News Newsletter Einsätze Feuerwehr-Markt Fahrzeug-Markt Fahrzeuge Industrie-News BOS-Firmen TV-Tipps Job-Börse

Sortierung umschalten zurück

ThemaFeuerwehrführung tritt komplett zurück!14 Beträge
RubrikFreiw. Feuerwehr
 
AutorTobi8as 8M., Bremerhaven / Bremen887143
Datum07.03.2024 15:126416 x gelesen
Feuerwehrführung tritt komplett zurück:

Auszug aus Kreiszeitung Wesermarsch von heute:
Update 3:
Stadt Nordenham äußert sich zum Feuerwehr-Debakel
Desaster bei der Nordenham er Feuerwehr: Nach einer Sondersitzung des Stadtrates am Mittwochabend haben Stadtbrandmeister Christian Stahl und ein Großteil der weiteren Führungskräfte der sieben Ortswehren ihren Rücktritt erklärt. Was ist passiert?
von D. Glückselig und T. Kühnemuth 7. März 2024


Flächenbrand bei der Nordenhamer Feuerwehr. Der Großteil der Führungskräfte hat hingeschmissen.
Foto: Britta Pedersen

14 Uhr:
Ivonne Solbrig, Sprecherin der Stadt Nordenham, äußert sich in einer Presseerklärung zur aktuellen Situation. Sie bestätigt, dass am Mittwoch eine nicht-öffentliche Stadtratssitzung stattgefunden hat, in der es um eine personalrechtliche Angelegenheit der Feuerwehr gegangen sei. Der Stadtrat hat eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Folgen für den Brandschutz in Nordenham hat, teilt Ivonne Solbrig mit. Aufgrund der Tragweite der Entscheidung werde das Thema an diesem Donnerstag erneut in einer nicht-öffentlichen Sitzung behandelt. Der Bürgermeister appelliert an alle Beteiligten, sich in Ruhe mit der Situation auseinanderzusetzen und gemeinsam eine Lösung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu finden, heißt es in der Presseerklärung der Stadt.
Um nach dem Rücktritt eines großen Teils der Führungskräfte der Feuerwehr kurzfristig die Sicherstellung des Brandschutzes zu gewährleisten, sei von Kreisbrandmeister Ralf Hoyer die Alarm- und Ausrückeordnung angepasst worden. Das, so Ivonne Solbrig, sei notwendig gewesen, da abschließend nicht bekannt ist, welche Führungs- und Einsatzkräfte zur Verfügung stehen. Der Rat müsse jetzt gemäß Paragraf 1 des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes für eine leistungsfähige Feuerwehr sorgen.


13.50 Uhr:
Das ist ein Desaster, sagt Christian Stahl im Gespräch mit unserer Redaktion. Nordenhams oberster Feuerwehrmann ist aktuell weiterhin als Stadtbrandmeister im Dienst - und zwar so lange, bis der Rat und der Bürgermeister ihn abberufen. Doch Christian Stahl hat erklärt, dass er nicht einsatzbereit, momentan mental nicht in der Lage sei, die Feuerwehr zu leiten.

Das gelte auch für seinen Stellvertreter Jan-Dirk Balz und für den Großteil der Ortsbrandmeister und deren Stellvertreter, so Christian Stahl. Zwölf von 16 Führungskräfte der Nordenhamer Feuerwehren haben nach der Sitzung des Stadtrates, die am Mittwochabend laut Christian Stahl von 18 Uhr bis Mitternacht dauerte, ihren Rücktritt erklärt.

Was hat sich die Führungskraft, die auf Wunsch des Stadtbrandmeisters und anderer Feuerwehrchefs ihres Amtes enthoben und aus der Feuerwehr ausgeschlossen werden sollte, geleistet? Christian Stahl hält sich bedeckt. Es gehe um Unterstellungen und diverse Verfehlungen im Dienst. Das Vertrauensverhältnis zu dem Mann sei unwiederbringlich zerstört, sagt Christian Stahl. Und zur aktuellen Situation: Das ist ein schwerer Schlag für die Feuerwehr. Es steht ungeheuer viel auf dem Spiel.

