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ThemaErfahrungen Bruchfestigkeit Feuerwehraxt mit Glasfaserstiel16 Beträge
RubrikFeuerwehrtechnik
 
AutorMaxi8mil8ian8 H.8, Löhnberg / 890623
Datum08.06.2025 22:401523 x gelesen
Hallo!

Eines der Hauptprobleme beim Einsatz der Feuerwehraxt ist u.a. deren Abbrechen bei Hebeltätigkeiten. Feuer und Flamme hat es ja medienwirksam gezeigt ;-)
Die DIN Feuerwehraxt ist ja nun seit gefühlt einiger Zeit mit Glasfaserstielen erhältlich, ungefähr dreifache Anschaffungskosten zu üblichen Fw-Äxten mit Holzstiel. Technisch richtig angewendet sind ja recht hohe Kraftübertragungen möglich (theoretisch bis zu 1:30, praktisch ca. 1:25), Knackpunkt im wahrsten Wortsinne ist ja bis dato der Holzstiel gewesen.

Gibt es denn hierzu Erfahrungsberichte bzgl. der Bruchfestigkeit beim Hebeln an Türen mit Glasfaserstielen? Schafft es der handelsübliche Feuerwehrmann eine Feuerwehraxt mit Glasfaserstiel abzubrechen?

Kameradschaftliche Grüße

Max

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AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg890624
Datum09.06.2025 12:11737 x gelesen
hallo,

Geschrieben von Maximilian H.Eines der Hauptprobleme beim Einsatz der Feuerwehraxt ist u.a. deren Abbrechen bei Hebeltätigkeiten.
wie sieht es da beim Brechen in Bezug auf die Sicherheit der Einsatzkraft aus?

Zwischen einem Holz- und einem GFK-Stiel dürfte sich der Vorgang beim Abbrechen schon unterscheiden?

Welche Variante ist für die Einsatzkraft gefährlicher?

hab mal eine KI befragt:

Sicherheit im Gebrauch

Holz:

- Gutmütiges Versagen: Der Bruch kündigt sich oft durch Risse und Geräusche an.

- Das ermöglicht ggf. eine Reaktion vor dem Totalausfall.

GFK:

- Kann schlagartig und ohne Vorwarnung versagen, besonders bei verdeckten Schäden.

- Zerstörung kann splitterartig und gefährlich sein.

Ist diese Antwort korrekt?

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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AutorMaxi8mil8ian8 H.8, Löhnberg / 890626
Datum09.06.2025 14:28692 x gelesen
Das ist ein wichtiger Einwand!

Zum Splitterverhalten fehlt mir die Expertise. Im Rahmen meiner vorherigen Recherche bin ich auf dieses Video gestoßen: Nupla Halligan Test
Hier sieht es ja so aus, dass zumindest der Nupla-Stil bei einem Halligan zwei Feuerwehrmänner aushält.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg890629
Datum09.06.2025 17:06684 x gelesen
Hallo Forum,

Geschrieben von Jürgen M.Holz:
- Gutmütiges Versagen: Der Bruch kündigt sich oft durch Risse und Geräusche an.
- Das ermöglicht ggf. eine Reaktion vor dem Totalausfall.

Ich zitiere meinen Statik- Professor vor ca. 50 Jahren: "Holz ist ein ehrlicher Werkstoff. Es spricht mit uns bevor es versagt."

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorLore8nz 8R., Eberbach / BW890640
Datum10.06.2025 19:27536 x gelesen
Manchmal sind die Holzstiele von minderer Qualität. Ich hatte im Einsatz mal einen nagelneuen 3kg Spalthammer bei dem nach 3 Schlägen der Holzstiel in der Mitte gebrochen ist. Später habe ich mir das angeschaut - die Fasern waren nicht parallel zum Stil sondern an einer Stelle 45° - da ist er auch gebrochen.

