Rubrik | pers. Ausrüstung |
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Thema | Feuerwehrschutzanzug =!= HuPF 1/4 | 118 Beiträge |
Autor | Lutz8 R.8, Weener / Niedersachsen | 684183 |
Datum | 07.06.2011 13:48 MSG-Nr: [ 684183 ] | 77525 x gelesen |
Infos: | 08.06.11 Merkblatt der UK RLP zum Thema PSA
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Herstellungs- und Prüfbeschreibung für eine allgemeine Feuerwehr-Schutzkleidung
Herstellungs- und Prüfbeschreibung für eine allgemeine Feuerwehr-Schutzkleidung
1. Feuerwehrangehöriger (geschlechtsneutral)
2. Facharzt
3. Fachausbilder (JUH)
4. Feuerwehranwärter (Bayern)
Moin :
Geschrieben von Daniel Ruhland Denn unter anderem wäre dann im Winter wieder frieren angesagt; und ja, ich weiß um die (Kosten-) Problematik Wetter- Kälteschutz vs. HuPF 1, erstens gibt es aber, jedenfalls soweit mit bekannt, nichts ausschließlich für den Wetterschutz Optimiertes und zweitens wäre vernünftiger, richtig guter Wetter- / Kälteschutz auch kaum günstiger als HuPF 1 zu bekommen, siehe diverse Diskussionen dazu hier im Forum.
Sorry wenn ich das so sage, aber das ist so nicht richtig. Ich bin nun schon einige Zeit am Wandern mit Zelten, auch bei Minsusgraden und Schnee. Aus der einen Seite mag ich dadurch evtl. auch abgehärteter sein, aber dennoch kommt es bei mir auf eine gut abgestimmte Ausrüstung an, die mich warmhält und unter der sich der Schweiß nicht sammelt. Ja, für uns outdoorleute gibt es Jacken für 500€ und mehr, aber die sind nicht nötig und auch bei mir im Schrank nicht zu finden. Das ist eher eine Frage des Materials und des Kleidungskozepts (Zwiebelprinzip).
Wichtig ist, daß die Jacken aus Material sind, welches sich nicht selber abdichtet. Baumwolle quillt auf und dichtet das Gewebe so ab, daß keine Ableitung von Wasser nach außen statt findet. Also ist Baumwolle schon mal nicht geeignet. Viskose ist nichts anderes, nur daß es aus Holz hergestellt wird, auch ungeeignet. Nylon und andere Kunstfasern nehmen kein Wasser auf und lassen Wasserdampf durch, sind dabei aber sehr robust und auch wasserdicht zu imprägnieren (ohne die Dampfdurchlässigkeit zu behindern). Diese Jacken bieten also einen guten Schutz vor mechanischer Beanspruchung ohne den FA im eigenen Saft zu garen.
Sollte es dann kälter sein ist es kein Problem in diese Jacken eine Fleecejacke einzuknöpfen. Das Fleece isoliert gegen Wärme, nimmt den Schweiß von der am Körper getragenen Wäsche gut auf und verdampft den Wasseranteil durch die Körperwärme, ohne seine Luftdurchlässigkeit zu verlieren (weil aus Polyester, Baumwolle kann das nicht).
Auf der Haut wird Unterwäsche aus Mikrofaser getragen, welche den Schweiß einfach nur vom Körper weg leitet und ihn dadurch trocken hält.
Von der klassischen Baumwolle bin ich auch im Alltag weg und habe es noch keinen Tag bereut. Auch ökologisch und energetisch ist Kunstfaser umweltverträglicher, weil bei der Baumwollverarbeitung und Anbau sehr , sehr viel chemie eingesetzt wird. Außerdem gibt es schon Kleidung aus Recyclingmaterial. Baumwollanteile in der Obersten Schicht sind bis 20% ohne besondere Nachteile möglich, dienen aber nur dem Käuferempfinden, nicht in Plastik rum zu rennen.
Einziger Nachteil: Kunstfaser ist i.d.R. nicht feuerfest, was im THL-Einsatz und ohne direkten Feuerkontakt aber eh vernachlässigt werden kann.
Ein Kompletter Satz Oberbekleidung kostet bei gutem Wetter- und Kälteschutz etwa 50€, allerdings ohne Reflexmaterial, ein Satz Unterwäsche etwa 8€ für das T-Shirt, 6 € Unterhose und im Winter etwa 15€ für den Long John
Die natürliche Alternative, die fast noch besser funktioniert ist Wolle, diese ist dann auch feuerfest. Unsere alten Jacken z.B. waren aus Wolle. Nachteil ist hier der Preis.
Ihr seht also, gute Einsatzkleidung muss nicht teuer sein und kann einen sehr guten Wetterschutz besitzen.
Was übriges absoluter Unsinn ist, sind Goretexmembranen oder andere Gewebe dieser Klasse. Die wirken nur bei Temperatur- und Feuchtigkeitsgefälle. Sobald eine Goretexjacke nass ist, wirkt die Membran eh nicht mehr (weil die Luftfeuchte auf der Jacke so hoch ist, daß kein Gefälle zu stande kommen kann). Bei warmen Wetterlagen und ggf auch noch hoher Luftfeuchte auch nicht. Und selbst unter guten Bedinungen ist die Membran nur begrenzt Dampfdurchlässig.Hier kann also bestimmt noch gespart werden. Auch müssen membrantextilien regelmäßig gewaschen werden um die Membran von Ablagerungen (Salze aus dem Schweiß) zu befreien, weil sie sonst verstopft. Wie oft steckt ihr eigentlich eure Feuerwehrstiefel in die Waschmaschiene ? Ein guter, gepflegter Lederstiefel ist hier wesentlich besser und kostet deutlich weniger.
Ihr sehr also, daß gute Kleidung nicht viel kosten muss und trotzdem den Zweck oft besser erfüllt.
Gruß aus dem Rheiderland
Lutz
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| 05.06.2011 18:27 |
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