11.45 Uhr:
Der Rücktritt nahezu der gesamten Führungsmannschaft der Nordenhamer Feuerwehren hat auch die Stadt Nordenham in höchste Alarmbereitschaft versetzt. Die fehlende Zwei-Drittel-Mehrheit des Stadtrates für die Abwahl eines aus Sicht des bisherigen Stadtbrandmeisters Christian Stahl nicht mehr tragbare Führungskraft hat unter anderem Sonja Brödje und Raphael Wermke vom Amt für Ordnung und Soziales eine schlaflose Nacht bereitet.

Aktuell laufen nach Auskunft von Stadt-Pressesprecherin Ivonne Solbrig Gespräche mit Kreisbrandmeister Ralf Hoyer, der noch in der Nacht das Kommando über die Nordenhamer Feuerwehren übernommen hat. Der Brandschutz in Nordenham sei gewährleistet, so die Sprecherin. Ivonne Solbrig hat eine Presseerklärung der Stadt Nordenham angekündigt, die in der Mittagszeit verschickt werden soll.

9.30 Uhr:
So etwas hat es wohl noch in keiner deutschen Stadt gegeben: In Nordenham haben nach einer denkwürdigen Sondersitzung des Stadtrates am Mittwochabend ein Großteil der Feuerwehr-Führungskräfte ihren Rücktritt erklärt - inklusive Stadtbrandmeister und stellvertretender Stadtbrandmeister.
Das hat der bisherige Stadtbrandmeister Christian Stahl am Donnerstagmorgen der Kreiszeitung mitgeteilt. Zwar müsse der Rat diesen personellen Entscheidungen noch zustimmen. Doch er und auch die anderen betroffenen Führungskräfte fühlten sich ab sofort dienstunfähig, so Christian Stahl.

So kam es zu der Rücktrittswelle
Wie konnte es so weit kommen? Anlass für die Rücktrittserklärungen war der Ausgang einer Wahl bei einer nicht öffentlichen Sondersitzung des Nordenhamer Stadtrats am Mittwochabend. Es ging um eine mögliche Abwahl einer Nordenhamer Feuerwehr-Führungskraft, die aus Sicht des Stadtbrandmeisters und weiterer Führungskräfte aufgrund ihres Verhaltens für die Feuerwehr nicht mehr tragbar ist.
Für die Abwahl der Führungskraft wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit des Rates erforderlich gewesen. Tatsächlich haben dem Vernehmen nach aber nur rund die Hälfte der Ratsmitglieder für eine Abwahl gestimmt. Der umstrittene Brandbekämpfer kann also im Amt bleiben.

Versammlung der Feuerwehrleute
Christian Stahl machte am Donnerstagmorgen kein Hehl daraus, dass ihn dieses Abstimmungsergebnis schwer enttäuscht habe. Es zeige, dass zumindest bei einem Teil der Nordenhamer Politik der Rückhalt für die Feuerwehr fehle.
Für Donnerstagnachmittag, 16 Uhr, haben die zurückgetretenen Führungskräfte der Wehren zu einer Versammlung in die Wache an der Strehlener Straße eingeladen, bei der sie den Mitgliedern der Ortswehren ihre Entscheidung offiziell mitteilen möchten und die Gründe hierfür nennen wollen.
Man werde niemanden dazu drängen, die ehrenamtliche Arbeit für die Feuerwehr ebenfalls zu beenden, betont Christian Stahl. Das Ergebnis der Zusammenkunft sei offen. Es wird danach, um 17 Uhr, aber ein Pressegespräch geben, bei der über den Ausgang informiert wird.

Was passiert, wenn es jetzt brennt?
Und was bedeutet die Rücktrittswelle für den Brandschutz in Nordenham? Wird noch gelöscht, wenn es in der Stadt brennt? Christian Stahl verweist hierzu an die Stadtverwaltung. Die müsse über das weitere Vorgehen entscheiden.
Von Bürgermeister Nils Siemen liegt aktuell noch keine Stellungnahme vor. Telefonisch war er am Donnerstagmorgen wegen Terminen bislang nicht erreichbar.

