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RubrikAusbildung zurück
ThemaAusbildung für die Gefahrenabwehr14 Beiträge
AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg368129
Datum28.10.2006 22:29      MSG-Nr: [ 368129 ]6571 x gelesen

Geschrieben von Peter Buchner1. Wird immer das Richtige ausgebildet?

Kommt darauf an.
Und zwar auf den Ausbilder. Hat er verstanden wen er gerade für was ausbildet, dann kann es hinhauen.
Und wir bilden eben bei 90% der Ausbildungen für den Einsatz aus. Bzw. wir sollten es.
Ich habe bei manchen meiner Ausbildungen auf Truppebene noch Dinge lernen dürfen wie Mundstückdurchmesser der Strahlrohre, Wurfweiten, Schlauchdurchmesser, Gefahrenmatrix,...
Nice to know, hat mir aber im Einsatz in Funktion TrM/ TrFü bis jetzt nicht wirklich was gebracht.

Du hast aber leider manche Ausbilder die den Zusamenhang zwischen Ausbildung und Einsatz nicht begriffen haben bzw. den Turnaround vom reinen Vermitteln von reinen Faktenwissen hin zur Vermittlung von Verhaltensweisen gepaar mit Wissen nicht geschafft haben bzw. dies auch nicht mehr schaffen werden. Wenn sich das problem rein biologisch lösen würde wäre das schön, leider versauen diese Ausbilder aber i.d.R. die nächste Generation gleich mit, da diese sich i.d.R. einfach anhängt bzw. dazu gezwungen wird ("machen wir schon immer so...") das weiter zu machen.


Zumindest von Ba-Wü kann ich sagen, daß das was derzeit vom Team um Andreas Meyer auf der LFS an Ausbildern TrM/ TrFü ausgebildet wird dies eigentlich können müßte. Hier hat in den letzten Jahren eine herhebliche Verbesserung stattgefunden, was man nach und nach auch in der Ausbildung in der Fläche merkt.


Geschrieben von Peter Buchner2. Haben die FwLeute gute Ausbildung eigentlich selbst erlebt?

i.d.R. nicht.
Ausbildung ist oft ein Stiefkind der Feuerwehr. Man macht sie eben (denkt man). Die Frage ist, ist das was geplant, systematisch, zielorientiert,...
Oder macht man einfach irgend was.
Können die die heute Ausbilden das überhaupt (hat der der außerhalb der Lehrgänge ausbildet das gelernt oder macht er es eben weil er das per Definition als GrFü können muß)?
Auch hier wird es mindestens zwei Generationen dauern nachdem das Problem unter 1. gelöst ist. Dann könen FüKräfte nachgewachsen sein die Ausbildung auch so betreiben wie sie sein sollte.

Dazu kommt eben der Stellenwert in finanzielle Hinsicht (frage ob eine Feuerwehr ein neues Fahrzeug will oder lieber 10 Jahre gute und u.U. teure Ausbildung).
jede Wehr hat (mindestens) einen Gerätewart der auf der LFS ausgebildet wurde. Aber welche Wehr hat einen Ausbildungswart (und wo wurde er wie ausgebildet?).


Geschrieben von Peter Buchner3. Ist die Relevanz der Inhalte für die Tätigkeit nicht vorhanden/wird nicht erkannt?

Hmm. Schwierig. Zunächst muß man immer wieder kritisch reflektieren was man wie ausbildet. Wenn eben der Ausbilder beim TrM oder TrFü bei Gefahren an der Einsatzstelle die Gefahrenmatrix an die Wnd wirft und vorwärts und rückwärts AAAACEEEE runterbeten, dann haben die Teilnehmer nicht zwingend das Thema Gefahren an der Einsatzstelle/ Verhalten bei Gefahr gelernt. Ein Thema kann also durchaus relevant sein, aber völlig falsch (z.B. falsche Schwerpunkte, falsche Medien) vermittelt werden.



