News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

Sortierung umschalten zurück

ThemaErdbebenvorhersage in Italien wird nun zum persönlichen Risiko :-(5 Beträge
RubrikKatastrophenschutz
 
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg743089
Datum27.10.2012 08:402348 x gelesen
hallo,

Bequeme Sündenböcke
Sieben Angeklagte werden wegen Totschlags zu langen Haftstrafen verurteilt, weil sie die Gefahr eines Erdbebens unterschätzten. Doch das Urteil gegen die Wissenschaftler lenkt von den Versäumnissen anderer ab.

n Italien sind sechs Seismologen und ein Behördenmitarbeiter zu je sechs Jahren Haft verurteilt worden wegen Totschlags an 308 Erdbebenopfern: Sie treffe die Schuld, dass die Menschen nicht vor dem Erdbeben in der italienischen Stadt L'Aquila im April 2009 geflohen seien. Die Informationen, die sie der beunruhigten Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz sechs Tage vor dem Erdbeben gegeben haben, seien "ungenau, unvollständig und widersprüchlich" gewesen.

Das Urteil ist aus mehreren Gründen skandalös. Anklage und Gericht werfen den Forschern Totschlag vor und implizieren damit, dass Seismologen am Tag der Pressekonferenz aus den vorliegenden Fakten hätten wissen können, dass ein Erdbeben bevorsteht. Doch Erdbeben auf den Monat, die Woche oder gar den Tag genau vorherzusagen, ist nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht möglich unabhängig davon, was umherziehende Scharlatane behaupten mögen. Die Informationen, die Wissenschaftlern in erdbebengefährdeten Regionen zur Verfügung stehen, sind selbst beim heutigen Stand der Technik immer noch ungenau, unvollständig und widersprüchlich. Ein starkes Erdbeben lasse sich für die Region keinesfalls ausschließen, erklärten die Forscher denn auch auf der fraglichen Pressekonferenz [...]

Quelle: Spektrum.de

Ich denke die Erdbebenforscher in Italien werden ab jetzt schön brav den Mund halten.

Das Urteil fordert meiner Ansicht nach auf die Zukunft gesehen mehr Todesopfer. Die Forschung wird dadurch lahmgelegt. Die Chance mit wissenschaftlichen Mitteln irgendwann mal ein brauchbares Frühwarnsystem zu entwickeln ist zumindest in Italien drastisch gesunken.

Es ist normal das auf Gebieten die wenig erforscht sind die Unsicherheit gross ist. Das darf aber kein Grund sein deshalb den Kopf in Sand zu strecken.

Auf vielen technischen und wissenschaftlichen Gebieten musste die Menschheit für Weiterentwicklung leider auch Opfer bringen. Auf längere Zeit gesehen halfen dann diese Entwicklungen Opferzahlen drastisch zu senken.

Ich versteht die italienische Justiz einfach nicht ...

MkG Jürgen Mayer

Neu: Jürgens WebBlog auf www.FEUERWEHR.de

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP743091
Datum27.10.2012 08:571358 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.Ich denke die Erdbebenforscher in Italien werden ab jetzt schön brav den Mund halten.Oder es wird der DWD-Lothar-Effekt eintreten, und immer wenn Berlusconi wütend auf den Boden stampft, wird vorsichtshalber mal direkt die höchstmögliche Erdbebenwarnung herausgegeben.
Klar ist: Wirklich hilfreich wird keine der beiden Möglichkeiten sein.

Früher dachten wir ja: Ich denke, also bin ich.
Heute wissen wir: Ach komm, das geht auch so.
(Dieter Nuhr)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorThom8as 8M., Menden/ Sauerland / NRW743120
Datum27.10.2012 12:381224 x gelesen
Geschrieben von Jürgen M.
Ich versteht die italienische Justiz einfach nicht ...


Das Urteil spiegelt "nur" die Einstellung unserer medialen Großkopferten wieder.
Jene die darauf bestehen das wir in einer statischen (Um-)Welt leben und jede Veränderung durch den Menschen verursacht wird oder aber durch uns verhindert werden kann und sollte.

Ich leiste mir den Luxus einer eigenen Meinung.
frei n.Bmark

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorPete8r M8., Wien / Wien743126
Datum27.10.2012 12:511219 x gelesen
Die - hoffentlich gute - Vorbemerkung: Es gibt noch Oberinstanzen, das Urteil ist mWn nicht rechtskräftig.

Die - schlechte - Conclusio: nachdem unsere Gesellschaft daran glaubt, dass jedes Risiko gesetzlich geregelt werden kann, ist das der logische Schluss von Juristen, die sich mit anderen Materien nicht auseinandersetzen (wollen).

Schlechtes Beispiel, aber irgendwie passt es doch: Ich habe vor einigen Monaten einem befreundeten Staatsanwalt nicht klar machen können, was eine Klothoide ist (bzw. dass ein PkW aus der Fahrt heraus nicht in einem geometrischen Kreisbogen abbiegen kann) - damit war der linksabbiegende PkW Lenker überwiegend schuld, den (unerlaubt überholenden) Motorradfahrer verletzt zu haben. Das Verfahren wurde diversionell erledigt, kein Richter und kein Sachverständiger werden sich jemals damit befassen.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorAnto8n K8., Mühlhausen / BY743136
Datum27.10.2012 13:361217 x gelesen
Servus,

Geschrieben von Peter M. Ich habe vor einigen Monaten einem befreundeten Staatsanwalt nicht klar machen können, was eine Klothoide ist

das müßte eigentlich jemand, der sich im Straßenbau einigermaßen auskennt (Zeichner, Straßebauer, Meister, Techniker usw.) kennen. Auch Sachverständige im Straßenverkehrswesen kennen die Klothoide. Ohne eine solche kann man gar nicht dynamisch in eine Kurve fahren.
Ich kenne sogar Nährungen für solche im Bereich des Gleisverlegung für Modelleisenbahnen.;-)

Die befreundeter Staatsanwalt war wohl sehr beratungsresistent oder hatte seine Meinung schon fest geplant.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

Anton Kastner

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
banner

 27.10.2012 08:40 Jürg7en 7M., Weinstadt
 27.10.2012 08:57 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 27.10.2012 12:51 Pete7r M7., Wien
 27.10.2012 13:36 Anto7n K7., Mühlhausen
 27.10.2012 12:38 Thom7as 7M., Menden/ Sauerland
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt