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ThemaZukunftsvision FF - war:Wer stellt den Sicherheitstrupp?6 Beträge
RubrikTaktik
 
AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.570164
Datum14.07.2009 16:374734 x gelesen
Geschrieben von Daniel Hermann
Es könnte aber auch in Richtung eines teureren System gehen, mit lokal besserem Schutzlevel und angepassten Hilfsfristen. Jeder bekommt die Sicherheit für die er auch bereit ist zu zahlen.

Ein einfacher Gedankengang wäre ja zum Beispiel, dass man entsprechend den Standorten von Rettungswachen dafür auch Feuerwachen plant. Was zur Erreichung der Hilfsfrist im RD (die es in Nds. nicht gibt) reicht, kann ja für den Brandschutz nicht ganz verkehrt sein.

"Mein" Landkreis: 120.000 EW mit fünf Rettungswachen. Zugegeben, zwei davon in einer Stadt. Der Grundschutz würde durch HAW sichergestellt. Also fünf Wachen mit einer Personalstärke von sagen wir acht Mann. 1/5 auf dem Erstangreifer 1/1 für RW/TLF/DLK oder sonst. Geht man von einem Mittelwert TVöD Gruppe 9 aus, kommt man pro Mann/Frau auf ca. 2.300 EUR brutto. Plus dann noch eventuelle Zulagen (Schicht, DuZ, ...). Um es einfach zu halten, bleibe ich mal bei 2.300 EUR als Mittelwert.

Fünf Wachen á 3 Schichten á acht Einsatzkräfte ergibt: 120 Kräfte dann je 2.300 EUR ergibt schon einmal 276.000,00 EUR Personalkosten (umgerechnet ein LF 20 pro Monat). Das ist aber nur das reine Fußvolk. Kein Amtsleiter o.ä., kein technisches Personal, keine Schreibkräfte. Da kommen dann sicherlich auch nochmal 10 weitere Personen dazu. 300.000,00 EUR pro Monat. Und das nur gerechnet mit einem Mittelwert ohne Zulagen nur für den Grundschutz.

Nun gibt es aber dummerweise auch Einsätze, bei denen 50 Mann nicht ausreichen und ich muss ja trotz eines solchen Einsatzes den Grundschutz auf recht erhalten. Also können maximal drei Wachen in einem Einsatz gesammelt werden, während die beiden anderen in Reserve bleiben. Kommt also das System der Part-Timer zum tragen. Aber auch die wollen je dann Geld für ihr tun.

Ist natürlich die Frage wieviel man braucht. Ich rechne einfach mal 100 % Ersatz zu der Mannschaft der HAW. Also auch hier 120 Leute. Was ein Part-Timer nun verdient, weiß ich nicht. Unsere Kommune rechnet pro Person 17,50 EUR pro Stunde ab. Jeder Part-Timer bekommt seine Ausbilduns- und Einsatzstunden vergütet. Einfach gerechnet pro Woche fünf Stunden Ausbildung und fünf Stunden Einsatz. Geht also weiter:
120 Part-Timer mal 17,50 EUR pro Stunde mal 40 Stunden im Monat ergibt 84.000 EUR. Auch wieder eher sehr tief gestapelt, da ein Großbrand oder der Besuch eines Lehrganges die Stunden nach oben treibt.

Dann werden zwar sicherlich weniger Fahrzeuge benötigt, deren Laufzeit dürfte aber nicht, wie bei uns üblich 25 Jahre sein. Sondern eher zwischen 10 - 15 Jahren liegen. Also die Kostenersparnis ist nicht ganz so gravierend. Baulich wird sich nicht tun. Ich brauche eventuell weniger Fahrzeugboxen, dafür aber Schlaf- und Sozialräume.

Wir sind jetzt bei knapp 500.000 EUR reinen Personalkosten pro Monat. Und das wirklich mit Zahlen auf niedrigsten Niveau. Bei allen anderen Dingen sind wenig bis keine Einsparungen gegenüber dem jetzigen System der FFen erkennbar. Jeder Standort braucht mindestens zwei LF als Basis (einmal HAW, einmal Part-Timer) plus zwei als Ausfallreserve und dann noch weitere RW, DLK, GW, SW, WLF und TLF. Es werden weniger Fahrzeug werden. Dann müssen zehn LF weniger gekauft werden. Wären drei Millionen. Das sind die Personalkosten von einem halben Jahr. Dann ist die Einsparung futsch und es kostet. Selbst wenn drei Feuerwehrhäuser mit je 1,5 Millionen nicht neu gebaut werden. Nach neun Monaten ist das auch weg.

Das ist kein System, was ich meinem Landrat vorstellen möchte. Zumal er dann zusehen darf, wie er seinen Katastrophenschutz aufs Papier bekommt.


Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

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AutorMich8ael8 R.8, GL (Köln) / NRW570170
Datum14.07.2009 17:352431 x gelesen
Geschrieben von Christian BergmannFünf Wachen á 3 Schichten á acht Einsatzkräfte ergibt: 120 Kräfte

Wenn wir bei dem Beispiel bleiben 5 Wachen a 8 Funktionen => 40 Funktionen zu besetzen, ohne Führungskräfte (ZF, VF) ergibt bei einem durchschnittlichen Personalbedarf von 4,4-5 FA/Funktionsstelle (Urlaub, Lehrgang, Krank ect.) bis zu 200 Hauptamtliche Stellen, und damit wäre auch nur ansatzweise der erste Abmarsch sicher gestellt.

Bei einem kritischen Wohnungsbrand wären schon mind. 2 der 5 Wachen gebunden.

Geschrieben von Christian Bergmanneder Standort braucht mindestens zwei LF als Basis (einmal HAW, einmal Part-Timer) plus zwei als Ausfallreserve

Warum benötigst Du 100% Ausfallreserve für die LF ?


mit freundlichen Grüßen

Michael Roleff



Wer Schreibfehler findet darf sie behalten ,-)

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AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.570172
Datum14.07.2009 17:442346 x gelesen
Geschrieben von Michael RoleffWarum benötigst Du 100% Ausfallreserve für die LF ?
Tschuldigung, kam im Eifer des Gefechtes. Gemeint sind zwei Reserve LF für alle fünf Wachen (oder dann 10 LF). Nicht auf jeder Wache zwei.


Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

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AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner im Rheinland / NRW physisch, Baden emotional570204
Datum14.07.2009 21:412449 x gelesen
Tach, Post!

Geschrieben von Christian Bergmann"Mein" Landkreis: 120.000 EW mit fünf Rettungswachen. Zugegeben, zwei davon in einer Stadt. Der Grundschutz würde durch HAW sichergestellt. Also fünf Wachen mit einer Personalstärke von sagen wir acht Mann. 1/5 auf dem Erstangreifer 1/1 für RW/TLF/DLK oder sonst. Geht man von einem Mittelwert TVöD Gruppe 9 aus, kommt man pro Mann/Frau auf ca. 2.300 EUR brutto.

E9? Von was träumst du nachts?
Frage: Wieviele Beschäftigte hat deine Heimatstadt Neuenhaus? Antwort: 39
Frage: Wieviel dieser 39 Beschäftigten sind in E9 eingruppiert? Antwort: genau 3
Frage: Wieviel dieser 39 Beschäftigten sind in E9 oder höher eingruppiert? Antwort: genau 5 (nämlich drei in E9 und zwei in E11)

Für einen Feuerwehrtechnischen Angestellten würde ich im Mittel bestenfalls E8, Stufe 3 kalkulieren. Macht dann 2.415 € im Monat oder 31.274,25 im Jahr (12 x 2.415 € plus 2.294,25 € Jahressonderzahlung). Mit Lohnnebenkosten von 30% landest du dann bei 40.565,53 € je Mitarbeiter und Jahr, d.h. bei 120 Mitarbeitern sind das 406.565,25 € je Monat.

Geschrieben von Christian BergmannDas ist aber nur das reine Fußvolk. Kein Amtsleiter o.ä., kein technisches Personal, keine Schreibkräfte. Da kommen dann sicherlich auch nochmal 10 weitere Personen dazu. 300.000,00 EUR pro Monat.

Stolzer Overhead. Was machen die zehn Leute bzw. was machen denn die 120, wenn sie gerade keine Einsätze fahren?
- 1 Chef, sind wir mal großzügig und sagen ein Beamter nach A12 in Stufe 5 (3099,51 €) mit allgemeiner Stellenzulage (77,19 €) Familienzuschlag Stufe 2 (220,13 €), Feuerwehrzulage (132,69 €), sind 3.529,52 € im Monat oder 42.354,24 € im Jahr, auch hier mit Nebenkosten (Beiträge Versorgungskassen etc.) von 30% kalkuliert landest du bei ca. 55.060 € im Jahr.
- 1 Chef-Stellvertreter, ein Beamter nach A10 in Stufe 5 (2589,18 €) mit allgemeiner Stellenzulage (77,19 €) Familienzuschlag Stufe 2 (220,13 €), Feuerwehrzulage (132,69 €), sind 3.019,19 € im Monat oder 36.230,28 € im Jahr, auch hier mit Nebenkosten (Beiträge Versorgungskassen etc.) von 30% kalkuliert landest du bei ca. 47.100 € im Jahr.
- drei Mitarbeiter für den gesamten Rest, alle in E6, Stufe 4: sind 2.338 € im Monat oder 30.277,10 € im Jahr, 30% Lohnnebenkosten, macht 39.360,23 € pro Beschäftigtem oder 118080,69 € für alle drei.

