nochmaliges bestätigen erzeugt die Alarmierung.
Eine herabsetzung der AAO ist dem Disponenten eh nicht gestattet, ohne vorher mit einer verantwortlichen Person der Wehr RÜcksprache gehalten zu haben.

Diese Parolen sind absolut haltlos - wenn man unzufrieden mit der Alarmierung ist, liegst selten and er Leitstelle, eher an der AAO.


Gruß
ado

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Wie immer: MEINE Meinung

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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen418248
Datum01.08.2007 10:175987 x gelesen
Geschrieben von Florian SchultheisDie Alarmierung sollte aber von denen mit der Einsatzerfahrung durchgeführt werden. Habe selbst schon erlebt was dabei rauskommt wenn man das System entscheiden lässt ohne zu kontrollieren bzw. ohne dass jemand nochmal nachdenkt.

Was genau? Sicherlich kann mitdenken nicht schaden, aber bei einer vernünftigen Planung sollte so ein Problem kaum entstehen.



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
Auch wenn es eigentlich klar sein sollte: meine hier geschriebenen Beiträge sind nur für die Veröffentlichung in diesen Forum gedacht und sie stellen auch nur meine persönliche Meinung dar.

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AutorFlor8ian8 S.8, Hasselroth / Hessen418257
Datum01.08.2007 10:595928 x gelesen
ok ok vielleicht reden wir aneinander vorbei.
Ihr sprecht sicher von reinen FF-Bereichen. Da macht das eh Sinn.
Im bereich von BF`s ist es vielleicht vor der Alarmierung sinnvoll, mal zu schauen welche Einheiten frei sind (Evtl. bzw. gerade die in der Nähe der gerade angenommenen Einsatzstelle) und dann vorrangig diese zu nehmen anstatt stumpf nur die zu alarmieren die halt für diesen Bereich zuständig sind.

Ansonsten habt ihr natürlich recht, keine Frage.

Gruß
Flo


Gruß
Flo

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AutorManu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz418258
Datum01.08.2007 11:065894 x gelesen
Geschrieben von Florian Schultheism bereich von BF`s ist es vielleicht vor der Alarmierung sinnvoll, mal zu schauen welche Einheiten frei sind (Evtl. bzw. gerade die in der Nähe der gerade angenommenen Einsatzstelle) und dann vorrangig diese zu nehmen anstatt stumpf nur die zu alarmieren die halt für diesen Bereich zuständig sind.

Das ist auch im Bereich der FF oder des RDs nicht anders.

Der "Call-Taker" muss nur entsprechend eines Abfrageschemans (z.B. AMPDS, sonstwas oder "frei schnauze" nach entsprechender Schulung) den Anrufer befragen und so zu einem entsprechenden Einsatzstichwort kommen.
Den Rest macht der Disponent. Der Disponent bekommt vom ELR der die AAO auch kennt einen Dispositionsvorschlag und der Disponent Alarmiert und führt dann die entsprechenden Einheiten.

In fast allen Leitstellen in Deutschland sind Call-Taker und Disponent jedoch eine Person. Das muss nicht bedeuten, dass es anders nicht mindestens genauso gut geht. Z.B. mal nach Niederöstereich schauen.


Manuel


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AutorOliv8er 8H., Meppen / Niedersachsen418265
Datum01.08.2007 11:415922 x gelesen
Geschrieben von Christian FischerAuf deutsch. Den Notruf entgegen nehmen kann jeder gut geschulte Call-Center-Agent (nein, nicht die 5?/h Billigkräfte sondern richtige Experten).

Moin,

ich kenne auch Leitstellen, die den Anrufer in Erste Hilfe-Maßnahmen anleiten.
Nicht umsonst sind Leistellendisponenten i.d.R. Rettungsassistenten, mindestens aber Rettungssanitäter - nämlich um schon am Telefon ungefähr zu erkennen, was dem Patienten fehlen könnte. Nur so können die richtigen Rettungsmittel alarmiert werden.
Ob dies ein "gut geschulter Call-Center-Agent" hinbekommt, bezweifle ich. Kommt natürlich auf die Schulung an.

Übrigens halte ich die Bezeichnungen "gut geschulter Call-Center-Agent" und "richtige Experten" irgendwie für widersprüchlich ;-)


Es handelt sich bei dem Geschriebenen um meine persönliche Meinung und nicht um die Auffassung irgendeiner Feuerwehr.

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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen418266
Datum01.08.2007 11:565920 x gelesen
Geschrieben von Oliver Sandersich kenne auch Leitstellen, die den Anrufer in Erste Hilfe-Maßnahmen anleiten.

In Deutschland?

Geschrieben von Oliver SandersOb dies ein "gut geschulter Call-Center-Agent" hinbekommt, bezweifle ich. Kommt natürlich auf die Schulung an.

