Rubrik | Jugendfeuerwehr |
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Thema | Jugendliche unter 16 bei Einsätzen | 95 Beiträge |
Autor | Hara8ld 8S., Köln / NRW | 695938 |
Datum | 13.09.2011 14:09 MSG-Nr: [ 695938 ] | 23194 x gelesen |
Hilfsorganisation
Herz-Lungen-Wiederbelebung
Bei uns war es früher üblich in der HiOrg, das auch unter 16 Jährige beim Wachdienst mitmachten, und damit natürlich beim Einsatzgeschehen im Rückwärtigen Bereich eingesetzt wurden vorhanden waren. Ich selbst habe das das erste Mal mit 14 Jahren gemacht. Meiner Meinung nach ist das ganz einfach:
LASS ES
Warum? Es fängt alleine damit an, dass ein 14/15Jähriger diese Eindrücke nicht verkraften kann. Ich selbst habe während eines solchen Wachdienstes mit 14 meine erste (Wasser)Leiche gesehen. Was war nicht unbedingt das, was man leicht wegsteckt. Andere Kinder hatten das Vergnügen eingebunden einer HLW beizuwohnen. Obwohl derjenige an den ich spontan denke nicht direkt dabei war, sondern das Geschehen aus der Entfernung beobachtete war das nicht witzig und nicht wenige dieser Zeugen haben wir meiner Meinung dadurch für den Wachdienst verloren.
Das Argument, das die Kinder nicht im Gefahrenbereich eingesetzt werden zieht daher auch nicht. Die Eindrücke werden auf das Kind trotzdem übergehen und können nicht sofort bearbeitet werden, weil die Aufgabe im Vordergrund steht. Vielleicht ist das sogar das größte Problem, diese Kinder werden funktionieren, und all Ihre Kraft in die zugeordneten Aufgaben stecken. Das ist dann auch der Unterschied zum Zuschauer. Der (junge) Zuschauer hat keine Verpflichtung außer den Einsatzkräften nicht im Weg zu stehen. Er kann gehen und wenn er will sogar wegsehen! Das ist im Einsatz auch am Rande nicht Möglich.
Daneben ist es einer der großen Gefahren, dass Kinder in dem Alter extrem Leistungsfähig sind. Du kannst denen Aufgaben geben, die kaum ein Erwachsener körperlich stemmen kann. Sie werden die Aufgaben erfüllen. Aber sie können mit Ihrer Kraft nicht haushalten und Powern sich derartig aus, das für die Wichtigen Dinge keine Kraft mehr bleibt. Schulische und Seelische Leistungen müssen zwangläufig auf der Strecke bleiben. Daher gibt es schließlich das Verbot von Kinderarbeit und das Jugendarbeitsschutzgesetz.
Wenn Kinder eingesetzt werden möchten, dann zum Brötchen schmieren im Gerätehaus oder als Helfer bei der regelmäßigen Pflege (Werkzeug anreichen). Aber auf keinen Fall bei der Reinigung bei/ nach dem Einsatz. Alles andere ist verheizen!
Ich möchte aber nicht falsch verstanden werden in der Form, dass alle Kinder keinerlei schlechte Dinge erfahren dürfen. Ich plädiere nur dafür, dass jedes Kind die Tatsachen Verletzung/Tod/Zerstörung auf seine absolut eigene Art erfahren soll, und diese Erfahrung abbrechen können muss. Außerdem hilft es wenn ein Vertrauter daneben steht und erklärt und tröstet. Dafür hat der Einsatzleiter aber weder Kopf noch Zeit.
PS: Beim Brötchen schmieren fällt mir natürlich sofort ein das der Weg organisiert sein sollte. Alleine durch die Konzentration auf die Einsatzaufgabe Brötchen schmieren kann es zu Wegeunfällen kommen, die schwierig zu erklären währen. Da fährt sich auch das Fahrrad wie mit Blaulicht ;)
PPS: Auch Übungen sollte man bei Kinderbeteiligung gründlicher Vorbereiten als sonnst. Falls das überhaupt erlaubt ist. Ich kenne mindestens eine Person, die durch das Zuschauen bei einer lustigen Übung Probleme hatte. Damals hatte so ein Witzbold von der BW die Sanitätsvorführung mit einer Übungshandgranate aufgepeppt. Sehr witzig und absolut Sinnfrei. Ironie aus
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