Auch Stadtbrandmeister Christian Stahl, hier auf einer älteren Aufnahme, hat seinen Rücktritt erklärt.
Foto: Heilscher

Kreisbrandmeister Ralf Hoyer hat das Kommando über die Nordenhamer Wehren übernommen.

Den Originaltext findet ihr hinter der Bezahlsperre auf www.kreiszeitung-wesermarsch.de

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorFabi8an 8B., Machern / 887151
Datum07.03.2024 19:232928 x gelesen
Und in kurz:

> Man wollte ein Mitglied aus dem Dienst entfernen.
> Man kennt die eigene Satzung und die Rechtslage.
> Man hat entweder Gründe gegen die demokratische Grundordnung und/oder andere wichtige Gründe
oder man hat Ego-Gespiele und versucht es durchzudrücken und den Rat zu erpressen.

Es gab hier mal einen Thread, dass sich ein Kamerad erfolgreich eingeklagt hat - nur die Gründung einer Pflichtfeuerwehr und die Auflösung der FF hat die Posse beenden können. Die Gerichte sehen dieses Ego-Zeug als nicht relevant an.

Man darf gespannt sein wie hoch das Pokerspiel läuft. Hier war der big blind für die Führung wohl zu hoch ;).

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorSeba8sti8an 8K., Grafschaft / RLP887158
Datum08.03.2024 08:082639 x gelesen
Geschrieben von Fabian B.Die Gerichte sehen dieses Ego-Zeug als nicht relevant an.Überwiegend. Es gibt aber auch mind. eine OVG-Entscheidung die sagt, auf ein Verschulden desjenigen, der entlassen werden soll, käme es nicht an, wenn ansonsten zu befürchten wäre dass der Rest der Truppe zur Aufgabenerfüllung ausfallen würde.

"Experten sind Leute, die 99 Liebesstellungen kennen, aber kein einziges Mädchen"
(Didi Hallervorden)

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMich8ael8 L.8, Dausenau / RLP887161
Datum08.03.2024 12:532281 x gelesen
Laut einem Beitrag des Feuerwehrmagazins haben jetzt auch 150 von 200 Einsatzkräften die Brocken hingeworfen.

Alle Beiträge geben meine eigene Meinung wieder.
Sollte sich jemand daran stören so stehe ich jederzeit für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorFabi8an 8B., Machern / 887162
Datum08.03.2024 12:582385 x gelesen
NDR Bericht

Wenn diese Masse hinschmeißt -> hat "der Grund" sich politisch "daneben" benommen?
Ansonsten haben doch keine sieben Ortswehren ein Problem mit einem Kerl?

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern887166
Datum08.03.2024 18:132261 x gelesen
Servus,

ich weiß immer nicht, ob die Räte alle mit der Bratpfanne gepudert werden oder die Kameraden alle Muschis sind.
Immer wieder spannend, wie Dinge eskalieren, wie ein Zusammenhalt dann doch funktioniert und der Betreffende doch die Segel streicht.
Geholfen ist in so einem Fall immer keinem.
Wie bereits geschrieben.....
Verstehen tu ich so etwas in keinster Weise.
Vielleicht sollten sie sich eimal alle zusammensetzen, einen trinken und sich gemeinschaftlich richtig resetten.
Sollte dem ein oder anderen schon einmal geholfen haben...... ;-))
Aber ich bin ja auch schon alt...


Gruß vom See

Markus

In Treue fest!

