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RubrikFeuerwehr-Historik zurück
ThemaISO Überprüfung bei amerikanischen Feuerwehren? War: Wasserförderung mit F-Schläuchen 19674 Beiträge
AutorHans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin854456
Datum22.12.2019 17:45      MSG-Nr: [ 854456 ]1232 x gelesen

Geschrieben von Tobias B.ISO Inspection, das klingt interessant und nach festgelegten Leistungskriterien.

ISO bedeutet natürlich Insurance Services Office, oder was dachtest Du? ;-)


Große Teile der USA sind nicht oder nur spärlich mit Hydranten ausgestattet. Wenn Du dort Dein Häuschen versichern möchtest, kann es Dir passieren, daß die Versicherung sagt: "Ihr Häuschen ist leider mehr als X Meter vom nächsten Hydranten, dem nächsten Feuerlöschteich oder dem nächsten Bach oder der nächsten Zisterne entfernt. Deshalb gruppieren wir Ihr Häuschen in die Klasse Y ein, für die Feuerversicherung. Zahlemann & Söhne."

Dieses Schicksal kann abgewendet werden, wenn die lokale Feuerwehr erwiesenermaßen in der Lage ist, trotz der Entfernung eine funktionierende Wasserversorgung aufzubauen. Der Versicherungswirtschaft ist es dabei egal, ob das Wasser per Schlauchleitung oder per Tankerstafette kommt, nur kommen muß es. Die Anforderungen an die Wassermenge liegen oberhalb, die Anforderungen an das zur Verfügung stehende Zeitfenster sehr deutlich unterhalb dessen, was in Deutschland als "lange Wegstrecke" bekannt ist.

Die absolute Minimalanforderung ist, daß spätestens 5 Minuten nach Eintreffen des Erstangreifers eine Versorgung mit 946l/min vorhanden ist und unterbrechungsfrei durchgehalten wird, bis 2 Stunden verstrichen sind. (Das kann von Minute 5 bis x auch das Wasser im Tank des Erstangreifers sein, aber der ist schnell leer.) Die 946l sind die absolute Untergrenze, wenn dabei zwischendurch das Wasser ausgeht, ist die Wasserversorgung nicht vorhanden, zumindest nicht für den Versicherungsvertrag.

Von Minute 5 bis Minute 15 kann die Feuerwehr die Versorgung verbessern und dann beispielsweise bei Minute 15 auf 1500l/min oder wasauchimmer erhöhen. Dieser Wert darf dann bis zum Ablauf der zweiten Stunde nicht mehr unterschritten werden, und kann insbesondere bei Wirtschafts- oder Industriegebäuden Extrapunkte eintragen.

Jahrzehntelang war es so, daß wirklich ein ISO-Inspektor rauskam zur Feuerwehr und einer praktischen Vorführung beiwohnte, bei der die Feuerwehr gewinnen oder verlieren konnte. Seit wenigen Jahren verwendet die Organisation stattdessen eine Computermodellierung auf Basis der vorhandenen Ressourcen und geographischen Gegebenheiten. Den ISO-Test auch praktisch durchzuführen, ist aber immer noch ein beliebter Ausbildungsstandard. So nach dem Motto: "Wochenende Fortbildung zur Wasserversorgung, und dann testen wir zum Abschluß, was wir können."

Ich halte den ISO-Test übrigens für ziemlich praxisgerecht. "15 Minuten nach Eintreffen des Erstangreifers" heißt ja 20 bis 30 Minuten Minuten nach Alarm, und bedeutet eine noch größere Spanne seit Ausbruch des Feuers. Wasser, das bis dahin nicht für's Löschen zur Verfügung steht, sondern erst später, das wird dazu dienen, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern, zur Erhaltung des Brandobjektes aber nur noch extrem selten beitragen können.


Hans-Joachim

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 22.12.2019 13:13 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin Wasserförderung mit F-Schläuchen 1967
 22.12.2019 15:18 Tobi7as 7B., Hamburg
 22.12.2019 17:45 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin
 22.12.2019 18:04 Tobi7as 7B., Hamburg
 22.12.2019 19:27 Hans7-Jo7ach7im 7Z., Berlin

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