Moin,
Geschrieben von Philip Koch
der Personenschutzschalter ist nichts anders als ein RCD (alte Bezeichnung FI). Und RCD funktionieren bei Schutztrennung nicht !
So ein heutiger PRCD-S kann noch etwas mehr drumherum über 'nen gewöhnlichen RCD hinaus (Schutzleiterüberwachung etc.), Hauptfunktion aber wie beim RCD.
Geschrieben von Philip KochUnd RCD funktionieren bei Schutztrennung nicht !
Jein. Ein RCD reagiert auf an ihm ungewollt vorbei fließende Ströme. Das bedeutet, dass sich der kritische Doppelfehler auf beide Seiten des RCD verteilen muss, um erkannt zu werden. Andernfalls fließt der Strom durch de RCD zu Last1, über Fehlerstelle und Erdreich oder Schutzleiter zur ebenfalls defekten Last2 und von dort wieder durch die Leitung und damit dem korrekten Weg durch den RCD anstatt dran vorbei. Der merkt also nichts davon, wenn die Fehler auf seiner gleichen Seite liegen.
Daher genügt es nicht, direkt am Moppel einen einzigen RCD vorzusehen, da die Orte der beiden Fehlerstellen nicht vorhersehbar sind. Vielmehr muss jeder Verbraucher (der Schutzklasse 1) einen eigenen RCD erhalten, damit jede Fehlerkonstellation sicher an irgendeinem RCDvorbeifließt und ihn damit auslöst.
In der gewöhnlichen Hausinstallation hat man das Problem nicht, weil dort durch die Betriebserdung des Versorgungsnetzes bereits der erste Erdschluss erzwungener Maßen an einem bekannten Ort liegt. Alles was dann Lastseits des RCD noch folgt, liegt daher auf der anderen Seite und führt im Fehlerfall zu einem detektierbaren Stromfluss am RCD vorbei.
Um zur Tauchpumoe zurückzukommen - schaden kann er auch nicht und gerade beim besonders kritischen Fehler im Wasser eine zustzliche Schutzstufe darstellen, nicht zuletzt,weil er auch schon bei unvollständigen Körperschlüssen oder Abschürfungen der Isolierung ansprechen kann. Ebenso im Falle eines defekten Schutzeiters. Wer prüft schon im Einsatz, ob der Schutzleiter tatsächlich noch intakt ist? Wann fällt einem beim Feuerwehrüblichen Schutztrennungsnetz ein erster Fehler denn auf? Wer kann sicher sagen, dass seine Geräte ihn nicht schon längst irgendwo aufweisen und nur auf den zweiten Fehler warten? Die Abschaltung erfolgt dann ja durch den über den Schutzleiter zwischen den Körpern der defekten Betriebsmittel erzwungenen Kurzschluss. Nur schlecht, wenn irgendwo die Verbindung widerstandsbehaftet ist, weil der Fehler in der Mitte einer Motorwickliug liegt. Schon reicht der Strom nicht mehr zum schnellen Auslösen der Leitungsschutzschalter. Oder wenn die Isolierung eingekerbt ist, sodass zwar Wasser an einen aktiven Leiter gelangt, dieser jedoch keine Verbindung zum Schutzleiter hat.
Und sich auf die Abschaltung eines satten Doppelfehlers durch die Leitungsschutzschalter zu verlassen ist auch - nunja, um es mal vorsichtig auszudrücken - etwas mutig. Je nach Hersteller/Typ gibt es da wohl Probleme, dass die bei zwei Kabeltrommeln Leitungslänge in der Praxis nicht so recht auslösen wollen (und auch nicht auf unter 50V einbrechen). :-/
Gruß,
Thorben
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