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AutorMich8ael8 B.8, Münsingen / Baden- Württemberg890643
Datum10.06.2025 23:56540 x gelesen
Hallo Lorenz,
Geschrieben von Lorenz R.Manchmal sind die Holzstiele von minderer Qualität. Ich hatte im Einsatz mal einen nagelneuen 3kg Spalthammer bei dem nach 3 Schlägen der Holzstiel in der Mitte gebrochen ist. Später habe ich mir das angeschaut - die Fasern waren nicht parallel zum Stil sondern an einer Stelle 45° - da ist er auch gebrochen.Verarbeitungsfehler oder Billigware! Auf jeden Fall nicht Preiswert. Seinen Preis nicht Wert!
Bei einem solchen Stiel sollte das entsprechende Hartholz zäh, Astrein (ohne sichtbare Äste) und in der Längsachse mit durchgehend geraden Fasern sein.

Gruß
Michael

Auch schlechter Ruf verpflichtet

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern890644
Datum11.06.2025 08:24   694 x gelesen
Guten Morgen ins Forum,

mit einer solchen Frage tue ich mich ehrlich gesagt schwer.
Warum? Weil mir der Begriff bestimmungsgemäße Verwendung noch etwas bedeutet.

Ja, ich verstehe, dass es außergewöhnliche Lagen oder Extremsituationen geben kann.
Aber: Eine Axt ist nun mal nicht dafür gedacht, als Hebel eingesetzt zu werden.
Dafür gibt es spezialisierte Werkzeuge z.B. ein Nageleisen, ein Hooligan-Tool oder einen Hebebaum.

Über die Frage zu philosophieren, welcher Stiel für eine nicht vorgesehene Verwendung am besten geeignet wäre, erscheint mir daher wenig zielführend.

Und nein die eierlegende Wollmilchsau gibt es leider nicht.


Gruß vom See

Markus

In Treue fest!

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AutorHinn8erk8 P.8, Göttingen / Niedersachsen890647
Datum11.06.2025 18:54561 x gelesen
Moin,

Geschrieben von Markus G.mit einer solchen Frage tue ich mich ehrlich gesagt schwer.
Warum? Weil mir der Begriff bestimmungsgemäße Verwendung noch etwas bedeutet.


was wäre denn der bestimmungsgemäße Gebrauch der sogenannten Hebelschneide an einer genormten Feuerwehraxt? Einfache Holztüren aufbrechen kann es ja nicht sein, denn da würde man hebeln und der Stiel erwartungsgemäß mal wieder brechen.

MfG Hinnerk

MEINE Meinung, nicht die anderer Leute.

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AutorMark8us 8G., Kochel am See / Bayern890659
Datum13.06.2025 09:25444 x gelesen
Das ist eine berechtigte und wichtige Frage gerade im Feuerwehrkontext, wo Werkzeuge unter extremen Bedingungen eingesetzt werden und Sicherheit sowie Zweckmäßigkeit an oberster Stelle stehen.
Bestimmungsgemäße Verwendung der Hebelschneide einer genormten Feuerwehraxt:

Die sogenannte Hebelschneide an einer genormten Feuerwehraxt nach DIN 14900 ist kein vollwertiges Hebelwerkzeug wie ein Halligan-Tool oder ein Kuhfuß. Der Begriff ist etwas irreführend, da sie konstruktionsbedingt nur begrenzte Hebelkräfte aufnehmen kann.

Laut Norm und gängiger Interpretation im Feuerwehrwesen gilt Folgendes als bestimmungsgemäße Verwendung:
Geeignete Anwendungen:

Aufstemmen von dünnen Verkleidungen oder Brettern, z.B. an Innenverkleidungen oder Holzpaneelen
Anheben leichter Abdeckungen (z.B. von Bodenklappen, Schächten, Lüftungsgittern)
Aufbrechen von dünnen Fensterläden oder Verschalungen
Entfernen von Türzargenverkleidungen zur Freilegung von Schließmechanismen

Nicht bestimmungsgemäß:

Das Aufbrechen von verschlossenen Türen, vor allem bei modernen Türen mit Mehrfachverriegelung hier entstehen Kräfte, die die Axt nicht aufnehmen kann, ohne dass der Stiel oder das Werkzeug bricht.
Hebelbewegungen mit Körpergewicht oder gar in Kombination mit Hammerschlägen das ist weder durch die Materialwahl (Holzstiel) noch durch die Bauweise gedeckt.
Einsatz als Kuhfuß oder Brechstange

Warum die Hebelschneide trotzdem dran ist:

Sie soll eine ergänzende Funktion erfüllen, keine primäre. Die Feuerwehraxt ist ein Allzweckwerkzeug, das leicht mitgeführt werden kann ihre Hebelfunktion ist eher für leichtere, vorbereitende Arbeiten gedacht, bevor dann Spezialwerkzeuge (z.B. Halligan Tool, Spreizer, Türöffnungswerkzeuge) zum Einsatz kommen.

