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RubrikÖffentlichkeitsarbeit zurück
ThemaÄrger mit TV-Sender bei Einsätzen87 Beiträge
AutorChri8sti8an 8F., Wernau / Baden-Württemberg389345
Datum03.03.2007 19:19      MSG-Nr: [ 389345 ]23658 x gelesen
Infos:
  • 03.03.07 Weiterer Bericht der Ostfriesischen Nachrichten
  • 02.03.07 Homepage Friesischer Rundfunk
  • 02.03.07 Bericht der Ostfriesischen Nachrichten

  • Geschrieben von Eberhard ConradRichtig aber nicht jeder Einsatz hat die Dimensionen, daß da 100 Einheiten alarmiert werden (müssen,sollen,können)...

    Es kommt nicht immer auf die Anzahl der eingesetzten Kräfte an, sondern auch auf das Schadensausmaß (Höhe des Sachschadens, Anzahl der Betroffenen,..), die Rahmenbedingungen (Art des Gebäudes wie Klinik, Hochhaus,...), Parallelen zu anderen Einsätzen (damals nach Herborn war jeder umgekippte Milchlaster eine Meldung wert,...),...


    Der Wohnungsbrand mit einem Zug, aber eine getöteten Person reicht da aus, das Interesse zu wecken.


    Geschrieben von Eberhard Conradund soll jetzt z.B. ein Kreispresesprecher geschaffen werden, der dann zu jeden Einsatz, der in dem Kreis abgearbeitet wird, dazugerufen wird ??

    Das wäre eine Lösung. Wobei ich hier nicht eine Person, sondern eine größere Pressegruppe als Lösung sehe, eben um die Arbeit zu verteilen und auch die bei größeren lagen erforderliche Teamarbeit (einer für die Hintergrundarbeit, einer für die Orga z.B. einer PK und einer für die Betreuung selbst) sicherstellen zu können.
    Ferner sollten übergeordnete FüKräfte (wie KBM,..) in der Lage sein solche Aufgaben zumindest bei AdHoc Meldungen zu übernehmen, gerade dann wenn sie nicht die Einsatzleitung übernehmen, sondern nur zur Aufsicht oder aus Interesse vor Ort sind.
    Haben sie die EL übernommen habe ich vielleicht eine freie FüKraft der örtlich zuständigen Wehr.

    Wobei auch hier gilt: Amt ist nicht gleich Qualifikation.
    Es sollten schon die grundlegenden Fähigkeiten gegeben sein, sich sinnvoll, verständlich, unangreifbar, optisch gefällig,? gegenüber fremden Dritten zu äußern.
    Und das hat in vielen Fällen erst Mal nichts mit der Ausbildung oder dem Dienstposten zu tun.


    Geschrieben von Eberhard ConradDenke man sollte eher mal an die Presse appelieren etwas geduldig zu sein und auf die Infos zu warten, die nach oder während (wenn Zeit dafür da ist) des Einsatzes kommen.

    Vergiß es. das kannst Du in Kleinkleckerdorf machen, wo vielleicht 1-2 Lokalzeitungen aufschlagen.


    Sobald Du in einen Ballungsraum kommst, mußt Du liefern. Ob Du willst oder nicht.
    Alleine hier am Rande des Mittleren-Neckarraumes im Einzugsbereich der Landeshauptstadt Stuttgart hätten wir innerhalb der ersten Stunde alles an der Einsatzstelle, was Rang und Namen hat. Von regionalen Printmedien, überregionalen Printmedien, Radio, TV, Agenturen, Freien Mitarbeitern,...
    Gut konnte man das bei der Berichterstattung über einen Kinderdoppelmord in unserer Kreisstadt in der vergangenen Woche beobachten. So schnell wie da das Großaufgebot da war konntest Du gar nicht schauen.

    Dazu kommt, daß es heute technisch einfach möglich ist die Informationen, Bilder und die O-Töne innerhalb weniger Minuten nach Entstehen in die Redaktion zu übertragen. Und das gerade bei den Printmedien ohne großen technischen Aufwand. Laptop, UMTS/ GSM Karte und fertig.
    Somit ist es für die Redaktion und für den Mitarbeiter vor Ort von elementarem Interesse, zeitnah und schnell etwas zu liefern.
    Denn die anderen Kollegen liefern auch. Und wenn er die Info aus lauter Rücksicht auf die Einsatzkräfte erst so spät hat, daß Redaktionsschluß ist, dann interessiert das einen Tag später (und damit in der Ausgabe am Tag zwei nach dem Ereignis) keinen Leser mehr.