Geschrieben von Peter BuchnerUnd dann noch ein Thema der TFAusb: ABC-Gefahrstoffe. Es reicht aus, wenn der TF die Gefahrgut/-stoffkennzeichnung als solche sicher erkennt und daraus die Entscheidung ableitet, sich zurückzuziehen und die Stoffermittlung durchzuführen. Sinnvollerweise merkt er sich noch die UNNr oder so.

Wird von mir so ausgebildet. Und hoffentlich auch von allen anderen die in den letzten 5-8 Jahren ihren Ausbilderschein auf der LFS Ba-Wü gemacht haben.
Heute ging gerade ein TrFü Lehrgang zu Ende. Verhalten bei Gefahr/ GSG war z.B., daß sie über 2m erkannte Gefahrgutkennzeichnungen durchgeben mußte. Und zwar beschreibender Natur z.B. "Es ist ein auf der Spitze stehendes Quadrad, die untere hälfte ist rot eingefärbt. Die obere Hälfte ist weiß, darin befindet sich eine schwarze Flamme". An der anderen seite stand ein anderer Teilnehmer am Funk und mußte das was er hörte mit bunter Kreide an die Tafel malen.
Und Du glaubst gar nicht welche lustigen Varienten es dabei geben kann. "Es ist ein Rechteck. Es ist um 45° gedreht. Durch das Rechteck geht eine Diagonale..." Dabei kam alles raus, aber kein Gefahrzettel... ;-)


Geschrieben von Peter Buchner4. Was macht Führungskräfteausbildung eigentlich aus (Wesenselemente)?

Schwierig. Muß man mit der Frage verknüpfen, ob wir immer die richtigen Leute auf Führerausbildungen schicken. Sind sie geeignet? Oder nur gewählt? Oder hatten sie eben Zeit?
Oder wie sagte einer meiner Ausbilder bei Y-Tours sinngemäß: "Wir können Sie hier nicht zu Führern ausbilden. Sondern nur einige Werkzeuge und etwas Wissen vermitteln. Den Rest müssen Sie schon in sich tragen."


Geschrieben von Peter BuchnerGF kann man als Melder üben.

Ich habe in keiner Funktion so viel daübe rgelernt wie man einen Einsatz als GrFü gut oder schlecht laufen lassen kann wie in meiner Zeit als fast schon Stammmaschinist auf unserem Erstausrücker. Du hast i.d.R. am Anfang 5 Minuten Arbeit (danach doch etwas mehr Zeit), einen Platz ziemlich weit vorne, bekommst 2m und 4m mit,...


Geschrieben von Peter Buchner5. Ist Ausbildung als die andere Kernaufgabe von FüKräften nicht salonfähig?

Die Frage ist, ob jeder Führer zwngend auch Ausbilder sein muß. Eigentlich sollte ein Führer dazu die Veranlagung haben. Da sich die hierzu erforderlichen Fähigkeiten von der eine sguten Führers nicht wirklich unterscheiden. Aber es man auch Fälle geben, in denen man jemanden der schon führen "muß" nicht auch noch auf die Menschheit als Ausbilder loslassen sollte. Zumal das Thema Ausbilden nicht zwingend im GrFü Lehrgang enthalten ist (und wenn dann in zu geringem Umfang falls jemand keine Vorbildung hat).


Geschrieben von Peter BuchnerDeshalb meine ich, ist es lohnenswert, das Thema Ausbildung mit Blick auf die vielfältigen Herausforderungen, die sowieso vor uns liegen, anzugehen.

Jepp. Leider wird diesem Thema nicht der erforderliche Stellenwert zugebilligt. Ausbildung nach Konzepten, mit Zielen, systmatisch,... ist leider vielerorts noch ein Fremdwort. Ausbildung wird oft als Zwang gesehen und auf Lehrgänge reduziert. Dazwischen kommt das Große schwarze Loch.
Dazu gehört die Frage der Personalauswahl, der Personalentwicklung, die Frage nach Ausbildungsstrukturen, nach der finanziellen Ausstattung der Ausbildung,...


Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

Christian Fischer
Wernau


P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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