Rubrik | ABC-Gefahren |
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Thema | Gefahrgut-Feuerwehrmann im Folienschlauch | 24 Beiträge |
Autor | Mark8us 8H., Auerbach / Bayern | 506768 |
Datum | 01.09.2008 09:36 MSG-Nr: [ 506768 ] | 8459 x gelesen |
Chemiekalienschutzanzug
Persönliche Nachricht (über myForum)
Hi,
natürlich liest jemand mit, der dabei war ;-) War einer von drei Fachberatern vor Ort und von mir stammte der Vorschlag, das Ganze mit PE-Folie aufzufangen.
Zur Lage:
LKW mit der Kennzeichnung Gefahrenklasse 9, UN-Nummer 3077 steht auf der Rastanlage. Beim Beladen war der Stoff eine erdartige feste Konsistenz. Als der Fahrer das heraustropfen einer Flüssigkeit aus dem Auflieger bemerkt, setzt er den Notruf ab.
Daraufhin wurden die umliegenden Wehren mit CSA Form III alarmiert. Warum der Gefahrgutzug nicht gleich zum Gefahrguteinsatz mitalarmiert wurde bleibt das Geheimnis der Leitstelle.
Vor Ort wurde zuerst der Gefahrenbereich abgesperrt. Menschenleben waren keine in Gefahr (der Fahrer hat darauf geachtet, dass sich niemand seinem LKW nähert). Der Erkundungstrupp meldete, dass der Stoff auf einer Länge von 15 Metern aus dem 17 Meter langen Auflieger tropft. Die pH-Wert-Messung des Erkundungstrupps ergab einen pH-Wert von 14.
Da die UN-Nummer 3077 keine verlässlichen Stoffangaben zulässt war die Verunsicherung an der Einsatzstelle zu groß. Erst nach 2 Stunden Diskussion als auf der anderen Seite des Aufliegers ebenfalls Flüssigkeit austrat wurde der Vorschlag mit PE in die Tat umgesetzt.
Die PE-Folie wurde als Dachrinne auf beiden Seiten des LKW angebracht. An der tiefsten Stelle wurde ein Loch in die Folie geschnitten und ein Auffangbehälter (aufgrund des unbekannten Stoffs Edelstahlwanne mit PE-Folie ausgelegt) darunter gestellt. Anschließend wurde der bereits ausgelaufene Stoff mit Universalbindemittel abgedeckt.
In Absprache mit dem Spediteur und dem Landratsamt (Beamte vom Dienst war vor Ort) wurde dann beschlossen, das Umladen einer ortsansässigen Spezialfirma zu überlassen.
Die Feuerwehr blieb zur Sicherung des Umladevorgangs vor Ort.
Aufgrund des zugeparkten Autohofs war das Absperren des Sicherheitsbereichs praktisch unmöglich, so dass dort immer wieder Leute auftauchten, die darin nichts verloren hatten.
Aufgrund des Feuerwehraufgebotes war der Autohof auf jeden Fall voll und die Sperrung wegen Überlastung entspricht den Tatsachen.
Noch Fragen zum Einsatz (gerne auch per PN ;-)?
beste Grüße,
Markus
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