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Thema | in Hilden: Lastzug - beladen mit Lithium-Ionen-Batterien - brennt | 13 Beträge | |||
Rubrik | Einsatz | ||||
Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 818034 | |||
Datum | 08.03.2016 18:22 | 6544 x gelesen | |||
hallo, ein anspruchsvoller Einsatz: Lastzug - beladen mit Lithium-Ionen-Batterien - brennt ![]() MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Ulri8ch 8W., Bad Hersfeld / Hessen | 818035 | |||
Datum | 08.03.2016 19:45 | 4413 x gelesen | |||
Kann es sein, dass die Ladung nicht in der vorgeschriebenen Art und Weise Weise verpackt war? Eigentlich müssten doch die Transportverpackungen mit PyroBubbles oder Ähnlichem eine Selbstentzündung wirksam verhindern... - In der einschlägigen Literatur wird Wasser als Löschmittel empfohlen, um die Zellen ausreichend zu kühlen. Weiß jemand, warum Schaum eingesetzt wurde? Meine Beiträge sind ausschließlich meine private Meinung und sind nur für dieses Forum bestimmt! - http://pvsafety.de - Sicherheit im Feuerwehreinsatz http://http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-einsatz-bei-photovoltaik-windenergie-und-biogasanlagen/ | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 818054 | |||
Datum | 09.03.2016 12:34 | 3749 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von der Polizei: Teile der Ladung, die aus verbrauchten Kleinbatterien mit Lithiumanteil bestand, waren in Brand geraten und durchschlugen schon teilweise explosionsartig die Planen des Aufliegers. und: Polizeiliche Untersuchungen von Brandexperten der Mettmanner Kriminalpolizei am heutigen Dienstag ergaben, dass das Feuer auf dem mit Akkus beladenen Auflieger mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit durch Selbstentzündung der dicht gepackten Lithium-Ionen-Batterien entstand. Wenn man die Sammelboxen für verbrauchte Batterien anschaut dann kann ich mir gut vorstellen das die alten Batterien auch beim Transport einfach in Behälter geschüttet werden. Das kann 1000 x gut gehen. Aber einmal ist eine "volle" Batterie dabei. Metall zum Kurzschliessen ist auch genug vorhanden. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 818055 | |||
Datum | 09.03.2016 12:44 | 3496 x gelesen | |||
Geschrieben von Jürgen M.Das kann 1000 x gut gehen. Wohl war. Ich kann mir allerdings gut vorstellen, das die Spedition nie wieder den LKW dieser Tour dicht mit anderen LKW Parken. Ich habe sogar mal mitbekommen, das die Auflieger mit kritischer Fracht über Nacht immer abgekuppelt wurden. Weis eigentlich jemand ob der Absender jetzt die Rechnung bekommt? | |||||
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Autor | Oliv8er 8S., Dietzenbach / Hessen | 818057 | |||
Datum | 09.03.2016 13:48 | 3464 x gelesen | |||
Hallo Ulrich! Wir haben im Stadtgebiet auch ein Unternehmen für Batterie-Recycling. Auf deren Stammsitz in Bremerhaven hat auch mal eine große Menge an Batterie-Schrott gebrannt und die BF Bremerhaven hat nach dem Einsatz eine Empfehlung ausgesprochen, immer möglichst mit großen Mengen Schaum zu löschen. Wasser hatte wohl dort keine ausreichende Löschwirkung. Darauf haben wir unsere Einsatztaktik abgestimmt. Hat auch bereits bei 2 Bränden gut funktioniert. Einsatz 1 Einsatz 2 Gruß Oliver << Melden macht frei und belastet andere! >> | |||||
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Autor | Uwe 8S., Lingen / Niedersachsen | 818061 | |||
Datum | 09.03.2016 15:57 | 3144 x gelesen | |||
Geschrieben von Harald S.Weis eigentlich jemand ob der Absender jetzt die Rechnung bekommt? Das dürfte unter anderem von der Vertragsgestaltung abhängig und somit kaum aus dem Forum heraus zu klären sein. [ ] Mit freundlichen Grüßen / [ ] mit kameradschaftlichen Grüssen* Uwe S. *) Zutreffendes nach Wunsch ankreuzen | |||||
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Autor | Jürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg | 818066 | |||