Fazit:
Der bestimmungsgemäße Gebrauch der Hebelschneide ist das vorsichtige Anheben, Aufstemmen oder Aufhebeln leichterer, nicht tragender Bauteile keinesfalls das gewaltsame Aufbrechen von massiven Türen.

Wenn ein Werkzeug regelmäßig zweckentfremdet wird (z.B. als Türbrecher), liegt eher ein Problem in der Ausrüstungsauswahl oder Taktik vor, nicht beim Werkzeug selbst.

Ich hoffe, ich konnte dich über die Straße bringen....


Gruß vom See

Markus

In Treue fest!

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AutorMaxi8mil8ian8 H.8, Löhnberg / 890664
Datum13.06.2025 19:50416 x gelesen
Hallo!

Vielen Dank für deine Ausführungen! Ich glaube, dass wir inhaltlich gar nicht allzu weit auseinanderliegen, wie es vielleicht nach deiner ersten Antwort auf meine Eröffnungsfrage schien.

Kurz zum Hintergrund meiner Frage: Aktuell haben keinen Ausbildungsstandard, welches Tool der Angriffstrupp mit in den Innenangriff bzw. zum Löscheinsatz unter PA nimmt. Folgende Varianten sind bei uns möglich bzw. werden so gelebt: 1. Nichts, 2. Feuerwehraxt, 3. Halligen/Spalthammer-Kombi im Tragesystem.

Im Rahmen einer Bedarfsanalyse habe ich mir überlegt, was das universelle Angriffswerkzeug im Feuerwehreinsatz können soll.

Hierbei bin ich zu folgenden Punkten gekommen:

1. Es soll beiden Trupps zur Verfügung stehen
2. Es soll leicht sein
3. Es soll zur Öffnung einfach verriegelter bzw. nicht verschlossener mehrfachverriegelter Holz-/Kunststofftüren dienen mit einer guten Kraftübertragung
4. Es soll als verlängerter Sucharm dienen, ohne dabei elektrisch leitend zu sein
5. Es soll Brandnester freilegen können
6. Marktübliche Wohngebäudefenster einschlagen können
7. Es soll einfach und intuitiv in der Anwendung und Schulung sein
8. Es soll sehr robust sein
9. Der Kostenfaktor soll in einem sinnvollen Rahmen sein
10. So führig sein, dass es der Trupp beim Vorgehen einfach mitführen kann

Leicht, führig, universell, zweckdienlich und verfügbar eben.

Dinge, die es nicht können soll:

1. Verschlossene mehrfachverriegelte Türen oder Metalltüren öffnen
2. Blech schneiden / trennen
3. Als Festpunkt für Seilarbeiten dienen
4. Schlösser und Schließzylinder zerstören
5. Eine stumpfe Schlagfläche haben

denn für diese Anwendungen haben wir spezialisiertes Material.

Bei Betrachtung der feuerwehrüblichen Werkzeuge bin ich nun zu dem Ergebnis gekommen, dass die Feuerwehraxt nach DIN 14900 einen Großteil der Anforderungen abdeckt, teils besser als die Kombi Halligan/Spalthammer. Großer Negativpunkt eben: Abbrechende Holzstiele.

Privat habe ich bei Gartenarbeiten mehrere teils höherpreisige Spaten mit Holzstiel zerlegt. War mir irgendwann zu blöd und ich habe mir einen Spaten aus einem alternativen Material geholt, welches der Hersteller als maximal robust beworben hat: Absoluter Gamechanger!