Richtig. Dieser Call-Center-Agent kann ja durchaus RS sein. Wenn man mal ehrlich ist, stellt der RS keine besondere Anforderungen dar. Das ist ein 520 Std.Crash-Kurs.

Geschrieben von Oliver SandersÜbrigens halte ich die Bezeichnungen "gut geschulter Call-Center-Agent" und "richtige Experten" irgendwie für widersprüchlich ;-)

Ich nicht. Denn was abfragen, usw. können die wirklichen Experten sehr gut.
Ein gutes Beispiel ist für mich die Fa. Lebig.

(da sitzen natürlich auch Notfallsanitäter, jedoch ist es im Prinzip ein echtes Call-Center)



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
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AutorOliv8er 8H., Meppen / Niedersachsen418270
Datum01.08.2007 12:155938 x gelesen
Geschrieben von Stefan BrüningGeschrieben von Oliver Sanders
ich kenne auch Leitstellen, die den Anrufer in Erste Hilfe-Maßnahmen anleiten.


In Deutschland?


ja. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das "Standard" ist und wie weit solche Maßnahmen gehen. Ich habe mir jedoch sagen lassen, daß es hierzulande keine Seltenheit sei, daß ein Anrufer bis zum Eintreffen des Rettungsmittels telefonisch "betreut" wird.

Geschrieben von Stefan BrüningGeschrieben von Oliver Sanders
Ob dies ein "gut geschulter Call-Center-Agent" hinbekommt, bezweifle ich. Kommt natürlich auf die Schulung an.

Richtig. Dieser Call-Center-Agent kann ja durchaus RS sein. Wenn man mal ehrlich ist, stellt der RS keine besondere Anforderungen dar. Das ist ein 520 Std.Crash-Kurs.


Naja, ich habe auch schon durchaus intelligente Leute durch einen RS Kurs fallen sehen.
Aber gut, wenn Du den RS als Voraussetzung schaffst, warum sollte das dann nicht funktionieren? Man sollte allerdings schon die Besonderheiten berücksichtigen, die ein Notruf mit sich bringt. Der psychische Druck bei den Anrufern ist nun meistens ein ganz anderer, als bei "normalen" Anrufern in einem Call Center.

Meiner Meinunung nach geht die Annahme eines Notrufs über die normale Tätigkeit in einem Call Center ganz deutlich hinaus.


Es handelt sich bei dem Geschriebenen um meine persönliche Meinung und nicht um die Auffassung irgendeiner Feuerwehr.

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AutorStef8an 8B., Alpen/Aachen / Nordrhein-Westfalen418272
Datum01.08.2007 12:255976 x gelesen
Geschrieben von Oliver Sanders
ja. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit das "Standard" ist und wie weit solche Maßnahmen gehen. Ich habe mir jedoch sagen lassen, daß es hierzulande keine Seltenheit sei, daß ein Anrufer bis zum Eintreffen des Rettungsmittels telefonisch "betreut" wird.


Ich kenne keine Leitstelle, bei der das der Regelfall ist. Es mag sie durchaus geben.

Geschrieben von Oliver SandersNaja, ich habe auch schon durchaus intelligente Leute durch einen RS Kurs fallen sehen.

Klar. Das lag dann aber nicht daran, dass der Kurs oder die Prüfung zu schwer war.

Geschrieben von Oliver SandersMan sollte allerdings schon die Besonderheiten berücksichtigen, die ein Notruf mit sich bringt. Der psychische Druck bei den Anrufern ist nun meistens ein ganz anderer, als bei "normalen" Anrufern in einem Call Center.

Das kommt auf die Leute an, die da sitzen. Wie gesagt. Ein gutes Beispiel list Lebig.

Geschrieben von Oliver SandersMeiner Meinunung nach geht die Annahme eines Notrufs über die normale Tätigkeit in einem Call Center ganz deutlich hinaus.

Definiere "Call-Center"!

Für mich ist das erstmal nicht mehr als eine Zentrum mit Telefonisten. Wie die Ausbildung und spezielle Schulung aussieht, ist ja selbst in der Wirtschaft extrem unterschiedlich. Das kann zwischen stud. Aushilfskraft und Fachleuten variieren.



