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Rubrik | Taktik | zurück | ||
Thema | Verminderung Wärmestrahlung durch Wasserschleier (war: Brandbekämpfung | 4 Beiträge | ||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 356413 | ||
Datum | 20.08.2006 10:21 MSG-Nr: [ 356413 ] | 5069 x gelesen | ||
Geschrieben von Christi@n Pannier Jean Marie Buchlin vom Karman Institute in Rhode Saint Genese / Belgien will immerhin eine Verminderung von 75-90% erforscht haben:Thermal shielding by Water Spray Curtains. Ja, ABER vgl. dazu mal den vorletzten Absatz im ersten Kap.! (Höhere Wirksamkeit vorhergesagt, wenn die Wasserwand sich auf das zu schützende Objekt legt!) Außerdem folgende Dinge: 1. Ganz offensichtlich stationäre Anlage! (Da gelten dann schon mal andere Regeln, was die Praxis angeht....) - Der Grund für diese Anlagen liegt darin, dass das die einzige Möglichkeit ist, bei Großbränden z.B. von Tanklagern schnell an bedrohten Tanks was zu machen, weil man anfangs viel zu wenig Personal und Material hat, um das Feuer selbst wirksam zu bekämpfen. Sowas "nicht-stationär" aufbauen zu wollen, ist NICHT sinnvoll bzw. in aller Regel auch völlig unmöglich! Vgl. dazu die Mustervorschläge zur Anwendung an Tanks in Kap. 7 (dreifacher Vorhang nach unten gerichteter Düsen, gestaffelt, von oberhalb 2 m ÜBER dem Tank beginnend.) 2. Anwendung nach Beschreibung am besten von oben (am besten so, dass zusätzlich Wasser an der zu schützenden Oberfläche abläuft.) 3. Die Theorie in Kap. 3.1, Formel 5, versucht offensichtlich eine Mischung aus "Wärmeströmung" (sofern man gas entrainment wirklich damit übersetzen kann, ich denke, hier ist so eine Art warme Luftströmung gemeint) und -strahlung (radiation) zu berücksichtigen. (Wir sprachen bisher NUR von Strahlung.) 4. Es wurden im Versuch 10 - 33 (!) Düsen je Meter angebracht, die mit 0,2 - 0,7 bar betrieben worden sind. (Das entspricht dann weit eher einem Düsenschlauch o.ä. als einem Hydroschild!) Wenn man die Bilder betrachtet, sieht man dass die Düsen auch noch in Reihen gestaffelt angebracht wurden. 5. Bestätigung dass kleine Tröpfchen eine größere Oberfläche haben (S. 11) (es ist danach besser, weniger Düsen bei höherem Druck zu haben, als mehr Düsen bei gleichem Druck) und die Effekte wie Dampfbildung etc. damit verstärkt werden. (Schlaue Verkäufer o.ä. werden den Versuch sofort wieder als Erfolg für die Wirksamkeit von HD-Rohren im IA werten wollen, was aber NICHT so ist, wie wir aus langen Diskussionen und praktischen Erfahrungen ehrlicher Vergleiche von taktisch relevanten Szenarien wissen...) Zusammenfassung der Theorie: 1. Ja, Wasser wie auch m.E. alle anderen durchsichtigen Oberflächen reduziert Wärmestrahlung. Die Reduktion der Wärmestrahlung hängt von der "Dichte" des Mediums ab. Je dichter - umso mehr. Das gilt für Glasscheiben genauso wie für Wasserwände. 2. Die Reduktion dieser Wärmestrahlung erfordert einen erheblichen Aufwand an Material und "Knowhow", um einen nutzbaren Effekt zu erzielen. Für bestimmte Konstellationen (stationäre Anlagen) kann das sinnvoll - bzw. die einzige zunächst wirksame - Möglichkeit sein. Kommen wir zurück zu den harten Fakten im Einsatz: 1. Wir haben keine mobilen Anlagen, die etwas Vergleichbares erzeugen können. Wassernebel von unten hat eine viel zu geringe Wurfhöhe! Wassernebel von oben benötigt eine entsprechende tragende Konstruktion. Selbst wenn wir welche hätten (Wassernebel von oben, mehrfach gestaffelt), ist der Aufwand für den Aufbau in keinem Verhältnis zum Ergebnis! 2. Der Einfluß der Umgebungsbedingungen ist für mich für die Praxis nur am Rande berücksichtigt, weil für den stationären Einsatz um einen Tank bei weitem nicht so dramatisch, wie z.B. im freien Feld oder in Straßenzügen, wo teils erheblicher Wind so einen Wassernebel erstaunlich "umlenkt"... 3. Die Benetzung der Oberfläche des zu kühlenden Objekts bewirkt eine Verbesserung der Kühlwirkung. (Oh Wunder...) So - und jetzt sinnieren wir mal alle darüber, wie wir das alles dem Normal-Anwender von Löschtechnik verklickert bekommen, dass er auch versteht worum es WIRKLICH für ihn geht... Damit bleibe ich bei meiner jahrelangen Grundaussage: Wasserwände (Hydroschilder o.ä.) sind keine probaten Mittel der Brandbekämpfung (ebenso wenig wie HD o.ä. im IA)! (Der Nutzen in der Reduzierung der Wärmestrahlung etc. im Verhältnis zum Aufwand steht in keinem Verhältnis bzw. Ergebnis.) Für stationäre Anlagen (das gilt auch für Hoch- und Höchstdruckanlagen!) gelten andere praktische Gesetzmäßigkeiten als für den mobilen Einsatz der Feuerwehr. ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | ||||
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