In diesem Kontext habe ich mir die Frage gestellt, wie es eigentlich mit den alternativen Axtstielen und deren Belastbarkeit ausschaut daher meine Eingangsfrage. Und sofern die Abbrechgefahr hierdurch bei der Feuerwehraxt massiv abnehmen sollte, ist die Lücke zwischen Feuerwehraxt und hydraulischen Türöffnungswerkzeug bei der zerstörenden Türöffnungstaktik für das Halligan-Tool gar nicht mehr allzu groß.

Bezüglich des bestimmungsgemäßen Gebrauchs: Auch davon bin ich ein großer Freund, daher erfolgte mein Blick in die FwDV und DIN.

In der FwDV 1 ist die Feuerwehraxt zweimal erwähnt. Einmal als Ausrüstung im Löscheinsatz und einmal beim Einbinden.

Die DIN 14900:2015-09 beschreibt den Verwendungszweck einer Feuerwehraxt folgendermaßen in ihrem Einführungsbeitrag öffentlich zugänglich: Feuerwehräxte dienen zum Einschlagen und Öffnen von Türen sowie als kleiner Einreißhaken[] Die Feuerwehraxt nach dieser Norm wurde [...] als Basiswerkzeug zur Türöffnung bestätigt. [...] Alle ergänzenden Werkzeuge ähnlicher Art sind im Rahmen der Raum- und Gewichtsreserven als Fahrzeugbeladung nach örtlichen Belangen und Wünschen möglich. Das sogenannte "Halligan-Tool" ist bereits in jedem Feuerwehrfahrzeug in der Beladung aufgeführt
Hier abgerufen am 13.06.2025: DIN 14900

Insofern bin ich über deine gezielte Aufzählung von Verwendungszwecken einer Feuerwehraxt, wie es die Norm vorsehen soll etwas verwundert: Türöffnung (ohne nähere Angabe zur Massivität der Tür!) ist auf jeden Fall eine normmäßig vorgesehene Grundfunktion.

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AutorSeba8sti8an 8 A.8, Heitersheim / Baden Würtenberg890665
Datum13.06.2025 23:07374 x gelesen
Hallo Maximilian, was du vielleicht noch mit in deine Betrachtung mit einfließen lassen solltest ist: wann wurden die Spezifikationen für die Feuerwehraxt zusammengestellt und wie waren die baulichen Begebenheiten zu diesem Zeitpunkt.
Bei deiner Bedarfsplanung bezweifle ich das die Punkte 3 und 6 noch gewährleistet werden können.
Aber da wird es zum Teil auch problematisch mit anderen einfachen Werkzeugen werden.

Gruß Basti

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AutorHinn8erk8 P.8, Göttingen / Niedersachsen890669
Datum14.06.2025 13:43337 x gelesen
Moin.
Von mir als Tischler von ein paar Ergänzungen und Gedanken.

Axtstiele versagen auch schon bei einfachen Türen mit einfacher Verriegelung. Das konnten wir mal in einem ehemaligen Studentenwohnheim ausprobieren, welches danach entkernt wurde. Die Türen waren noch original 50 Jahre alt und boten der Axt trotzdem mehr als genug Widerstand, so dass es einen kaputten Stiel gab.

Scheiben einschlagen geht aber grundsätzlich auch weiterhin mit der Feuerwehraxt. Da hat sich in den letzten Jahren eher wenig an der Materialbeschaffenheit vom Glas getan. Bei Fenstern im privaten Bereich finden wir als Feuerwehr auch weiterhin hauptsächlich Isolierglas bestehend aus 4mm dicken Scheiben vor. Statt wie früher hauptsächlich 2 Scheiben sind es heutzutage 3 Scheiben. Ausnahmen gibt es bei großen Scheiben z.B. bei Festverglasungen neben Balkontüren. Dort kommen aufgrund der Windlast dann 6mm dicke Scheiben zum Einsatz. Das ist mit der Feuerwehraxt trotzdem noch machbar, wenn auch mit mehr Kraftaufwand.

Besonders stabile Scheiben im privaten Wohnbereich finden wir hauptsächlich im Bereich von Dachfenstern und der Haustür. Bei der Haustür kann man es daran erkennen, dass die Tür auf einer Seite ist und daneben ein festes Seitenteil ist, welches breit genug erscheint, dass sich dahinter der Treppenaufgang vermuten lässt. Hier befindet sich dann auf der Innenseite Verbundsicherheitsglas für den Fall, falls jemand die Treppe runter fällt. Die äußere Scheibe(n) lassen sich wie gehabt zerstören, bei der inneren Scheibe müssen wir wie bei einer Frontscheibe beim VU vorgehen.

