Rubrik | Berufsfeuerwehr |
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Thema | Abschaffung des 24-Stunden-Dienstes | 107 Beiträge |
Autor | Manu8el 8S., Westerwald / Rheinland-Pfalz | 463854 |
Datum | 15.02.2008 19:39 MSG-Nr: [ 463854 ] | 46915 x gelesen |
If I remember correctly - Wenn ich mich recht erinnere ...
Auch wenn ich mich zu dieser allgemeinen Thematik i.d.R. hier nicht äußere und mich da auch in Zukunft sehr zurückhalten werde., mal kurz was von mir dazu.
Geschrieben von Ulrich Cimolinohätten alle die Füße still gehalten, ERST über die Gesamtfolgen nachgedacht und dann ggf. gehandelt hätten wir alle jetzt weniger Probleme
Dann ist das Problem bereits mit Verabschiedung der EU-Arbeitszeitrichtlinie entstanden.
Denn das ein System in dem _jeder_ (also wirklich 100%, kein einzelner Abweichler) auf _genau_ einier Linie (hier dem vollständigen Verzicht auf Rechte aus der Arbeitszeichtrichtlinie) sein müssen, hält garantiert nicht auf Dauer.
Aber als diese Richtlinie vor mehr als 10 Jahren erarbeitet und später verabschiedet wurde, hat es ja scheinbar niemand geahnt. Oder etwa doch?
Geschrieben von Ulrich Cimolinound zwischen 54/56 im relativ gemütlichen 24-h-Dienst-System und einer 70h-Woche bzw. einer 48 h-Woche im ggf. Wechselschichtsystem (schaun mer mal, was wir in 10 Jahren haben werden...) liegen "leichte" Unterschiede....
Der Grund der Klage in Deutschland war ja IIRC eine Anhebung der Wochenarbeitszeit von 52h/Woche auf 54h/Woche?
Ich nehme an, den Betroffenen Feuerwehrleuten wurde im Gegenzug keine Erweiterten Bezüge oder sonstige für sie dienliche Leistungen angeboten, oder?
Da kann ich gut verstehen, weshalb die Betroffenen Beamte dies nicht einfach so hinnehmen wollten.
Das Instrument der Tarifverhandlungen haben Beamte mangels Tarifvertrag ja nun nicht und auch nicht die Streikmöglichkeit.
Ob die Klage berufen auf die EU-Arbeitszeitrichtlinie der optimale Weg war? Nunja...
Ich denke aber nicht, dass die damals klagenden Feuerwehrbeamte die Konsequenzen ihrer Klage hätten erahnen können müssen.
Mit den Folgen haben sich zig Juristen über mehrere Jahre beschäftigt.
Und dabei ist noch nichtmal alles endgültig richterlich geklärt...
ich meine ich halte von der Momentanen Tarifpraxis hier wie dort wenig.
Mich stören primär nicht die Abschlüsse oder die Angebote, sondern die Verhandlungen an sich.
Jeder verlangt deutlich mehr, als er eigentlich für Realistisch hält, damit er etwas nachgeben kann. Sicherlich im begrenzten Rahmen ok, aber die Grenzen scheinen manche Tarifparteien sehr weit zu sehen.
Meiner Meinung nach zu weit.
Zumindest im kleineren mittelständischem Betrieb scheint man ohne Tarifvertrag, dafür mit gutem Umgang deutlich besser zurecht zu kommen.
Es ist erschütternd, wie viele Leute ohne großes Murren (aber auch ohne Begeisterung) Einbußen in kauf nehmen, wenn ihnen die Gründe einleuchten.
Wenn allerdings über Jahre nur Einbußen der Mitarbeiter verlangt werden, ohne davon irgendwann mal irgendwas zurück kommt, sinkt die Bereitschaft zu Einschnitten jedoch schnell und ist irgendwann ganz aufgebraucht.
Irgendwann ist man dann die Einstellung erreicht: "Die da oben wollen uns nur Geld wegnehmen! Zurück kommt nie was!"
Also wird um jede Möglichkeit verbissen gekämpft. Vielleicht nicht mal weil es für einen selbst nötig ist, sondern "aus Prinzip".
Dieser allgemeine Umgang miteinander der heutzutage immer mehr Einzug zu halten scheint gefällt mir nicht.
Oft erscheint einem die Ansicht der Arbeitnehmer (wobei ja auch die BF-Chefs nur Arbeitnehmer sind) "man nimmt uns nur und gibt uns nix" nicht vollständig unbegründet.
Manuel
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