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorTobi8as 8M., Bremerhaven / Bremen887167
Datum09.03.2024 09:041868 x gelesen
Auszug Kreiszeitung Wesermarsch vom 08.03.2024

Update 4 zum Nordenhamer Feuerwehr-Eklat: Trotz Rücktritts alles auf Anfang

Fast alle Nordenhamer Feuerwehr-Chefs sind zurückgetreten, weil sie mit einer Entscheidung des Stadtrats nicht einverstanden sind. Sechs der sieben Ortswehren sind nicht einsatzbereit. Zwar gibt es eine neue Entwicklung. Doch die ändert nichts.

von Detlef Glückselig 8. März 2024

Feuerwehr
Es bleibt dabei: Sechs von sieben Nordenhamer Ortswehren sind nicht einsatzbereit. Daran ändert auch der Rücktritt der umstrittenen Führungskraft nichts.

Foto: Marijan Murat

19 Uhr: Stadtbrandmeister Christian Stahl hat das Gespräch mit der Stadtverwaltung geführt und mit seinen Führungskräften zusammengesessen. Das Ergebnis: Die Situation sei unverändert, berichtet er in einem Telefonat mit der Redaktion. Denn, so Christian Stahl, die Führungskraft, die abgesetzt werden sollte, hat zwar ihren Rücktritt erklärt. Der sei aber erst wirksam, wenn der Stadtrat ihn bestätigt. An der Ausgangslage habe sich somit nichts geändert. Bürgermeister Nils Siemen habe in seinem Statement vom Vormittag einen falschen Stand übermittelt, indem er gesagt hatte, dass es nun eine neue Basis für Gespräche gebe.

Die zu führen, sei das Stadtkommando bereit, versichert Christian Stahl. Die Führungsriege der Feuerwehr knüpfe ihre Bereitschaft jedoch an Erwartungen an den Stadtrat, die er Nils Siemen am Freitagnachmittag in dem Gespräch im Rathaus mit auf den Weg gegeben habe. Welche Bedingungen das über die Abberufung der umstrittenen Führungskraft hinaus sind, darüber haben der Bürgermeister und der Stadtbrandmeister Stillschweigen vereinbart.

Christian Stahl sagt, dass sich nur mit der Erfüllung der vom Stadtkommando formulierten Erwartungen das Vertrauen in den Rat wieder herstellen lasse. Wir wollen schnellstmöglich wieder einsatzbereit sein, um die Bürger zu schützen, versichert der Stadtbrandmeister - und ergänzt: Jede Minute zählt.



17.30 Uhr:
CDU-Ratsherr Leonard Krippner nimmt in einem Facebook-Post Stellung zum Feuerwehr-Eklat: Seit ich in den Stadtrat gewählt wurde, habe ich mich nicht so sehr für eine Entscheidung dieses Gremiums geschämt wie für diese, schreibt er in dem Sozialen Medium.

Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, wie Ratsmitglieder entgegen der rechtlichen Einschätzung der beiden im Stadtrat vertretenen Rechtsanwälte und der Stadtjuristin gegen den Vorschlag der Verwaltung entscheiden konnten. Auch angesichts einer Bewertung der Sicherheitslage der Stadt Nordenham durch den Stadtbrandmeister, den Ortsbrandmeister und den Kreisbrandmeister hätte der Rat eine andere Entscheidung fällen müssen, so der Christdemokrat.


15.30 Uhr:
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Nordenhamer Stadtrat äußert sich in einer Presseerklärung zum Feuerwehr-Eklat. Die Fraktion habe sich von Anfang an für die Brandsicherheit und Unterstützung der Leitung der Feuerwehr Nordenham ausgesprochen, lassen der Fraktionsvorsitzende Mario Kauschmann und seine Stellvertreterin Mareike Suhr-Krippner wissen.

Die Grünen schreiben, sie hätten Vertrauen in die Leitung der Feuerwehr und fänden es zudem sehr wichtig, allen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Dem empfohlenen Antrag im Sinne der Feuerwehrleitung haben wir zugestimmt. Wir haben die Sicherheit der Stadt damit nicht gefährdet. Für uns hatte die Sicherheit immer erste Priorität. Die Brandsicherheit der Stadt Nordenham steht für uns an erster Stelle, heißt es in der Presseerklärung weiter.

