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ThemaBrand von altem Filmmaterial15 Beträge
RubrikTaktik
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  • Koblenz-Ehrenbreitstein - Brand im Bundesarchiv
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    AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern546080
    Datum01.03.2009 20:509344 x gelesen
    Früheres Filmmaterial - heute nicht mehr verwendet - bestand aus Nitozellulose. Wegen der Brandgefahr ist dieses Material heute weitgehend verboten, jedoch gibt es noch nicht unerhebliche Archivbestände und vereinzelt ist solches uraltes Filmaterial bei ebay im Angebot.

    Hier ein Brandversuch, wie brennendes Zelluoid gelöscht werden soll - vergeblich. Ich hätte es mit trockenem Zemenz versucht, nachdem CO2 und Schaum nicht gewirkt haben. Was meint ihr?

    http://video.google.com/videoplay?docid=7892683211336574432&ei=sTOjSd6MJpuW2gL6ovCNDg&q=nitrofilm&hl=de


    ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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    AutorThor8ben8 G.8, Leese <-> OS / Niedersachsen546085
    Datum01.03.2009 21:286757 x gelesen
    Moin,

    Geschrieben von Volker Leiste
    Hier ein Brandversuch, wie brennendes Zelluoid gelöscht werden soll - vergeblich. Ich hätte es mit trockenem Zemenz versucht, nachdem CO2 und Schaum nicht gewirkt haben. Was meint ihr?


    Dürfte kaum auszukriegen sein. Das Zeugs bringt sich den Sauerstoff in den Nitratgruppen ja selber mit, da lässt es sich von Erstickungsversuchen wenig beeindrucken. Am meisten Erfolg hätt ich mir noch vom eintauchen ins Wasser versprochen, ohne Filmrollenhülle könnte es vielleicht für eine ausreichende Abkühlung sorgen. Ist dann aber auch nur für Einzelstücke, ganze Archive wird man nich so einfach in angemessener Zeit fluten können und die Verpackungen hindern das Wasser am direkten vordringen zum eigentlichen Brennstoff. Sofern bei diesem das Tauchen denn überhaupt ausreicht. Hat gerade wer 'nen Tischtennisball und Zinkeimer zum Ausprobieren zur Hand?

    Gruß,
    Thorben


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    AutorThor8ben8 G.8, Leese <-> OS / Niedersachsen546100
    Datum01.03.2009 22:166446 x gelesen
    Nachtrag:

    Die Katzen werden mich nun dank einem Spielzeug nich mehr mögen, aber ein Eintauchen in Wasser löscht so einen Tischtennisball prinzipiell schon. Ebenso Netzwasser aus 'nem Drucksprüher. => Schlagatiges kühlen hilft. Jedenfalls beim Nitrierungsgrad eines Tischstennisballs. Nehme mal an, dass bei der Filmrolle die ausströmenden Brandgase das Wasser an einem vordringen zum eigentlichen Brandherd im inneren gehindert haben bzw. damit die effektive Kühlwirkung zu gering ausfällt. Das dürfte auch das Problem sein, wenn man den Versuch hochskaliert. Je mehr Material auf dem Haufen liegt, umso schlechter lässt dieser als ganzes sich kühlen, erst recht wenn das Wasser nur aus 'nem Strahl herabrieselt anstatt das Brandgut einzutauchen. Wiederentzünden ist auch mit Wasseresten kein Problem.

    Gruß,
    Thorben


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    AutorHein8ric8h B8., Osnabrück / Niedersachsen546116
    Datum01.03.2009 22:596501 x gelesen
    Hallo Volker,
    im zweifelsfall mal bei der BF Koblenz nachfragen, denn in der Festung Ehrenbreitstein gibt (oder gab) es ein Filmarchiv. Hierüber gab es auch mal in der Brandschutz einen Artikel (ca. 20 Jahre her).

    Gruß
    Heinrich


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    AutorVolk8er 8L., Erlangen / Bayern546143
    Datum02.03.2009 08:096350 x gelesen
    Danke für den Tipp. Ich hatte auch schon an die WF der Filmstudios in Gaiselgastaig gedacht.


    ..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...

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    AutorHenn8es 8O., Stutensee / Baden-W.546150
    Datum02.03.2009 09:166318 x gelesen
    In diesem Zusammenhang dürfte es auch interessant sein zu wissen, daß 1945 in der Frauenkirche in Dresden das Luftbild- und Filmnarchiv der Reichsluftwaffe eingelagert war. Anders als in Wikipedia beschrieben, dürfte das Zelluloid erheblich den Feuersturm befördert haben.

    Gruss
    Hennes


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    AutorJürg8en 8G., Frankfurt / Hessen546153
    Datum02.03.2009 09:506306 x gelesen
    Wir haben vor etlichen Jahren 'mal Versuche mit dem alten Filmmaterial gemacht.

    Ein entzündeter Filmstreifen brannte auch in einem Wassereimer unter Wasser weiter ....

