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Rubrik | pers. Ausrüstung | zurück | ||
Thema | Warum Schutzkleidung so wichtig ist? | 37 Beiträge | ||
Autor | Ulri8ch 8C., Düsseldorf / NRW | 409799 | ||
Datum | 18.06.2007 09:17 MSG-Nr: [ 409799 ] | 9186 x gelesen | ||
Geschrieben von Dirk Janiak wieviel Schutz ist zuviel Schutz (auf Flash hoods bezogen)?? Ne, musst Du mal die mit Blumenkohlohren fragen... Auszug aus: http://www.einsatzpraxis.org/de/home/buecher/atemschutz.html Die immer wieder gehörten Forderungen nach ?Wärmefenstern? im Anzug, um an einer ?relativ unwichtigen Stelle rechtzeitig eine Temperaturwarnung zu bekommen? (genannt werden hier immer wieder Oberschenkel, Arm oder gar die Ohrläppchen) müssen strikt abgelehnt werden. Ziel einer guten Schutzkleidung ist nämlich nicht, die Einsatzkräfte ?heißeren? Situationen aussetzen zu können, sondern ihnen im Gefahrenfall mehr Schutz zu bieten. Wärmefenster sind dabei kontraproduktiv und eindeutig von Nachteil, da sie zu unnötigen Verletzungen führen würden (vgl. MAURER, Unfallbericht Köln, dort die Temperaturbelastung bei den Rettungsmaßnahmen, 1996). Wärmefenster können ebensowenig wie Temperaturanzeigen an Bewegungsmeldern oder in digitalen Manometern die realistische Ausbildung nicht ersetzen! Eine sehr drastische Schilderung, was mit "Wärmefenstern" oder Haut als Temperatursensor in der Praxis dann geschehen kann, ist hier von SPALDING im Original wiedergegeben: "At that time, in ´92, I was one of the many firefighters on the job that didn´t wear hoods, because we felt like we could judge heat by the temperature of our ears. Well, my ears were telling me it was hot. I heard my ears sizzle like bacon on a skillet". PANNIER , 2003, schreibt dazu u.a. in www.feuerwehr.de: ?Feuerwehr-Einsatzkleidungen sind "komplexe PSA, die gegen tödliche Gefahren oder irreversiblen Gesundheitsschäden schützen sollen, bei denen der Konstrukteur davon ausgeht, daß der Benutzer die unmittelbare Wirkung nicht erkennen kann". Artikel 8 Abs. 4 der EU-Richtlinie 89/686/EWG nennt ausdrücklich "Ausrüstungen für den Einsatz in warmer Umgebung, die vergleichbare Auswirkungen hat, wie eine Umgebung mit einer Lufttemperatur von 100°C oder mehr, mit oder ohne Infrarotstrahlung, Flammen oder großen Spritzern von Schmelzmaterial". Wenn aber der Sinn des Wärmefensters darin besteht, daß "der Feuerwehrangehörige seine Gefährdung noch einigermaßen abschätzen kann" , so handelt es sich um eine PSA nach Art. 8 Abs. 3 der EU-Richtlinie 89/686/EWG "bei denen der Konstrukteur davon ausgeht, daß der Benutzer selbst die Wirksamkeit gegenüber geringfügigen Risiken beurteilen kann, deren Wirkung, wenn sie allmählich eintritt, vom Benutzer rechtzeitig und ohne Gefahr wahrgenommen werden kann." Die (abschließende!) Aufzählung in Artikel 8 Abs. 3 nennt dafür als Beispiele u.a. Sonnenbrillen und Fingerhüte. Vgl. zu dem Thema Wärmefenster/Hitzeschutzlücke unsere diversen Stellungnahmen in http://www.atemschutzunfaelle.de/gesetze-normen.htm Die Texte sind alle schon ein paar Jahre alt, aber fachlich hat sich NICHTS daran geändert! Was sich geändert hat ist nun aber doch die offizielle Einstellung diverser Länder bzw. FUK, die nun so wirklich nicht mehr viel vom Wärmefenster im IA wissen wollen... Dafür dass es viele Uninformierte und schlecht ausgebildete FA auf allen Ebenen gibt können wir nichts.... Und deswegen sehen wir weiter vermutlich täglich FA in Deutschland auf den Straßen zur THL nach VU in kurzen Hosen und Gummistiefeln, dafür in Haufen auf dem verunfallten PKW, mit Gummiwurst und Gummimantel im IA, ohne PA als Führungskraft knapp hinter dem ATr usw. Hätten wir alle eine im Durchschnitt bessere/realistischer Ausbildung (und hinge selbige nicht vom Engagement in den jeweiligen Wehren bzw. von einzelnen Führungskräften dort ab, sondern würde auch vorgegeben bzw. kontrolliert), wir hätten deutlich weniger Probleme mit merkwürdigen Phantasien... Aber auch deutlich weniger Feierwehren ... äh Feuerwehren... (aber da sind wir wieder beim Problem: Solang wir versuchen, die Masse aufrechtzuerhalten - die uns aber schneller wegbricht, als man nachwerben kann, werden wir in der Masse die notwendige Klasse nie erreichen können, weil das weder ausbildbar ist (wo?), noch bezahlbar wäre...) Hab ich übrigens mehrmals so ähnlich schon in Kolumnen fürs Fw-Mag. und auch in Fachbeiträgen und Vorträgen vor Jahren schon geäußert. Auf Veranstaltungen mit der Politik spricht die offizielle Feuerwehr in Deutschland ebenso wie die Politik i.d.R. aber noch eine völlig andere Sprache ("Die Feuerwehr muß im Dorf bleiben.") Ich hab aber auch schon oft gesagt, die Feuerwehr sorgt selbst dafür, dass sie das nicht bleibt. Guckt Euch die Fahrzeugpreise an. Wie wollen normale Gemeinden für ihre n+1 Standorte das jemals auf Dauer künftig bezahlen, zumal die Fahrzeuge in der Mehrzahl eben keine 30 Jahre mehr halten werden...? ----- mit privaten und kommunikativen Grüßen Cimolino | ||||
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