Außerdem betonen die Grünen, dass sie allen bei der Sitzung anwesenden ehrenamtlichen Feuerwehrleuten mit Respekt begegnet seien. Die Fragen der Fraktion seien sachlich formuliert gewesen. Die Grünen fordern die Rückkehr zu einer sachlichen Debatte, die die Sicherheit der Stadt Nordenham und den Respekt und die Wertschätzung gegenüber der freiwilligen Feuerwehr in den Mittelpunkt stellt.

14.10 Uhr:
Stadtbrandmeister Christian Stahl bekommt nach dem Eklat um die Nordenhamer Feuerwehren den Telefonhörer nicht mehr vom Ohr. Von der aktuellen Entwicklung, dass die umstrittene Führungskraft zurückgetreten sein soll, wisse er allerdings auch nur durch das Presse-Statement von Bürgermeister Nils Siemen, so Christian Stahl.

Der freiwillige Rücktritt der Führungskraft sei die eine Sache, das Verhalten der Politik, von der er maßlos enttäuscht ist, eine andere, betont der Stadtbrandmeister. Ob und wie der Riss zu kitten ist, bleibt völlig offen. Um 16 Uhr hat Christian Stahl ein weiteres Gespräch mit der Feuerwehr. Anschließend wird er mit seinen Führungskräften zusammenkommen. Von diesen Gesprächen dürfte viel abhängen.

12.15 Uhr:
Der Nordenhamer Stadtrat hat bei einem Ausschlussverfahren gegen ein Mitglied des Stadtkommandos der Nordenhamer Feuerwehr nicht mitgespielt, das Stadtbrandmeister Christian Stahl und sein Stellvertreter Jan-Dirk Balz beantragt hatten. In einer denkwürdigen Ratssitzung, die am Mittwochabend sechs Stunden dauerte, kam die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zustande.

Das hat dramatische Folgen. Nahezu sämtliche Führungskräfte der Feuerwehren hatten noch in der Nacht ihre Ämter niedergelegt. Am Donnerstag haben sechs der sieben Nordenhamer Ortswehren erklärt, dass sie nicht mehr einsatzbereit seien.

Inzwischen hat sich eine neue Situation ergeben. Die umstrittene Führungskraft, der Christian Stahl Verfehlungen im Dienst und Unterstellungen vorwirft, ist inzwischen freiwillig von ihrem Amt zurückgetreten.

Bürgermeister: Stehe hinter der Feuerwehr
In einer Presseerklärung äußert sich Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen zur aktuellen Situation. Ich stehe als Bürgermeister hinter der Feuerwehr und betone regelmäßig, wie dankbar ich den Kameradinnen und Kameraden dafür bin, was sie für das Gemeinwohl leisten. Und ich stehe als Bürgermeister auch selbstverständlich hinter den Führungskräften der Feuerwehr, die sich im Ernstfall auf jeden Einzelnen in ihrer Truppe verlassen müssen, schreibt Nils Siemen.

Nils Siemen
Bürgermeister Nils Siemen versichert, dass er hinter der Feuerwehr steht.

Foto: Archiv

Wenn es Konflikte innerhalb der Mannschaft gibt, müssten diese zwingend gelöst werden in diesem Fall in letzter Konsequenz über einen Abberufungsantrag. Er spreche als Bürgermeister nicht öffentlich über Personalangelegenheiten aber er betone, dass er den Rat sowohl Tage vor der Sitzung, als auch direkt zu Beginn der nicht öffentlichen Sitzung deutlich auf die möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidung hingewiesen habe, sagt Nils Siemen. Die Mehrheit des Rates habe im Sinne des Brandschutzes entschieden - aber eben nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit.
Aufgrund der schwerwiegenden Folgen habe er das Thema erneut auf die Tagesordnung für den nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung am Donnerstagabend gesetzt, so der Bürgermeister weiter. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Ralf Hoyer habe er dem Rat noch einmal die prekäre Situation verdeutlicht.