Schallschutzverglasungen sind mechanisch besonders robust. Je nach gefordertem Schallschutz (Klasse 2-6) unterscheidet sich der Aufbau des Scheibenverbunds sehr stark. Schallschutzklasse 2 erreicht ein übliches zweifach verglastes Fenster von Haus aus. Bei Schallschutzklasse 3 reicht es aus, wenn auf der Außenseite die Scheibendicke auf 6mm erhöht wird oder man eine Dreifachverglasung nimmt. Bis hierhin ist das für uns gut beherrschbar.
Bei den Klassen 4 aufwärts wird es jedoch spicy. Hier kommen unterschiedlich dicke Scheiben in Kombination mit Verbundsicherheitsglas beidseitig zum Einsatz. Der Aufbau einer zweifach verglasten Scheibe der Klasse 5 kann z.B. so aussehen: Innen 9,5mm VSG und außen 11,5mm VSG. Bei dreifach innen 8mm, mittig 6mm und außen 10mm VSG.
Direkt erkennen kann man ein solches Fenster als FM(Sb) kaum. Man kann bestenfalls in der Umgebung Indizien interpretieren. In der Nähe vom Flughafen, an vielbefahrenen Straßen oder Bahnstrecken kann man mit dem Thema konfrontiert werden.
Auf meiner Arbeit sind wir für eine Hausverwaltung für die Wartung, Reparatur und den Austausch der Fenster in deren Wohnblöcken zuständig. Einige der Blöcke liegen direkt an einer viel befahrenen Bahnstrecke. Dort wurden vor Jahren, damal von der Bahn bezahlt, Fenster gegen welche mit Schallschutzverglasung ausgetauscht. Aber nur solche, die direkt zu den Gleisen zeigen und nur in Schlafräumen. Alle anderen Fenster sind weiterhin zweifach verglast ohne besondere Anforderungen.

Im Gewerbe- und Objektbereich (Geschäfte, öffentliche Gebäude, Veranstaltungsräume, Pflegeheime, Krankenhäuser) mit entsprechendem Publikumsverkehr müssen wir bis zum Beweis des Gegenteils von erhöhten Sicherheitsanforderungen ausgehen. Bodentiefe Fenster und Flurabtrennungen werden mit VSG verglast sein, Ganzglastüren sind sowohl privat als auch gewerblich genutzt aus ESG. Selbst "normale" Innentüren aus Holz, welche noch recht einfache Anforderungen an Schall- und Rauchschutz erfüllen, sind schon robust genug, um die Grenzen der Feuerwehraxt zu erreichen.
Von Problemen, die Hebelschneide bei größeren Wandstärken überhaupt richtig ansetzen zu können, spreche ich hier noch gar nicht.

Wenn man bei einer Feuerwehraxt bleiben möchte, würde ich eher zur Iconos Firebird tendieren. Ansonsten halte ich die Kombination aus Halligan und TNT-Tool weiterhin für den Standard, was den gewaltsamen Zugang mit Handwerkzeug angeht.

MfG Hinnerk

MEINE Meinung, nicht die anderer Leute.

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW890673
Datum15.06.2025 01:08318 x gelesen
Für mich bleibt in erster Linie eine Anwendung für die Feuerwehraxt übrig, für die sie gut geeignet ist (aber, siehe unten!):

Als Armverlängerung bei der Suche im Innenangriff. Eine Armverlängerung, die aus einem gefundenen Opfer nicht gleich ein SHT macht, und die auch noch elektrisch nichtleitend ist. Also praktisch ein Holzwerkzeug mit einem Metallgriff. Einem Metallgriff, mit dem man zufällig auch noch Fenster einschlagen und Verkleidungen aufreißen kann, und vielleicht eine abgeschossene Zimmertür öffnen.