Summe: € 5.308.345 im Jahr oder € 442.362,08 im Monat. Allerdings mit deinem Personalfaktor von 3,0 gerechnet.
Realistisch halte ich eher 4,1, das wären dann 164 Löschknechte, Chef und Sous-Chef und drei andere oder ca. € 6.873.000 im Jahr oder € 572.750 im Monat.

Die interessante Frage ist: Sind rd. 6,9 Mio. € Personalkosten im Jahr für fünf 24/7 Wachen in einem Landkreis viel oder wenig Geld?
Was gibt deine Heimatstadt Neuenhaus (13.859 Einwohner) im Jahr für Personal aus? Antwort: 1.785.400 €, oder umgerechnet € 128,83 je Einwohner, vom Säugling bis zum Greis.
Nimmt man jetzt diese Zahl und multipliziert sie mit der Anzahl aller Einwohner im Landkreis Graftschaft Bentheim (135.270), dann käme man derzeit auf rd. 17.426.298 € Kosten für Personal in der öffentlichen Verwaltung im Landkreis (faktisch eher mehr, weil bei meiner Rechnung Mitarbeiter des Kreises (FTZ?!) gar nicht berücksichtigt sind). Im Verhältnis dazu sind 6,873 Mio. ungefähr 40%.


MkG,
Christi@n

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Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

"Für die Notlandung eines Airbus auf dem Hudson River in New York vor vier Wochen waren kanadische Gänse verantwortlich" (FOCUS Online, 13.02.2009)
Nicht auszudenken, wenn iranische Gänse verantwortlich gewesen wären...

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AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.570494
Datum16.07.2009 09:492180 x gelesen
Geschrieben von Christi@n PannierFrage: Wieviele Beschäftigte hat deine Heimatstadt Neuenhaus? Antwort: 39
Mag sein. Hier ging es aber nicht um meinen Heimatstadt Neuenhaus, sondern um meinen Heimatlandkreis Grafschaft Bentheim. Ich bezweifele sogar sehr, dass in dem dargestellten Szenario Neuenhaus eine Feuerwache bekommen würde. Was ja auch egal ist, da der Landkreis Träger wäre.

Geschrieben von Christi@n PannierFrage: Wieviel dieser 39 Beschäftigten sind in E9 eingruppiert? Antwort: genau 3
TVÖD Entgeltordnung Feuerwehr Funktion Fahrzeugführer + Sachbearbeiter. Bei fünf Wachen mit je zwei Fahrzeugen, wären das schon mindestens 30 Leute im Drei-Schicht-Betrieb. Dazu kommt dann noch Reserve und Stellvertreterregelung, macht dann geschätzte 50 Leute. Bei einem Personalansatz von jetzt 200 Leuten (120 für alle Funktionen plus Reserve) immerhin 25%. Zugegeben immer noch nichts was man als Durchschnitt bezeichnen kann. Dafür waren die 2.300 EUR auch Stufe 1 und ohne Zulagen. Dann kommen ja auch noch 30 Schichtführer hinzu (Gruppe 10 evtl. Gruppe 11). Somit ist Gruppe 9 durchaus repräsentativ.

Geschrieben von Christi@n PannierDie interessante Frage ist: Sind rd. 6,9 Mio. € Personalkosten im Jahr für fünf 24/7 Wachen in einem Landkreis viel oder wenig Geld?
Wenn man mal so von Aufwandsentschädigungen (alle Kommune geschätzt < 500.000 EUR/a) absieht und auch die Tatsache, dass sich der Landkreis ja immer noch zusätzliche Part-Timer mit ins Boot holen muss, ist das jetzt schon viel Geld. Dafür das man jetzt die Arbeitsleistung quasi umsonst bekommt.


Gruß
Christian Bergmann
Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
www.feuerwehr-neuenhaus.de

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AutorAndr8eas8 B.8, Düsseldorf / Nordrhein-Westfalen570501
Datum16.07.2009 10:332091 x gelesen
Die Rechnung hat einen Haken: Es wird sich vmtl. so gut wie niemand für die Arbeit finden.


Gruß

A.

Die Inhalte dieses Beitrags sind eine rein PRIVATE Äußerung.

INTUITION IST DIE GABE, DIE LAGE IN SEKUNDENSCHNELLE FALSCH ZU BEURTEILEN!

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 14.07.2009 15:42 Dani7el 7H., Schriesheim Wer stellt den Sicherheitstrupp?
 14.07.2009 16:37 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 14.07.2009 17:35 Mich7ael7 R.7, GL (Köln)
 14.07.2009 17:44 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 14.07.2009 21:41 Chri7sti7@n 7P., ein Badner im Rheinland
 16.07.2009 09:49 Chri7sti7an 7B., Neuenhaus
 16.07.2009 10:33 Andr7eas7 B.7, Düsseldorf
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