Neue Situation als Basis für weitere Gespräche
Am Donnerstag habe sich eine neue Ausgangssituation ergeben, auf die er jetzt aufbauen werde, so der Bürgermeister. Die besagte Führungskraft, die abberufen werden sollte, sei von sich aus zurückgetreten. Damit gibt es eine neue Basis für Gespräche mit der Feuerwehrführung, die ich jetzt intensiv führe, sagt Nils Siemen.

Der Bürgermeister weiter: Ich habe gute Hoffnung, dass wir auch in Zukunft die bisherige sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Rat, Verwaltung und Feuerwehr fortsetzen werden. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr leisten einen unverzichtbaren Dienst für die Sicherheit der Nordenhamer Bevölkerung.

Ob die Feuerwehren, hier bei einem Brand in Nordenham, bald wieder einsatzbereit sind, bleibt auch nach dem Rücktritt der umstrittenen Führungskraft offen.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorTobi8as 8M., Bremerhaven / Bremen887168
Datum09.03.2024 10:59   2013 x gelesen
Hallo Forum-Gemeinde,

zum vorherigen Beitrag noch ein paar kurze Hinweise.
Wie man dem Bericht entnimmt, werden nun seitens des Stadtbrandmeister und des Stadtkommandos Erwartungen an den Stadtrat gestellt.

Ob diese Erwartungen nach dieser ganzen unverständlichen und überzogenen Aktion gerechtfertigt sind, mag jeder für sich selber festlegen.

Der Stadtbrandmeister soll am Mittwochabend schon mit dem Hinweis in die Abstimmung hineingegangen, dass wenn das Ergebnis negativ ausfällt, dann tritt er zurück.

Nun hat der Stadtrat demokratisch entschieden, dass die betroffene Führungskraft nicht entlassen wird.
Sich danach dann hinzustellen und von seinem Posten zurückzutreten, zeigt eher ein bockiges Verhalten als ein demokratisches Grundverständnis.
Das dann noch alle anderen Führungskräfte und mindestens 150 Einsatzkräfte dieser Vorgehensweise folgen, kann nur zu weiteren Kopfschütteln führen.

Hier wird die ganze/gesamte Stadt Nordenham (Verwaltung, Rat und Bürger) in kollektive Geiselhaft genommen!
Es bekriegen sich schlussendlich der Stadtbrandmeister und die betroffene Führungskraft.
Das neben den 6 weiteren Ortsfeuerwehren auch die Einsatzkräfte den negativen Beispiel folgen und den Dienst quittieren zeugt erst einmal von einer großartigen Gemeinschaft und einem tollen Zusammenhalt.
Im zweiten Blick muss man sich die Frage stellen, ob das ganze Verhalten wirklich für die Feuerwehr, für das Ansehen der Feuerwehr, den Rückhalt in der Bevölkerung usw. förderlich und hilfreich war.
Auch hier möge sich jeder selber seine Meinung bilden.

Ich kann nur hoffen, dass sich der Stadtrat und die Verwaltung nicht auf diese Erpressung einlässt.

Aus Sicht von verschiedenen Führungskräften/Wehrführungen außerhalb der Wesermarsch besteht hier nur komplettes Unverständnis für diese Aktion.

Aber das Vorgehen zeigt einmal mehr die fehlende oder unzureichende Ausbildung von Führungskräften zum Thema Personal- und Mitarbeiterführung.
Wenn ich autoritär eine Feuerwehr führe, dann mag das im Einsatzfall vielleicht noch okay sein, aber im allgemeinen Dienstbetrieb ist das sicherlich nicht angebracht.
Auch wenn das bei der Feuerwehr Nordenham seit über 20 Jahren so üblich war.

Dem Vernehmen nach, soll der Stadtbrandmeister in seiner Zeit als OrtsBM die Ortsfeuerwehr Nordenham schon sehr autoritär geführt haben. Mitglieder berichten von Angstzuständen, wenn sie ins Büro des OrtsBM zitiert wurden.
Auch sollen u.a. Aussagen getroffen worden sein, dass der nächste der die Drehleiter beschädigt, rausgeschmissen wird.
Als Führungskraft einer Werkfeuerwehr eines großen Flugzeugherstellers, sollte man doch heute andere Verhaltensweisen an den Tag legen, ohne gleich autoritär aufzutreten und/oder bockig zu sein, wenn man seinen Willen nicht bekommt.