Mit kameradschaftlichen Grüßen
Stefan


Feuerwehr Alpen
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AutorStef8an 8G., Dieburg / Hessen418288
Datum01.08.2007 14:076147 x gelesen
Hallo,

Geschrieben von Christian FischerAuf deutsch. Den Notruf entgegen nehmen kann jeder gut geschulte Call-Center-Agent (nein, nicht die 5?/h Billigkräfte sondern richtige Experten). Es ist auch "nur" eine Abfragemaske und anschließend eine Auswahl die bestätigt werden muß und die dann eine vorgegebene Alarmierung auslöst. Eine spezielle Vorbildung oder gar eine jahrezehntelange praktische Einsatzerfahrung sind hierfür nicht notwendig.

das sehen die Verantwortlichen glücklicherweise anders. Nicht umsonst ist (zumindest in Hessen) die Ausbildung GF und RS das Minimum. Eine qualifizierte Notrufabfrage legt den Grundstein für den späteren Einsatzerfolg.
Ein "Notrufannehmer" (der bei Deinem Vorschlag ja kein Disponent wäre) ohne feuerwehrtechnische und rettungsdienstliche Ausbildung kann keine qualifizierte Notrufabfrage vornehmen - wie auch? Ohne entsprechende Erfahrung und Ausbildung kann man nun mal nicht wissen welche Informationen im konkreten Fall wichtig sind. Und wenn dann später der "richtige" Dispo den Einsatz übernimmt, ist der Anrufer nicht mehr für Nachfragen verfügbar...

Bereits angesprochen wurde, daß auch EH-Anweisungen gegeben werden können/sollen (es ist nicht die Regel, aber in speziellen Fällen unabdingbar). Unsere Disponenten machen das (wenn es nötig ist).

Gruß Stefan


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AutorOliv8er 8H., Meppen / Niedersachsen418289
Datum01.08.2007 14:165941 x gelesen
Hi Stefan,

sehe ich so, wie Du.

Und nebenbei: ich persönlich halte es auch für ganz zweckmässig, wenn der Notrufannehmer und Disponent in Personalunion arbeiten. So kann er als Schnittstelle zwischen Rettungsmittel und Patient / Anrufer fungieren. Sicher haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile. Ich präferiere aber aus genannten Gründen die "alles-aus-einer-Hand" Version.


Es handelt sich bei dem Geschriebenen um meine persönliche Meinung und nicht um die Auffassung irgendeiner Feuerwehr.

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AutorManu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz418298
Datum01.08.2007 15:156054 x gelesen
Geschrieben von Stefan GanswindtEin "Notrufannehmer" (der bei Deinem Vorschlag ja kein Disponent wäre) ohne feuerwehrtechnische und rettungsdienstliche Ausbildung kann keine qualifizierte Notrufabfrage vornehmen - wie auch? Ohne entsprechende Erfahrung und Ausbildung kann man nun mal nicht wissen welche Informationen im konkreten Fall wichtig sind.

Da halte ich dagegen!

Diverse Problemstellungen im technischen Bereich die von Call-Takern angenommen und an die entsprechende Fachabteilung weitergeleitet werden sind mindestens ähnlich komplex.
Der Call-Takter muss entsprechend geschult werden. Ob das eine 2jährige Ausbildung und ein BIII (d.h. mindestens 5 Jahre BF) sein muss? Ich persönlich glaube nicht.

Heutzutage wird meistens nach "eigenem Gutdünken" abgefragt.
LEBIG arbeitet z.B. mit AMPDS und hat statistisch erfasst eine sehr hohe Trefferquote und ist dazu noch ziemlich schnell!

Gibt es eine Leitstellenausbildung? eine einheitlich? Eine, die den Anforderungen des Leitstellenpersonals gerecht wird?
Der Lehrgang für Leitstellendisponenten beim DRK in RLP dauert 2 Wochen! Da ist natürlich klar, dass die Erfahrung (gefordert RA und 3 Jahre hauptberufliche Tätigkeit) so wichtig sind, wenn die Ausbildung so kurz ist.

In manchem Call-Center Sitzen Call-Taker die extra für diese Tätigkeit über ein Jahr geschult wurden. Zusätzlich zu bereits vorhandenen Grundfertigkeiten der Gesprächsführung. In einem Jahr kann man auch einiges darüber lernen, was man als Call-Taker einer integrierten Leitstelle abfragen muss und was nicht.

Geschrieben von Stefan Ganswindt Und wenn dann später der "richtige" Dispo den Einsatz übernimmt, ist der Anrufer nicht mehr für Nachfragen verfügbar...
Nur, wenn man es so will!
Standard ist meist doch eh folgendes: Der Leitstellenmitarbeiter fragt fertig ab und alarmiert nachdem der Hörer aufgelegt wurde. Alarmierung während der Notrufabfrage ist doch leider eher selten.
Begünstigt wird solch ein Verfahren durch Systeme bei denen man nach der Alarmierung nicht mehr so einfach Informationen eingeben kann, wie vor der Alarmierung. Aber man muss den Einsatz ja "Abschicken" damit der andere Disponent der den Fahrzeugen den Einsatzort mitteilen muss (man selbst kann ja nicht weil noch am Telefon) den Einsatz auch auf dem Schirm hat.

