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Löschgruppenfahrzeug
Rubrikpers. Ausrüstung zurück
ThemaAusmusterung duropl. Schutzhelme?19 Beiträge
AutorChri8sti8@n 8P., ein Badner in Leipzig / Sachsen physisch, Baden emotio396923
Datum12.04.2007 13:23      MSG-Nr: [ 396923 ]8995 x gelesen

Tach, Post!

Geschrieben von Josef MäschleDer Aussonderungstest für duroplastische (hitzebeständige) Industrieschutzhelme ist der sogenannte Knacktest: Die Krempe wird ein wenig rauf und runter gebogen, wenn es dabei knackt / knirscht ist das ein Hinweis auf eine Materialversprödung, der Helm hat vermutlich keine volle Schutzwirkung mehr und sollte ersetzt werden.

Einen solchen Industrieschutzhelm gibt es allerdings auch schon für 20 Euro, er ist im Baugewerbe ein "Verbrauchsartikel". Das kann man z . B. daran erkennen, daß es eine Innenhelm als Austauschteil für Bauhelme praktisch nicht gibt, es lohnt sich einfach nicht.

Ein Feuerwehrhelm kostet dagegen das fünf- bis zehnfache.
Er ist aus verschiedensten Materialien zusammengesetzt und mit Schutzanstrichen versehen, um über eine deutlich längere Gebrauchdauer von je nach Hersteller im Moment bis zu 15 Jahren (oder bietet schon jemand mehr) seine Schutzfunktion aufrecht zu erhalten.


Eben.
Und wenn man sich mal die EN 443 durchliest wird man feststellen, dass Feuerwehrhelme u.a. dahingehend getestet werden, dass bei Einwirken einer seitlichen Kraft von 350N keine bleibenden Verformungen auftreten. Die Norm beschreibt detailliert, wie dieser Test durchzuführen ist. Stellt sich die Frage "Warum?", wenn man das doch genauso gut mit einem Knacktest lösen könnte (wer der Mitlesenden ist in der Lage nur mit seinen Armen eine Kraft 350 +/- 10 N Toleranz genau seitlich aufzubringen?), die Norm fprdert u.a. Durchringungstests und das ist der Grund, warum Feuerwehrhelme im Vergleich zu Industrieschutzhelmen nach EN 397
- erheblich dickere Schalen aufweisen
- erheblich schwerer und
- erheblich teurer sind.
Im übrigen ist eines der Probleme für die Haltbarkeit von Kunststoffen UV-Licht, welches bei vielen Materialien mit der Zeit zu Versprödung des Kunststoffs führt. U.a. deshalb sind alle mir bekannten Hersteller dazu übergegangen, die Schale von Feuerwehrhelmen zu lackieren, weil der Lack (auch) als Schutzschicht gegen die UV-Strahlung wirkt. Im Gegensatz dazu wird bei Industrieschutzhelmen nach EN 397 fast durchweg mit durchgefärbtem Kunststoff gearbeitet, d.h. die Schale kriegt die UV-Strahlung voll ab.

Einen Knacktest für Feuerwehrhelme zu empfehlen ist ungefähr so, als würde man ernsthaft empfehlen den Reifendruck eines LF 16 durch Druck mit dem Daumen auf die Lauffläche des Reifens zu kontrollieren, weil man das beim Fahrrad ja schließlich auch so macht.


MkG,
Christi@n

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Fumus ignem

- This is my very own opinion... -

Miss Unsexy 2007: Platz 27

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