Wie der Bürgermeister im Fernsehbericht bei Niedersachsen Aktuell am Freitag, 08.03.2024 mitgeteilt, hat die betroffene Führungskraft keine rechtlichen oder strafrechtlichen Verfehlungen begangen.
Es geht hier den Aussagen und Berichten nach um die Nichteinhaltung des Dienstweges, verbale Angriffe (Verunglimpfungen, Lügen, Falschaussagen) vom/gegenüber dem Stadtbrandmeister.

Dass die betroffene Führungskraft sich falsch verhalten hat und sich nicht an die speziellen Nordenhamer Vorgaben gehalten hat, mag außer Frage stehen.
Auch mögen die vorher stattgefundenen Gespräche nicht erfolgreich gewesen sein, aber dann nach der demokratischen Entscheidung eines Stadtrates sich auf diese Weise zu Verhalten, ist dem Ansehen, Auftreten und Verhalten eines Stadtbrandmeister einer Industrie-Seehafenstadt wie Nordenham mit über 27.000 Einwohner absolut unwürdig und völlig unangemessen.
Eigentlich wäre die Stadt Nordenham gut beraten, hier eine komplett neue Führung für die Stadtfeuerwehr einzusetzen.
Ein Weiter so kann es nach dieser Aktion eigentlich nicht geben.

Der Vollständigkeitshalber, ich gebe hier nur meine persönliche Meinung wieder und ich bin auch nicht Mitglied der Feuerwehr Nordenham und ich bin nicht die betroffene Führungskraft.

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorMart8in 8D., Dinslaken / 887171
Datum09.03.2024 12:361740 x gelesen
Moin,
ebenfalls ganz allgemein, weil keinen Einblick in die dortige Feuerwehr:

Mir ist mittlerweile jede Führungskraft (Egal ob Job oder Hobby) zu wieder, die die persönlichen Befindlichkeiten über die Aufgabe und den Vereine / Organisation / etc. stellt. Das ist eine Unsitte, die sich immer mehr zur Normalität entwickelt hat, die nicht sein darf.

Des weiteren gehe ich mit dir mit, dass Ansagen wie: "Wenn er Rat nicht das macht, was ich will..." einfach überdrüssig sind. Als Führungskraft darf ich gerne meine Überzeugung, hier in dem Fall: Ich halte die Ernennung von Werner Müller zum EHF für falsch, da ich seine persönliche und/oder fachliche Eignung nicht sehe und eine weitere Zusammenarbeit so nicht möglich ist.

Alles in allem wirkt es auf mich wie Kindergartenkacke... sorry.

Gruß

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorGerh8ard8 B.8, Pfungstadt / Hessen887172
Datum09.03.2024 15:031751 x gelesen
Hallo,

offensichtlich scheint das Problem zunächst gelöst:

NDR-Bericht

... am Rande: Wenn dieser Dienstniederlegung des Stadtbrandmeisters nahezu das ganze Stadtkommando und 150 Feuerwehrleute folgen, dann kann - auch im Wissen um gruppendynamische Effekte - wohl nicht die Usache (nur) ein Ego-Problem eben von diesem sein. Und der Stadtbrandmeister ist zumindest auch nicht so unbeliebt (wie hier von Dir dargestellt), dass ihn die überwiegende Mehrheit seiner Feuerwehr nicht unterstützen würde. Ihn hat ja irgenwann auch mal eine Mehrheit gewählt ...
Hier scheint es eher irgendwo zwischen Stadtpolitik und Feuerwehr tiefergehend nicht zu stimmen ...


Geschrieben von Tobias M.Eigentlich wäre die Stadt Nordenham gut beraten, hier eine komplett neue Führung für die Stadtfeuerwehr einzusetzen.

... zumindest hier in Hessen wählt zunächst einmal die Freiwillige Feuerwehr ihre Führungskräfte, da setzt keine Stadt irgendjemanden einfach ein.