Datum | 09.03.2016 19:18 | 2936 x gelesen | |||
hallo, Geschrieben von Uwe S. Das dürfte unter anderem von der Vertragsgestaltung abhängig und somit kaum aus dem Forum heraus zu klären sein. ich denke da das eventuell Regelungen für Gefahrgut gelten. MkG Jürgen Mayer, Weinstadt | |||||
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Autor | Ulri8ch 8W., Bad Hersfeld / Hessen | 818067 | |||
Datum | 09.03.2016 21:13 | 2654 x gelesen | |||
Für Hochenergiebatterien sollte es ein spezielles Sammelsystem geben. Ich weiß aber nicht, ob das heute zur Anwendung kommt. Aber die Problematik ist ja schon länger bekannt. Der Markt bietet auch solche Transportbehälter für Lithium-Batterien an. Wenn es darin brennen sollte, verhindern PyroBubbles größeren Schaden. "Einfach so" dürften doch Lithium-Batterien dieser Information nach gar nicht transportiert werden. Meine Beiträge sind ausschließlich meine private Meinung und sind nur für dieses Forum bestimmt! - http://pvsafety.de - Sicherheit im Feuerwehreinsatz http://http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-einsatz-bei-photovoltaik-windenergie-und-biogasanlagen/ | |||||
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Autor | Ulri8ch 8W., Bad Hersfeld / Hessen | 818069 | |||
Datum | 09.03.2016 21:41 | 2650 x gelesen | |||
Geschrieben von Oliver S.die BF Bremerhaven hat nach dem Einsatz eine Empfehlung ausgesprochen, immer möglichst mit großen Mengen Schaum zu löschen. Wasser hatte wohl dort keine ausreichende Löschwirkung Gibt es diese Empfehlung zum Nachlesen? In diesen Einsatzhinweisen und auch in diesem Merkblatt wird Wasser als geeignetes Löschmittel empfohlen. Es kann aber sein, dass bei vielen kleinen Batterien ein hoher Kunststoffanteil vorhanden ist und dadurch Schaum die bessere Wirkung hat. Meine Beiträge sind ausschließlich meine private Meinung und sind nur für dieses Forum bestimmt! - http://pvsafety.de - Sicherheit im Feuerwehreinsatz http://http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-einsatz-bei-photovoltaik-windenergie-und-biogasanlagen/ | |||||
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Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 818075 | |||
Datum | 10.03.2016 00:13 ![]() | 2544 x gelesen | |||
In den genannten Empfehlungen werden als Ziele "Verhinderung der Zersetzung weiterer Zellen" und "Niederschlagen der Gase und Dämpfe" (Flusssäure!) genannt. Schwerschaum ist bei Brandklasse A nichts anderes als schlecht abfließendes Netzwasser. Dadurch werden weitere unbetroffene Zellen recht wirksam gekühlt. Gleichzeitig ist der Gasdurchtritt durch Schaum deutlich reduziert. Unter diesen Gesichtspunkten halte ich Schwerschaum für geeignet. Um das Gleiche mit blankem Wasser zu erreichen braucht man bei einem Sattelzug schon Werfer etc. MfG Adrian Alles meine eigene Meinung, diese muss nicht mit meiner Dienststelle übereinstimmen. | |||||
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Autor | Ulri8ch 8W., Bad Hersfeld / Hessen | 818077 | |||
Datum | 10.03.2016 01:29 | 2536 x gelesen | |||
Die Zersetzung der Zellen läuft aber als heftige exotherme Reaktion ab. Man kann das auch Brand nennen. Schwerschaum hat doch nicht die Kühlwirkung von Wasser. Und wenn Zusätze, dann Hydrex oder F-500, um den Kühleffekt zu erhöhen. Das hat zumindest die DEKRA bei Bränden an Elektrofahrzeugen festgestellt. Da aber die wenigsten Feuerwehren solche Spezialmittel vorhalten, dürfte Wasser am besten sein. Je nachdem, wie groß die Batterien sind, kann auch ausbrennen lassen bei gleichzeitiger Verhinderung der Ausbreitung eine taktische Möglichkeit sein. Beim LKW mit einigen Tonnen Batterien ist das natürlich nicht möglich. Meine Beiträge sind ausschließlich meine private Meinung und sind nur für dieses Forum bestimmt! - http://pvsafety.de - Sicherheit im Feuerwehreinsatz http://http://standardeinsatzregel.org/die-broschueren/ser-einsatz-bei-photovoltaik-windenergie-und-biogasanlagen/ | |||||
