Rubrik | Rettungsdienst |
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Thema | Streit um Notarzteinsatzhubschrauber in SH | 73 Beiträge |
Autor | Dani8el 8R., Peine / Niedersachsen | 689218 |
Datum | 19.07.2011 16:35 MSG-Nr: [ 689218 ] | 18529 x gelesen |
Infos: | 28.07.11 SH-Z online vom 27.07.2011 20.07.11 Beitrag des NDR zum Thema 20.07.11 Karte mit NA unt RTW Standorten in SH (unter Vorbehalt) 20.07.11 Seite des KBA zum NEH 18.07.11 Datenblatt zu NEH Hartenholm
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Rettungshubschrauber
Rettungshubschrauber
Hallo,
Zeitmaschine, wir katapultieren uns zurück in den Herbst 1969. Das I-Netz gibt es natürlich noch nicht, es ist nicht mal im Entferntesten daran zu denken. (Fern-) Kommunikation erfolgt in erster Linie über das graue Wählscheibentelefon, aber im Juli ist der erste Mensch auf dem Mond gelandet. Denken wir uns also einen Gedankenaustausch im Rahmen eines Kongresses o.ä.
Der ADAC hat grade Versuche mit einem notarztbesetzten Hubschrauber gemacht, siehe "Geschichte der ADAC-Luftrettung" auf der ADAC-Homepage:
In den Sommern der beiden Jahre 1968 und 1969 führt der ADAC Modellversuche mit einem gecharterten Hubschrauber durch, um den Nutzen der Luftrettung zu belegen. Damals besteht die Crew des Hubschraubers zunächst nur aus einem Piloten und einem Notarzt. Der heute standardmäßig mitfliegende Rettungsassistent ist zu dieser Zeit noch nicht an Bord. Dieser Testlauf verläuft äußerst erfolgreich, denn er beweist welch großen Nutzen eine schnelle Zuführung des Notarztes zum Patienten hat. Unfallopfer können so schneller qualifiziert versorgt und in die geeignete Klinik gebracht werden.
Argumente dagegegn:
und dann ruft man den Notarzt-Hubschrauber, der eh keinen Patienten transportiert bzw. tranpsortieren kann...
Und was kommt dann im Oktober?!
Was ist bei Nacht, Gewitter und Schneefall?
Man stationiert ja nicht zum Spaß drei Monate lang einen "Notarzt-Helikopter" in der norddeutschen Tiefebene, um ihn dann nach drei Monaten wieder abzuziehen.
Kaese, wenn man die ueblichen Stoerfaktoren betrachtet, muss man ernsthaft fragen was das soll? Ein Hubi, der nur tagsueber bei guten Wetter fliegen kann, bei Niederschlaegen und bei Temperaturen um 0 Grad streikt, ist doch keine ernsthaftes System fuer die Flaeche.
RTH sind ein Zusatz, Luxus, nette Beigabe...
Problem ist, dass man erst anfängt und dann auf die anderen zeigt, die nicht bezahlen wollen...
Mal zum Kern der Sache: Ein System, was viele Schwächen hat , ist kein sicheres System. D.h. darauf sollte man nicht fest bauen!
Hubschrauberbasiertes irgendwas ist immer unsicher und benötigt Redundanz, die oftmals schlechtere Eigenschaften hat.
Ich stelle also fest: Den Ansichten und der Argumentation mancher zufolge hätte es in D nie ein RTH-System, wie es heute besteht (und schon gar nicht in dieser Dichte), gegeben! Es ist ja aber anders gekommen, was ich persönlich auch nicht so ganz schlecht finde. Und wer Parallelen in der Diskussion findet... ;-)
Wobei eine Sache, wenn wir das ganze wieder im Rückblick von heute betrachten, damals natürlich grundsätzlich anders war -
geschrieben von Lüder Pott:
RTH sind ein Zusatz, Luxus, nette Beigabe...
Waren sie Ende der 60er / Anfang der 70er natürlich nicht! Der Höchststand der Verkehrsunfalltoten wurde - aha! - im Jahr 1970 mit 21.332 (!) Opfern verzeichnet (daher auch kein Zufall, daß ausgerechnet der Allgemeine Deutsche Automobil-Club sich hier so engagierte). Arztbesetzte Rettungsmittel (wie auch ein qualifizierter Rettungdienst wie wir ihn heute kennen) bis auf wenige Ausnahmen in Großstädten Fehlanzeige, die Luftrettung legte damals Grundsteine.
Problem hier und heute -> kein Arzt - vielleicht? - ähnlich. Lösungsansatz inkl. eigenfinanziertem Versuch auch ähnlich. Schau 'mer also mal.
Gruß
Daniel
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