Gruß
Gerhard

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorBern8har8d D8., Schwetzingen (BaWü) / Baden-Württemberg887173
Datum09.03.2024 16:191692 x gelesen
Guten Tag

Geschrieben von Gerhard B.

Hier scheint es eher irgendwo zwischen Stadtpolitik und Feuerwehr tiefergehend nicht zu stimmen ...

Meine ich eher auch.


.. zumindest hier in Hessen wählt zunächst einmal die Freiwillige Feuerwehr ihre Führungskräfte, da setzt keine Stadt irgendjemanden einfach ein.

Dito in BaWü; lt. § 8, Abs. 2 FwG werden aus der Mitte der Einsatzabteilungen durch die Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr der ehrenamtlich tätige Feuerwehrkommandant und sein Stellvertreter oder seine Stellvertreter gewählt und nach Zustimmung des Gemeinderats zur Wahl durch den Bürgermeister bestellt ( oder auch nicht ).


Gruß aus der Kurpfalz

Bernhard

" Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung !"

(Heinrich Heine)


Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorArne8 O.8, Hildesheim / Niedersachsen887174
Datum09.03.2024 17:251771 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Gerhard B.... zumindest hier in Hessen wählt zunächst einmal die Freiwillige Feuerwehr ihre Führungskräfte, da setzt keine Stadt irgendjemanden einfach ein.

Das ist in Niedersachsen auch so. Die Feuerwehr wählt OrtsBM und Stellvertreter, bzw. die OrtsBM den StadtBM und der jeweilige Stadtrat beruft diese dann.

Grüße,

Arne

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 
AutorHein8ric8h B8., Osnabrück / Niedersachsen887177
Datum10.03.2024 11:391778 x gelesen
Geschrieben von Arne O. Moin,

Geschrieben von Gerhard B.
... zumindest hier in Hessen wählt zunächst einmal die Freiwillige Feuerwehr ihre Führungskräfte, da setzt keine Stadt irgendjemanden einfach ein.


Das ist in Niedersachsen auch so. Die Feuerwehr wählt OrtsBM und Stellvertreter, bzw. die OrtsBM den StadtBM und der jeweilige Stadtrat beruft diese dann.

Grüße,

Arne


Das ist so richtig, aber der Stadtrat muss sie auch wieder aus dem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen. Und das wollte der Nordenhamer Stadtrat wohl nicht. Es steht aber auch nichts davon in dem Artikel, ob vorher in der OF eine Abwahl des stellv. OrtBM stattgefunden hat, das wäre ja der richtige Weg, um dann vom Stadtrat entlassen zu werden. Das Stadtkommando kann nicht so einfach seine Absetzung fordern, das gibt das Nds. Brandschutzgesetz nicht her.

Heinrich

Beitrag bewerten

Beitrag in meine Bookmarkliste aufnehmenantworten

 

 07.03.2024 15:12 Tobi7as 7M., Bremerhaven
 07.03.2024 19:23 Fabi7an 7B., Machern
 08.03.2024 08:08 Seba7sti7an 7K., Grafschaft
 08.03.2024 12:53 Mich7ael7 L.7, Dausenau
 08.03.2024 12:58 Fabi7an 7B., Machern
 08.03.2024 18:13 Mark7us 7G., Kochel am See
 09.03.2024 09:04 Tobi7as 7M., Bremerhaven
 09.03.2024 10:59 Tobi7as 7M., Bremerhaven
 09.03.2024 12:36 Mart7in 7D., Dinslaken
 09.03.2024 15:03 Gerh7ard7 B.7, Pfungstadt
 09.03.2024 16:19 Bern7har7d D7., Schwetzingen (BaWü)
 09.03.2024 17:25 Arne7 O.7, Hildesheim
 10.03.2024 11:39 Hein7ric7h B7., Osnabrück
zurück


Feuerwehr-Forum / © 1996-2017, www.FEUERWEHR.de - Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Mayer, Weinstadt