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Rubrik | Sonstiges | zurück | ||
Thema | worst case Szenarien | 9 Beiträge | ||
Autor | Andr8eas8 Q.8, Stockdorf / Deutschland | 361684 | ||
Datum | 20.09.2006 10:41 MSG-Nr: [ 361684 ] | 4334 x gelesen | ||
Geschrieben von Lars Lorenzen um da gleichzuziehen fällt mir nur der reanimationspflichtige Schrittmacherpatient im Gleisbett der U-Bahn ein... Natürlich mit dem obligatorischem Strahler in der Tasche.. :-)))) Geschrieben von Lars Lorenzen Ansonsten könntest du doch wohl auch ein Minimum an eigener Fantasie aufbringen,oder? ich fand mich schon recht kreativ.. hab noch eine: Situation ?Bora? Plötzliches, heftiges Auftreten der Bora mit Windgeschwindigkeiten von knapp 60 Knoten überrascht den Rennverlauf. Von den 2000 Booten kentern ca. 350, in der Folge treiben rund 600 Personen im Meer. Die lokalen Gefahrenabwehrbehörden sind völlig überfordert, mit einer koordinierten und zügigen Rettung und Versorgung der Schiffbrüchigen ist nicht zu rechnen. Worst case: Selbst von dem plötzlich aufziehenden Sturm überrascht beginnt sich hektisches, unstrukturiertes Handeln am Lagerplatz bemerkbar zu machen. Die Rettungsboote Delfin und Troll, sowie das Schnellboot Robbe werden teilweise wahllos besetzt und starten zu den im Wasser treibenden und um Hilfe rufenden Schiffbrüchigen. Starker Wellengang macht die Navigation sehr schwierig. Schnell trifft der Delfin am ersten Schiffbrüchigen ein, kommt dabei aber seitlich zur Welle und wird so umgeschmissen. Alle 3 Besatzungsmitglieder befinden sich nun ebenfalls im Wasser, auch das Boot treibt kopfüber. Bei einem Mitglied löst sich die Sicherung der Schwimmweste. Grund hierfür ist ein nicht ordnungsgemäßer Verschluss der Weste. Durch die Windböen treiben die drei schnell auseinander. Bei dem Teilnehmer ohne Schwimmweste macht sich Todesangst bemerkbar, er schluckt mehrmals größere Mengen an Salzwasser. Den Booten Troll und Robbe gelingt es aufgrund einer seefahrerischen Meisterleistung zwei der drei gekenterten Studenten aus dem Wasser zu retten, darunter auch der, dem die Schwimmweste verloren ging. Von dem dritten Besatzungsmitglied fehlt jede Spur. Man entscheidet sich dafür, dass das Boot Troll die Geretetten zurück zur Unterkunft bringt, der starke Wellengang macht aber ein Anlegen an der bekannten Anlegestelle unmöglich. Eine Alternative war vorher nicht festgelegt worden. Das Schnellboot Robbe setzt indes seine Suche nach dem dritten Besatzungsmitglied fort, dies geschieht jedoch ungeplant. Bekannte Suchstrategien werden nicht angewendet. Was niemand beobachtet bzw. mitbekommen hat: der vermisste Student wurde von einem Polizeiboot aufgenommen und befindet sich in Sicherheit auf dem Weg zum Hafen von Muggia. Dort angekommen stellt der Student fest, dass ihm keine Telefonnummer o.ä. bekannt ist, um die Leitstelle des ULG über seinen Aufenthaltsort zu informieren. Sein italienisch reicht gerade aus, um die Worte ?Manager Accademico di Catastrofi? und ?De Notto? auszusprechen. Letzteres war sehr hilfreich, nach 4 Stunden erreichte die wissenschaftliche Leitung die Nachricht, dass der Vermisste gerettet wurde. In der Zwischenzeit haben sich mehr als 30 aus Seenot gerettete Personen am Lagerplatz des ULG gesammelt. Völlig überfordert mit der Situation, da nie eingeplant, werden weder die Personalien der Leute erfasst noch erfolgt eine Triage / Untersuchung nach / auf Verletzungen. Auch fehlen Pläne um diese Leute mit heißen Getränken versorgen zu können; an Decken oder Wechselkleidung hat niemand gedacht. Best case: Durch die kontinuierliche Wetterbeobachtung war dem ULG bekannt, dass es im Verlauf des Tages zu einem Auftreten von Starkwinden kommen kann. Das Lager wurde deshalb nach vorbereiteten Checklisten sturmsicher gemacht und eine mögliche Räumung des Platzes vorbereitet. Man stellte sich auch auf eine mögliche kurzzeitige Aufnahme und Betreuung von Schiffbrüchigen ein. Konkret wurden durch den S7 in Absprache mit dem S4 noch einmal die personellen und materiellen Ressourcen evaluiert und die Kapazitäten an den Chef des Stabes bzw. dem S3 genannt. Der Wissenschaftlichen Leitung war sofort klar, dass nach diesem Ereignis mit einer Vielzahl von im Wasser treibenden Personen zu rechnen ist. Die örtlichen Gefahrenabwehrbehörden und Rettungsmittel werden nicht ausreichen. Interner Alarm wurde ausgelöst, der komplette Stab nahm seine Arbeit auf. Gleichzeitig informierte der Kommandant in einem ?Briefing? die Bootsbesatzungen über die herrschenden Gefahren, gab Handlungsanweisungen und nannte die Suchstrategie bzw. das geplante operative Vorgehen. Jeder Bootsführer vergewisserte sich noch einmal vor dem ablegen, dass seine Besatzung die erforderliche persönliche Schutzausrüstung ordnungsgemäß angelegt hat und dass die erforderliche Ausrüstung zur Rettung Schiffbrüchiger komplett vorhanden ist. Durch das koordinierte und umsichtige Zusammenwirken gelang es den drei Booten innerhalb von 20 Minuten insgesamt 16 Personen aus dem tobenden Meer zu retten. Diese wurden jeweils an vorher definierten Übergabepunkten den Helfern an Land übergeben. Hier wurde in der Zwischenzeit eine Verletztensammelstelle (Kapazität: 4 Verletzte der Sichtungskategorien I und II) und ein Betreuungszelt (Kapazität: 20 Verletzte der Sichtungskategorie III ?walking wounded?) eingerichtet. Heißgetränke werden zubereitet und gereicht. Es stehen ausreichend Decken und Wärmemöglichkeiten (Heizstrahler) bereit. Das ausgebildete KIT Team des ULG sichert die psychosoziale Versorgung der Schiffbrüchigen. Es sind Formulare vorbereitet, um die Personalien (Name, Geburtsdatum, Nationalität) der Geretetten dokumentieren zu können. Diese Daten werden unverzüglich über den Dolmetscher der Leitstelle an die örtliche Einsatzleitung weitergegeben. Abschluss des Einsatzes bildet eine strukturierte Einsatznachbesprechung durch die Wissenschaftliche Leitung mit den Studenten, um alle Beteiligten auf den gleichen Informationsstand zu bringen und den Einsatz aus operativer und taktischer Sicht evaluieren zu können. ******* sagt nix dazu :-) schönen Tag! | ||||
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