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Autor | Thom8as 8B., Korntal-Münchingen / Baden-Württemberg | 818078 | |||
Datum | 10.03.2016 07:46 | 2433 x gelesen | |||
Geschrieben von Ulrich W.Schwerschaum hat doch nicht die Kühlwirkung von Wasser. Aber Wasser perlt an dem vielen Kunststoff und Metall halt ab, Schwerschaum bleibt haften. Und deshalb kühlt er trotzdem besser, als das Wasser das nicht (mehr) da ist. | |||||
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Autor | Adri8an 8R., Utting / Bayern | 818083 | |||
Datum | 10.03.2016 11:44 | 2392 x gelesen | |||
Geschrieben von Ulrich W.Schwerschaum hat doch nicht die Kühlwirkung von Wasser. Rein Physikalisch gesehen natürlich erst einmal nicht. Der Wasseranteil liegt ja nur bei etwa 10%. Unter Hitze fällt der Schaum aber zusammen und gibt sein Wasser frei, an diesen Stellen mit großem Schaumzerfall muss natürlich immer wieder aufgetragen werden. Geschrieben von Ulrich W. Die Zersetzung der Zellen läuft aber als heftige exotherme Reaktion ab. Man kann das auch Brand nennen. Wie man es nennt ist letzlich egal, rein physikalisch muss Wasser verdampfen um die entstehende Wärme zu entziehen. Reines Wasser läuft ziemlich zügig von deinem Brandgut ab, auf der Straße kühlt es das Brandgut überhaupt nicht mehr. In der Größenordnung "Sattelzug" musst du also gleichmäßig viel Wasser aufbringen, dies wird nur mit hoher Literleistung möglich sein. Gelbildner bzw. Tensidwasser haben erst einmal einen geringeren Physikalischen Wärmeentzug. Die Fähigkeit am Brandgut zu haften kompensiert diesen Effekt jedoch vielfach. Gleiches gilt lustigerweise für "Schwerschaum", noch mehr für "CAFS". Schäume verhindern zusätzlich recht effektiv den Austritt von Gasen. Überraschenderweise hat die DEKRA in deinem Bericht ziemlich das Selbe herausgefunden: Bei den beiden Folgeversuchen wurden dem Löschwasser Zusätze beigemischt, um die Lösch- und Kühlwirkung zu erhöhen. Eines der beiden Löschmittel bildet in der Mischung mit Wasser ein Gel. Das fließt, anders als Wasser, nicht einfach weg, sondern bleibt auf dem brennenden Stoff haften und kühlt so deutlich besser. Der andere Löschmittelzusatz setzt die Oberflächenspannung des Wassers herab und erhöht die Verdunstungsrate. So wird auch hier die Kühlwirkung deutlich erhöht. Beide Zusätze zeigten auch bei unseren Brandversuchen sehr gute Löschwirkungen, berichtet der DEKRA Experte. Es war viel weniger Wasser nötig, um den Brand zu löschen, und auch deutlich weniger Zeit. Geschrieben von Ulrich W. Da aber die wenigsten Feuerwehren solche Spezialmittel vorhalten, dürfte Wasser am besten sein. Ich wage zu behaupten dass der Unterschied zwischen "F-501", "Hydrix" und "MBS-Schwerschaum" vor allem im Anschaffungspreis und weniger im Löscheffekt liegt. Spätestens "AFFF-AR-Schwerschaum" ist eine ziemlich mächtige Waffe. Ein direkter wissenschaftlicher Vergleichstest zwischen den Mitteln wäre sicher spannend, mir ist noch keiner bekannt. AFFF-AR sollte in jedem Landkreis in größerer Menge zu beschaffen sein. Bis zum Eintreffen bin ich mit MBS gut ausgestattet, im Austrittsbereich der polaren Lösungsmittel habe ich einen höheren Schaumzerfall. Auf dem unbeschädigten Teil des Ladeguts ist die Alkoholbeständigkeit eh nicht erforderlich. Ich halte diese Batterien auch für "Normalfeuerwehren" für durchaus Kontrollierbar. Im Grunde eine größere Menge polarer Lösungsmittel in Brand kombiniert mit geringer Splitterwirkung. Zu der ganzen Thematik gibt es ein großes rotes Buch: "Brandbekämpfung mit Wasser und Schaum" von Holger de Vries, dieses kann ich nur weiterempfehlen. MfG Adrian Alles meine eigene Meinung, diese muss nicht mit meiner Dienststelle übereinstimmen. | |||||
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