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RubrikBerufsfeuerwehr zurück
ThemaDen Haag baut Fw ab...95 Beiträge
AutorChri8sti8an 8B., Neuenhaus / Nds.787450
Datum23.04.2014 15:47      MSG-Nr: [ 787450 ]28656 x gelesen
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  • 23.02.18 HP Brandweer NL

  • Geschrieben von Ulrich C.Der Professor hat offensichtlich keine Ahnung von dem was er da von sich gibt...
    Habe das Interview mal sinngemäß übersetzt. Bin kein Diplomübersetzer, denke aber dass es den Kern der Aussagen trifft:

    Die Regionen möchten verpflichtenden Eintreffzeiten für die Feuerwehr abschaffen, da nur eine Scheinsicherheit suggeriert wird. Ira Helsloot, Professor von der Radboud Uni Nijmegen und Feuerwehrfachmann, findet, dass die Feuerwehr mit einem Drittel weniger Personal auskommen kann.

    Folgt man dem Gesetz, muss die Feuerwehr zwischen fünf und achtzehn Minuten zur Stelle sein. Warum das Unsinn ist:

    Bei einem Feuer gibt es zwei Aufgaben der Feuerwehr: Menschen retten und Schaden reduzieren. Beim Retten dachte man, das Schnelligkeit wichtig ist. Aber in der Realität wird niemand gerettet. Wenn ich das sage, bekomme ich aufgebrachte Reaktionen von Feuerwehrleuten, die dann doch ein oder zwei Menschen gerettet haben. Man geht mit der Absicht ins Feuer, jemanden lebend da heraus zu holen. Beim Brand ist man aber innerhalb von ein paar Minuten Tod. Das gilt für alle Toten der letzten Jahre. Sämtlich Opfer waren schon gestorben, bevor die Feuerwehr alarmiert wurde.

    Bei der Schadensreduzierung soll verhindert werden, dass das Feuer übergreift. So auch bei einem Gebäudebrand letzten Freitag (Anm.: Interview vom Dezember 2013) in Deventer. Dabei ist es egal, ob man in ein, zwei oder fünf Minuten kommt. Die Feuerwehr tut ihr bestes um das Gebäude zu retten und dann kommt der Versicherer und reißt alles ab. Bitteres Beispiel war der Schuppenbrand 2008 bei De Punt (Anm. d. Redaktion: Drei Feuerwehrleute sind bei den Löscharbeiten auf einer Werft ums Leben gekommen.) Als man das Gebäude hatte retten können, kamen am einen Tag später die Bulldozer.

    Eintreffzeiten abschaffen?

    Auf jeden Fall. Die Zeiten sagen gar nichts. Gucken Sie sich den Brand in der JVA Schiphol an. Die Feuerwehr war innerhalb der gesetzliche Hilfsfrist da, standen aber vor einem Tor was nicht aufging. Ebenso bei Chemie-Pack in Moerdijk. Der Brand war irgendwo mitten auf dem Gelände. Die Eintreffzeiten sind irgendwann in den 80ern beschlossen worden, wo man dachte, dass es hauptsächlich um Wohnungsbrände ging. Darauf beruhen die Berechnungen von acht Minuten. Diese sind aber veraltet.

    Die Gewerkschaft befürchtet, das bis zu 200 von 1.000 Stützpunkten geschlossen werden, wenn die gesetzlichen Eintreffzeiten abgeschafft werden. Teilen Sie diese Sorge?

    Nein. Es sollen ein paar geschlossen werden, ein paar Dutzend vielleicht. Wenn man mehr als 200 schliesst, kann man die Sache nicht mehr beherrschen. Man kann keine Löschgruppe mit einer Stunde Anfahrt gebrauchen. Ich entscheide mich für weniger Besatzung auf den Fahrzeugen. Das hat auch den Vorteil, dass diese kleiner werden können. Die Gewerkschaft will das Tankautospuit behalten. Aber in vielen Teilen der Welt wird nur mit vier Personen auf einem Auto ausgerückt.

    Wir kommen mit weniger Feuerwehrleuten aus?

    Mit weniger Freiwilligen und auch Berufsfeuerwehr. Ich bin mir sicher, dass wir ein Drittel des Personal einsparen können.

    7.000 Freiwillig verlieren dann ihr großes Hobby?

    Ich finde es schwer so etwas zu sagen. Das haben wir noch nicht untersucht. Ich sehe bei den Freiwilligen eine Leidenschaft, so dass rationelle Gründe aus den Augen verloren gehen

    Haben Sie auch andere Einsparungstipps?

    In den Planungen ist die Feuerwehr sehr sparsam mit all den Freiwilligen (80 Prozent des Personal in den Einsatzabteilung, 21.000 landesweit), aber sie sind seit dem Jahr 2000 ungefähr doppelt so teuer geworden. Beispielsweise durch eine bessere Vergütung und durch teureres Material. Vor ein paar Jahren saß ich in einer Kommission, die nach Einsparungen gucken sollte. Nicht allein davon kam die Idee, auf vier Mann Besatzung zurück zu schrauben, aber auch die Ausbildung zu kürzen und das streichen von schwierigen Dingen, die nie ausgeführt werden. Zum Beispiel führen die Tankautospuits Chemieschutzanzüge an Bord. Es vergeht viel Zeit, bis man so was angezogen hat. Wenn man diese besonderen Sachen vom Auto runternimmt, braucht man daran auch nicht mehr ausbilden.


    Gruß
    Christian Bergmann
    Meine Meinung ist nicht unbedingt die meiner Feuerwehr
    www.feuerwehr-neuenhaus.de

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