    Gruß
    Jürgen


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    AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen546284
    Datum02.03.2009 19:136257 x gelesen
    Hallo,
    Geschrieben von Volker Leiste
    Früheres Filmmaterial - heute nicht mehr verwendet - bestand aus Nitozellulose.
    Ja, allerdings etwas "klugscheißernd" richtiger: Zellulosenitrat (mit weniger als 12,5% N2 ;-) ).
    Andere Handelsnamen sind "Kollodiumwolle" oder "Zelloxylin".

    Hier ein Brandversuch, wie brennendes Zelluoid gelöscht werden soll - vergeblich. Ich hätte es mit trockenem Zemenz versucht, nachdem CO2 und Schaum nicht gewirkt haben. Was meint ihr?
    Da dieser Stoff unter Sauerstoffabschluß weiterbrennt, sind stickende Löschmittel (CO2, hochverschäumte SM, Pulver usw.) wenig geeignet.

    Am effektivsten ist hier Wasser-Sprühstrahl, welcher mit geringem SM-Zusatz zum Netzwasser in der Tropfengröße noch optimiert werden kann.

    Also bestmöglich kühlen, kühlen... um die Reaktion zu unterbrechen.


    mkg hwk

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    AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg546347
    Datum02.03.2009 23:096060 x gelesen
    Hallo Forum,

    Geschrieben von Hanswerner KöglerDa dieser Stoff unter Sauerstoffabschluß weiterbrennt, sind stickende Löschmittel (CO2, hochverschäumte SM, Pulver usw.) wenig geeignet.
    Nicht zu vergessen das das Filmmaterial bei nicht sachgemäßer Lagerung selbstentzündlich ist.

    In dem oben angeführten Bericht zum Brand auf "Ehrenbreitstein" war von klimatisierter Lagerung bei strikter Einhaltung von Höchstmengen die Rede.
    Waren auch beeindruckende Bilder dabei.

    Gruß
    Michael


    Auch schlechter Ruf verpflichtet

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    AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen546369
    Datum03.03.2009 07:386143 x gelesen
    Hattet Ihr nicht vor Jahren auch mal einen tragischen Einsatz nahe der FRW Heinrichstr. mit solchen Filmen?


    Gruß

    A.

    Die Inhalte dieses Beitrags sind eine rein PRIVATE Äußerung.

    INTUITION IST DIE GABE, DIE LAGE IN SEKUNDENSCHNELLE FALSCH ZU BEURTEILEN!

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    AutorJürg8en 8G., Frankfurt / Hessen546383
    Datum03.03.2009 10:026211 x gelesen
    Ja, mit vier Toten,

    vgl. www.feuerwehr-frankfurt.de => Presse/Archiv/1974-1946:

    "27.9.1965 Noch während der Vorreitungen zur Brandbekämpfung in der Mainzer Landstraße 168 ereignete sich in einem dortigen Lagerhaus eine heftige Explosion. Hierbei wurden drei Feuerwehrleute und ein Zivilist getötet. 24 Feuerwehrleute sowie drei Reporter zum Teil schwer verletzt. Der Einsatzleiter löste Katastrophenalarm aus. Bei dem Brandobjekt handelte es sich um ein umfangreiches Filmlager mit erheblichen Beständen an Nitrofilmmaterial. Schwer in Mitleidenschaft wurden auch Nachbargebäude gezogen. Zwei Drehleitern der Feuerwehr sind zerstört und ein Tanklöschfahrzeug beschädigt worden. Im Zuge der Abbrucharbeiten wurden noch acht Tonnen Nitrofilmmaterial sichergestellt."

    Gruß
    J.


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    AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen546386
    Datum03.03.2009 10:196110 x gelesen
    Siehste, wusste ichs doch.

    Zu meiner zeit auf der FRW 3 wurde berichtet, die Trümmer seien damals bis auf den Hof der Wache geflogen (Luftlinie 100m), wodurch der dort verbliebene Wachvorsteher sich vorstellen konnte, was mit seinen Jungs passiert war. :-(


    Gruß

    A.

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    AutorGünt8her8 S.8, Mayen / Rheinland-Pfalz546392
    Datum03.03.2009 10:546049 x gelesen
    Geschrieben von Hanswerner KöglerAm effektivsten ist hier Wasser-Sprühstrahl, welcher mit geringem SM-Zusatz zum Netzwasser in der Tropfengröße noch optimiert werden kann.

    Also bestmöglich kühlen, kühlen... um die Reaktion zu unterbrechen.


    Die Reaktion lässt sich nicht unterbrechen! Kühlen: Komplett unter Wasser, Vollstrahl, Sprühstrahl (auch mit Netzmittelzusatz) --> wirkungslos!
    Ich war selbst bei mehreren Löschversuchen an Nitrofilmen beteiligt. Bei der grössten Aktion hatten wir afaik 1,5 to! zur Verfügung. Schon imposant zu sehen, wie dieses Material reagiert.


    mkG
    Günther

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    AutorHans8wer8ner8 K.8, Kirnitzschtal / Sachsen546463
    Datum03.03.2009 19:166012 x gelesen
    Hallo,
    Geschrieben von Günther Scheuls
    Die Reaktion lässt sich nicht unterbrechen! Kühlen: Komplett unter Wasser, Vollstrahl, Sprühstrahl (auch mit Netzmittelzusatz) --> wirkungslos!
    Wird durch welche belastbaren Berichte/Quellen belegt?

