Rubrik | Einsatz |
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Thema | Kaminbrand CO2? | 66 Beiträge |
Autor | Volk8er 8L., Erlangen / Bayern | 571162 |
Datum | 20.07.2009 10:38 MSG-Nr: [ 571162 ] | 24373 x gelesen |
Infos: | 19.07.09 Schornsteinfegerwerkzeug für die Feuerwehr 19.07.09 Schornsteinsysteme
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Meines Erachtens
Wenn es bei Glanzruß zum Schornsteinbrand kommt sind drei Details unbekannt:
A) Welche Brennstoffmenge ist als Rußinventar im Schornstein?
B) Welche Strömungswiderstände herrschen?
C) Wie ist der bauliche Zustand des Schornsteins?
zu A) Die Überlegung funktioniert ja theoretisch nur, wenn die zugeführte Kühlluftleistung größer als die Feuerungsleistung ist. Sie muß sogar deutlich höher sein, damit es zu einer signifikanten Abkühlung im Schornstein kömmt. Also muß die Wärmeabfuhrleistung deutlich größer sein als die durch die Zwangsbelüftung angefachte Feuerungsleistung.
Dadurch dass du zwangsbelüftest, steigt die Feuerungsleistung an der inneren Oberfläche. Um zum Kühleffekt zu kommen muß die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft mindestens größer sein als die Zündgeschwindigkeit der Kohlenstoff-Flamme. denne rst wenn die Flamme dauerhaft abreißt kann sie nicht mehr zurückzünden, die Flammenfront reißt ab und die Kühlung setzt ein.
Aber: wie verhalten sich die Glutnester, die ev. sich tief in die Rußschicht eingefressen haben? Hier erreiche ich nicht die zum Flammenabriß nötige Strömungsgeschwindigkeit. Stattdessen fache ich hier den Verbrennungsvorgang nur an und bilde "Nadeln" die sich in die Rußschicht hineinfressen und erzeuge lokal eng begrenzte hohe Temperaturspitzen. Die Gefahr zu Zonen mit einem hohen Temperaturgradienten zu kommen steigt. => Themenkomplex c) baulicher Zustand des Schornsteins.
Dann spielen die Korngrößen des brennden Rußes, die Vorwärmstrecken an denen sich die Verbrennungsluft aufheizt ...
Das Ganze jedenfalls ist nicht so trivial, so dass man es simpel nur über den ersten Hauptsatz der Thermodynamik nur mit einer Energiebilanz und den damit verbundenen Massenströmen berechnen kann.
http://134.130.206.245/uploads/tx_lnetfiles/skript_ft_kap2_20-11-06.pdf
Es fing schon damit an, dass ich ad hoc, keine verwertbaren Zahlenwerte für die in diesem Fall vorliegende Zündgeschwindigkeit des Luft/Rußgemisches gefunden habe. M.E. muß neben dem Aspekt der reinen Betrachtung der Energiebilanz auch die Zündgeschwindigkeit deutlich überschritten werden.
zu B) Keine verwertbaren Abgaben finde ich in der Literatur zu den Strömungswiderständen in stark verengten Schornsteinquerschnitten bei Kaminbränden. Die Strömungswiederstände bei therm. Auftrieb sind auf jeden Fall << als bei Zwangsbelüftung.
Somit muß eien hohe Strömungsgeschwindigkeit im verengten Querschnitt erzeugt werden, die mit hohen Strömungswiderständen einhergeht. Wenn wir jetzt nur wüßten wie hoch der ist... (Querschnitt, Oberflächenstruktur, Länge des Schornsteins) Ob das ein feuerwehrtypischer Ventilator schafft ?????
Auch dürfen wir nicht vergessen, dass typische Baustruckturen nicht auf Übrdruckbelastung konstruiert sind. Ziegelwände brechen bei Druckdifferenzen von ca. 150mbar in Falle einer Druckwelle....... 150mbar , das sind schlappe 0,15 bar.....
zu C ) Du willst diese Unwägbarkeiten an einem dir bautechnisch nicht bekannten Schornstein ohne Kenntniss einfach übergehen? "Mutig"! Vor allem wenn es dann zu Rissen im Schornstein kommt und Du mit Überdruck die heißen Brandgase dann in das Gebäude drückst. Der Flammen - und Brandgasaustritt an so einem Riß dürfte dann ziemlich schweißbrennerartig sein.
Je länger ich nachdenke um so kritsicher sehe ich Deinen Vorschlag.
..natürlich gebe ich hier nur meine ganz persönliche Meinung kund...
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