Dass man damit zusätzlich noch Bäume fällen und entasten, Holz spalten und Kanten brechen sowie Pfähle anspitzen kann nehme ich mal zur Kenntnis. Diese Fähigkeiten werden im Innenangriff ja eher selten verlangt (und wenn plötzlich ein Vampir auftaucht werde ich auch nicht mehr die Zeit haben, um erst noch einen Pflock anzuspitzen...). Zum Schneiden von dünnen Bäumen oder Ästen unterhalb der MKS-Schwelle nehme ich lieber die Bügelsäge als die Axt.

Halligan und Schlagwerkzeug (oder für deutsche Türen besser etwas hydraulisches) brauche ich nur bis zur Wohnungseingangstür. Dort darf es dann auch zurückbleiben, wenn der Trupp in die Wohnung eintaucht. Alternativ trenne ich das Eisen vom Schlagwerkzeug und nehme nur letzteres mit. Das wäre dann die Alternative zur Feuerwehraxt, und da ist es dann auch egal ob Spalthammer oder irgendeine ausländische Feuerwehraxt. Jeweils mit Nachteilen bei der Handhabung des metallischen Griffes und beim Öffnen von Zimmertüren und Verkleidungen...

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AutorMart8in 8B., Nürnberg / Bayern890675
Datum15.06.2025 12:58248 x gelesen
Endlich wird die Iconos Firebird angesprochen. Hat jemand damit Erfahrung, ob und wie man damit Türen aufbrechen kann? M. W. nach wurde sie zu diesem Zweck entwickelt. Finde allerdings keinen Clip o. ä., wie diese Axt eingesetzt werden kann. Habe Iconos auf einer Messe wegen einer "Gebrauchsanleitung" angesprochen. Gibt's nicht, auch sonst wenig Infos zu dem Tool. Die HP gibt nix her, außer ein paar gestellte Bilder. J. Mäschle hat sie in seinem Buch über Zugangstechniken angesprochen und für gar nicht mal so gelungen beurteilt. Sie mag aufgrund ihrer Materialien und Verarbeitung stabiler sein. Für rd. 300 halte ich sie für überteuert.

Alles meine private Meinung usw.

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AutorStef8an 8H., Karlsruhe / BW890676
Datum15.06.2025 13:21247 x gelesen
Geschrieben von Henning K.Für mich bleibt in erster Linie eine Anwendung für die Feuerwehraxt übrig, für die sie gut geeignet ist (aber, siehe unten!):

Als Armverlängerung bei der Suche im Innenangriff. Eine Armverlängerung, die aus einem gefundenen Opfer nicht gleich ein SHT macht, und die auch noch elektrisch nichtleitend ist.


Dafür reicht der Axtstiel. Der ist auch viel leichter.

Gruß, Stefan

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AutorHenn8ing8 K.8, Dortmund / NRW890678
Datum15.06.2025 14:29333 x gelesen
Geschrieben von Stefan H.Dafür reicht der Axtstiel. Der ist auch viel leichter.

Wenn man einen Spatenstiel nimmt ist sogar noch ein Griff dran...

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 08.06.2025 22:40 Maxi7mil7ian7 H.7, Löhnberg
 09.06.2025 12:11 Jürg7en 7M., Weinstadt
 09.06.2025 14:28 Maxi7mil7ian7 H.7, Löhnberg
 09.06.2025 17:06 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 10.06.2025 19:27 Lore7nz 7R., Eberbach
 10.06.2025 23:56 Mich7ael7 B.7, Münsingen
 11.06.2025 08:24 Mark7us 7G., Kochel am See
 11.06.2025 18:54 Hinn7erk7 P.7, Göttingen
 13.06.2025 09:25 Mark7us 7G., Kochel am See
 13.06.2025 19:50 Maxi7mil7ian7 H.7, Löhnberg
 13.06.2025 23:07 Seba7sti7an 7 A.7, Heitersheim
 14.06.2025 13:43 Hinn7erk7 P.7, Göttingen
 15.06.2025 12:58 Mart7in 7B., Nürnberg
 15.06.2025 01:08 Henn7ing7 K.7, Dortmund
 15.06.2025 13:21 Stef7an 7H., Karlsruhe
 15.06.2025 14:29 Henn7ing7 K.7, Dortmund
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