Geschrieben von Christian RiekeKomisch. Das wird alles in den RDA und WGA, in denen ich ausbilde, klar beigebracht. Die Teilnehmer lernen, das Temperaturempfinden unterhalb der Kleidung in Relation mit der Umgebungstemperatur zu setzen. Desweiteren kann man auch den Handschuh zurückklappen, wenn man es denn will. Auch dort kann man die Temperaturen in verschiedenen Höhen tasten. Und dann vielleicht noch der wichtigste Punkt: Ich habe in diesen Bereichen Wasser dabei. Wenn nicht, hab ich schon einen Fehler gemacht. Wasser hat die schöne Eigenschaft, bei 100° zu verdampfen. Hm, also kann man Wasser für den Temperatur-"CHECK" verwenden. D.h. wird setzen einen Sprühstoß senkrecht über dem Trupp an die Decke. Kommt das Wasser wieder herunter, haben wir Temperaturen von knapp um bis unter 100°C. Kommt nichts mehr herunter, ist die Umgebung "heiß" und ich kühle mittels Sprühstößen ab. Dies mache ich solange im Wechsel, bis der Temp-Check negativ ist. Sprich ich schiebe die 100°-Grenze immer vor mir her und bewege mich im "sicheren" Bereich. Und wenn ich nicht von der Stelle komme, dann ist das Feuer ne Nummer zu groß für mich und es sollte sich jemand ganz schnell Gedanken über andere Maßnahmen, wie zum Beispiel taktische Ventilation o.ä. machen. Wenn jemand diese Methode natürlich nicht kennt, nicht richtig gezeigt bekommt und dann auch noch die Realbrandausbildung verteufelt, ist einfach nur schlecht ausgebildet. Und nachher wird sich dann beschwert.
Ach ja und das, was ich grade geschrieben habe, ist NICHTS Neues. Das ist Wissen und Lehrinhalt seit bestimmt 5 Jahren in der Realbrandausbildung. Wenn Du das natürlich ignorierst, kann ich Dir auch nicht mehr helfen. Aber das Wissen und die Lösungen EXISTIEREN.
Volle zustimmung, so (ähnlich) habe ich es auch gelernt, deswegen eine Frage dazu,
Geschrieben von Christian Riekesetzen einen Sprühstoß senkrecht über dem Trupp an die Decke.
also über meinen Kopf? Um die Lage besser zu überblicken habe ich es so gelernt und bis her bei Einsatz, Übung und Ausbildung in RDA auch immer wieder gemacht, das der Sprühstoss etwas vor mir gesetzt wird und ich mich ggf. noch etwas weiter zurück ziehe, kannst zu vielleicht zu den unterschieden was Erklären. Ich sehe da jetzt auch nicht so den großen Nachteil bei der einen oder anderen Variante, aber vielleicht gibt es ja einen.
Jetzt noch mal meine Meinung zum Thema
Geschrieben von Christian RiekeGeschrieben von Harm-Frerich Janssen
Diese Entscheidung ist keine Feigheit der Führungskraft, sondern Ergebnis einer Lagebeurteilung. Und wenn das zu einem Außenangriff, der hier leider immer wieder als von vorgestern dargestellt wird ,führt, ist es trotzdem die Entscheidung des Einsatzleiters. (hinterher wissens eh alle besser)
Hm, komischerweise kenne ich einige Leute, die auch aufgrund von Realbrandausbildung und der richtigen Einschätzung der Lage (mit Wissen aus der Ausbildung) genau diesen "qualifizierten Außenangriff" durchgeführt haben oder befohlen haben. Kann man alles in der Realbrandausbildung vermitteln. Irgendwie sprichst Du von einer anderen Art von Ausbildung, als die meisten hier wohl kennen. Schade eigentlich.
Diese Argumentation mit IA und Aussenangriff habe ich genauso wenige verstanden wie die Wärmefenster diskussion in dem Beitrag und wenn man dann noch liest das man ja mal nachdenken soll ob eine Scheune einen IA benötigt, also bitte kann hier jemand von einem IA in einer brennenden Scheune berichten (ausser es brannte erst ein Ballen und die FW war so schnell da).
Wenn man dann Aufmarksam Einsatzberichte liest findet man sehr häufig Berichte über Außenangriffe, wenn diese aber kritisiert werden, dann weil immer noch gelöscht wird obwohl aus ist (Bilder findet man in dem Buch Einsatzpraxuis Atemschutz (Cimolino) von ecomed) oder weil nur der "Teekocher" in der Teeküche brannte und trotzdem ein Außenangriff durchgeführt wurde. Kritik übe ich dann noch wenn eine Gebäude erkennbar verloren ist und neben Riegelstellungen zur Nachbarbebauung noch x Liter Wasser über Werfer in den Totlschaden gefeuert werden. Was soll das, was für eine (Trink-)Wasser verschwendung und Umweltverschmutzung (wenns richtig heiß brennt ist die verbrennung "sauberer" als wenn man ein bisschen kühlt, also ist die Umweltbelastung durch schlechteren Rauch noch schlimmer), aber am meisten stört mich das dadurch Trinkwasser unnütz verschwendet wird und wir sollten mal überlegen ob wir diese Ressource so einfach vergeuden dürfen.
Grüße
Thobias
http://www.feuerwehr-deusen.de
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