    Kein Pressevertreter will was von Dir, wenn Du gerade von der Erkundung zurück kommst.
    Aber wenn sich die erste Hektik gelegt hat, es erkennbar ist, daß es vielleicht schon zu den abschließenden Maßnahmen übergeht, dann wird er wollen. Seine Bilder aus der heißen Phase hat er schon, auch schon den einen oder anderen Kommentar von Augenzeugen und/ oder Betroffenen.
    Was ihm jetzt für seine Arbeit noch fehlt ist der Kommentar einer Einsatzkraft.
    Und je nachdem was man da von sich gibt kann das entscheidend die Berichterstattung prägen.
    Wenn Du da ein paar Fakten zur Hand hast (Alarmierungszeit/ Eintreffzeit bzw. Zeit zwischen Alarmierung und Eintreffen, Kräfteansatz, Anzahl Fahrzeuge, grobe Maßnahmen,...), dann hast Du viel gewonnen.
    Wenn Du dann von Dir geben kannst, daß bereits 6 Minuten nach der Alarmierung das erste Fahrzeug eingetroffen ist (dem Redakteur ist es egal, ob es das LF ?der Leiterwagen? oder doch nur der ELW war) und nach 20 Minuten die Lage unter Kontrolle war, Du mit insgesamt 30 Mann und 5 Fahrzeugen vor Ort warst und zwei verletzte Personen an den Rettungsdienst übergeben wurden welcher diese ins Krankenhaus gebracht hat, dann reicht das.
    Wenn jetzt irgendjemand anderes (Schaulustiger, betroffener, Nachbar,..) erzählt daß es "ewig gedauert hat, bis die Feuerwehr endlich da war", dann geht dieser Vorwurf schlicht ins leere und wird nie irgend wo auftauchen.
    Wenn der Vorwurf erst mal im Raum steht, dann musst Du ein Vielfaches an Zeit damit verbringen, das wieder gerade zu rücken, als Du für ein erstes kurzes Statement gebraucht hättest.

    Kein Pressevertreter will da tiefgreifende taktische Kommentare. Im Gegenteil Er will das verständlich verpackt. Im Prinzip kannst Du 99% dessen was Du sagst mit quasi vorgefertigten Textbausteinen erschlagen.
    Und es gilt die alte Regel: Sage nicht immer alles, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
    Ich erinnere mich da an einen Brand aus der Gegend, den ich morgens auf dem Weg zur Arbeit im landesweiten Radio gehört habe. Schon etwas außergewöhnlich, weil das EFH mit 100T? schaden schafft es da i.d.R. schon mal nicht hin. Als ich dann die Meldung über die Schadenshöhe hörte wäre ich (da ich Bilder von der Einsatzstelle schon vorher gesehen hatte) fast in der Leitplanke der BAB gelandet.
    Im Verlauf des weiteren Tages stellte sich dann heraus, daß die Schadenssumme die nach Außen ging irgendwie etwas zu hoch war. Und zwar (um es mal harmlos zu sagen) um deutlich, deutlich mehr als einen fünfstelligen Betrag.... In DM wären es da schon beim Millionenschaden gewesen, der sich pressemäßig immer gut verkauft. Das ganze war dann eben über der Interessengrenze der Medien, das Ding ging über die Agenturen, kam im Radio, zog seine Kreise,...
    Allerdings nur so lange, bis die Pressestelle der Polizei (die ob des Medieninteresses zu diesem Einsatz schon etwas überrascht war da es für sie ein Fall mit fünfstelliger Schadenshöhe war) die richtige Schadenssumme mit Nachdruck veröffentlicht hat. Dann war die Meldung auch schlagartig aus den Nachrichten draußen.


    Geschrieben von Eberhard ConradWenn mich jemand fragt (ob Presse, zivilbevölkerung, Polizei oder anderes Wesen) zeige ich immer mit dem Finger auf den Menschen mit der roten oder gelben Weste (je nach dem wer da ist) und sage nur "da" - funzt auch.

    Ja. Für den Indianer. Da ist das auch die einzige richtige Reaktion.
    Wir Häuptlinge müssen uns da allerdings was überlegen. Auf wen sollen wir zeigen, wenn nicht auf einen Pressesprecher?
    Denn zum einen ist der Einsatzleiter mit etwas anderem beschäftigt (i.d.R. damit, den Einsatz zu leiten), als daß er (wieder nicht in Kleinkleckersdorf sondern da wo mehr los ist) um in drei TV-Kameras lächeln, für fünf Sender O-Töne am Mikrofon oder am Telefon und für 10 Vertreter des Textes und des Bildes sowie der Agenturen zur Verfügung stehen könnte.
    Wenn ich einem einsamen geduldigen an der Einsatzstelle auftauchenden Lokalredakteur morgens um 10 Uhr und damit lange vor Redaktionsschluß nebenher fünf Minuten lang was sagen kann, dann ist das kein Problem. Kommen aber schon 3-5 Vertreter, das ganze abends um 17:30 Uhr und jeder beansprucht mich als ELtr nur 5 Minuten habe ich schon ein Zeitproblem.
    Habe ich da einen Pressesprecher, bin ich entlastet.

    Das zweite ist: Läuft bei der Berichterstattung etwas schief weil der Pressesprecher eine Info falsch oder mißverständlich weiter gegeben hat, dann kann ich da die "Cheftaste" drücken und erklären, daß der Kollege zu dem Zeitpunkt wohl nicht vollumfänglich informiert war. Ober sticht Unter. Eben das alte Spiel.
    Habe ich als ELtr den Mist selbst verzapft, dann holt das keiner mehr zurück.


    Geschrieben von Eberhard ConradMeine, ein paar Themen weiter wird darüber diskutiert ob Einheiten aufgelöst werden sollen, weil sie eigentlich nicht mehr EB sind und hier wird über 24h einsatzbereite Pressesprecher diskutiert -

    Ja. Qualität statt Quantität.
    Die Anzahl der Hilfskräfte ist nicht zwingend proportional zur Qualität der erbrachten Leistung.
    Und zu Qualität gehört eben auch die Pressearbeit.


    Dieser Beitrag gibt ausschließlich meine persönliche Meinung zum Thema wieder!

    Christian Fischer
    Wernau


    P. S.: Besucht uns doch mal auf unseren Internetseiten: www.feuerwehr-wernau.de

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