    Nein, ich bin kein Chemiker. Habe mir für das etwas "antiquare" Thema in 2 entspr. ähnlich alten Büchern belesen -> s.u.

    Erst mal sollte man wissen, das Zellulosenitrat in mehreren Konfigurationen, abhängig von der "Nitrierstufe" vorkommt.
    So gibt es Nitrolacke mit 10 - 11% N2, den hier gemeinten Photofilm mit 11,8 - 12,4% N2 und zu letzt die Schießbaumwolle mit mind. 12,6% (bis ca. 13,5%) N2.
    Letztere ist explosiv, der Film v.a. hochentzündlich.

    Trotz dieser Nachteile hat der "Nitrofilm" selbst nach Erfindung des "Sicherheitsfilmes" (1909, Zelluloseacetat, aber in Bruch- Riss- und Formbeständigkeit unterlegen) sich noch gut 50 Jahre gehalten. Also kann die Menschheitsdahinraffende Seite nicht so groß gewesen sein (auch wenn manches Kino abgebrannt ist, aber viel Brände glimpflich abgingen. Man beachte auch die mächtigen Leistungen der Projektorlampen, z. gr. Teil offene Kohlebogenlampen! bezgl. Zündquelle)

    Was die Selbstentzündung betrifft: Zellulosenitrat, weichmacherhaltig für Filme hat eine Gebrauchstemperatur bis 50°C.

    Komplett unter Wasser, Vollstrahl,
    ist keine maximale Kühlwirkung. Werfe eine Eiswürfel in kochendes Wasser oder beobachte einen Wassertropfen auf einer heißen Herdplatte...

    Zur "Brandschutztechnischen Beurteilung" schreibt Q2:
    ..."Hinsichtlich der Wahl der Löschmittel dürften trotz der beachtlichen Brand- und auch Explosionsgefährlichkeit ... für den Brandschutzpraktiker keine besonderen Schwierigkeiten entstehen..." (Anm: da schon lange bekannt!)

    Ich war selbst bei mehreren Löschversuchen an Nitrofilmen beteiligt.
    Ich war auch schon bei "Löschversuchen" an Wohnhäusern beteiligt ;-)

    Q1: Dr. G. Schulz; Die Kunststoffe; C: Hanser Verlag München 1964
    Q2: Dipl.-Chem. H. Spakowski; Plaste und Elaste, Technologie sowie Verh. gegenüber Feuer und Wärme; Kl. Fachbücherei Feuerwehr, Verl. d. MdI d. DDR 1963


    mkg hwk

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    AutorMori8tz 8A., Heidenheim / Ba-Wü546722
    Datum05.03.2009 08:365846 x gelesen
    Geschrieben von Hanswerner Kögler Ja, allerdings etwas "klugscheißernd" richtiger: Zellulosenitrat (mit weniger als 12,5% N2 ;-) ).
    Andere Handelsnamen sind "Kollodiumwolle"


    Das ist Collodiumwolle: Collodiumwolle Gibts auch in Papier, Schnur und Kleber-Form.
    Ist aber wahrscheinlich eher bei Brandwachen im Theater von Belang, oder in Räumen/Gebäuden wo das das kleinste Problem ist wenns da brennt.
    Hier ein Bildchen davon, im Handel eher als Pyrowatte bekannt:
    Pyrowatte
    Solange das Zeug feucht ist, ungefährlich bis langsam abbrennend (je nach Trocknungsgrad), aber getrocknet gehts ab wie Schnitzel! (Hatte mal ne kleine Menge und Spass gehabt ;-)


    da dieser Hinweis scheinbar sehr wichtig ist:
    alles meine private, eigene Meinung!

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     01.03.2009 20:50 Volk7er 7L., Erlangen
     01.03.2009 21:28 Thor7ben7 G.7, Leese <-> OS
     01.03.2009 22:16 Thor7ben7 G.7, Leese <-> OS
     02.03.2009 09:50 Jürg7en 7G., Frankfurt
     03.03.2009 07:38 Andr7eas7 B.7, Düsseldorf
     03.03.2009 10:02 Jürg7en 7G., Frankfurt
     03.03.2009 10:19 Andr7eas7 B.7, Düsseldorf
     01.03.2009 22:59 Hein7ric7h B7., Osnabrück
     02.03.2009 08:09 Volk7er 7L., Erlangen
     02.03.2009 09:16 Henn7es 7O., Stutensee
     02.03.2009 19:13 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     02.03.2009 23:09 Mich7ael7 B.7, Münsingen
     03.03.2009 10:54 Günt7her7 S.7, Mayen
     03.03.2009 19:16 Hans7wer7ner7 K.7, Kirnitzschtal
     05.03.2009 08:36 Mori7tz 7A., Heidenheim
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