Geschrieben von Stefan GanswindtBereits angesprochen wurde, daß auch EH-Anweisungen gegeben werden können/sollen (es ist nicht die Regel, aber in speziellen Fällen unabdingbar). Unsere Disponenten machen das (wenn es nötig ist).
Die Ausbildung zum "EH-Ausbilder" dauert nochmal gleich wie lange? Diese Fähigkeit sollte man ohne Probleme in eine einjährige Einweisungszeit zum "Calltaker für Notfallleitstellen" reinbekommen. Da sehe ich nicht die Notwendigkeit von "RA und GF" für.
Bei LEBIG sind Anleitungen zur Ersten Hilfe am Telefon nicht die Ausnahme, sondern der Regelfall!


Manuel


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AutorAndr8eas8 L.8, Sindelfingen / B/W418377
Datum01.08.2007 21:425947 x gelesen
Ich darf zunächst auf den Ursprung zurückkommen, den voraugegangen der Dikussion welche Qualität ein Disponent haben muß war ja eine ander Anfrage.
Geschrieben von Rudi HeerA1 - Gibt es wiederkehrende Vorgänge, die man jeden Tag zu Arbeitsbeginn ausführt?
Natürlich, z.B. Memos lesen, Bildschirmeinstellungen vornehmen, einfach seinen Arbeitzplatz einrichten.
Geschrieben von Rudi HeerA2 - Mehrere Bildschirme, die meist doch nicht ausreichen. Was ist auf den Bildschirmen immer zu sehen? Was wird noch häufig genutzt?
Die drei Schirme die ich habe reichen dicke. 1) Vorbestellungen 2) Laufende Einsätze 3) Welche Mittel hab ich zur Verfügung?
Geschrieben von Rudi HeerB1 - Schaltet man sich den Funk leiser oder sogar ganz stumm, wenn man einen Notruf entgegen nimmt?
Je nach dem.
Geschrieben von Rudi HeerB2 - Wird schon während dem Notruf-Gespräch alarmiert oder führt man das Gespräch erst "in Ruhe" zu Ende (also eins nach dem anderen und nichts paralell)?
Sowohl als auch.
Geschrieben von Rudi HeerB3 - Alle vorhandenen Disponenten befinden sich im Einsatzrelevanten Funkgespräch. Notruf kommt rein. Unterbricht einer sein Gespräch, um den Notruf entgegenzunehmen oder nimmt ihn der erste an, der sein Funkgespräch beendet hat.
Kommt auf die Wichtigkeit des Funkspruches an.
Geschrieben von Rudi HeerB4 - Gibt es außer den 5 Ws weitere Informationen, die so gut wie immer erfragt werden?
Lass die W,s mal im EH-Kurs. Ich lenke ein Gespräch so das ich erfahre was ich wissen muß.
Geschrieben von Rudi HeerC1 - Was sind typische Kanalbelegungen, die man in der Leitstelle als Disponent mithört?
Mein Betriebskanal und natürlich, wenn ILS den der oder des Partners.Geschrieben von Rudi HeerC2 - Warum sendet man eine FMS-Kennung 5 (Sprechwunsch) und funkt nicht selbst die Leitstelle an?
Weil ich als die Leitstelle kund tun muß wann ich Zeit habe zu sprechen.
Geschrieben von Rudi HeerC3 - Wie macht sich ein Disponent bemerkbar, wenn er den Funkkanal benötigt, den ein anderer gerade belegt?
Reden?
Geschrieben von Rudi HeerD1 - Gibt es Alarmierungsarten, bei denen man eine Info zurückbekommt, ob die Einsatzkraft die Alarmierung wahrgenommen? Oder bei denen der Alarmierte sogar Rückmeldung geben kann, dass er kommt?
Status 3.
Geschrieben von Rudi HeerE1 - Erfahrungen mit Touchscreens in der Leitstelle? Gut oder doch lieber Maus?
Kann man mit arbeiten.
Geschrieben von Rudi HeerE2 - Was sind typische Aufgaben eines Disponenten, die in den obigen Fragen keine Beachtung gefunden haben?
Das ist mir jetzt ehrlich gesagt etwas zu viel.
Zum Rest nur kurz aus meiner Sicht als langjähriger Disponent einer zunächst RLS dann ILS.
Gute Arbeit als Disponent kann aus meiner Sicht nur der im Einsatzgeschehen Erfahrene bringen.
Das gilt in der ILS für alle Beteiligten.
Die angedachten Varianten von wegen Call-Center-Leuten führt nicht nur zu Fehlentscheidungen sondern vor Allem zu einer krassen Verteuerung des gesamten Systems.


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