Geschrieben von Thomas K.Die Betroffenen von der ESt weg, zumindest hinter Sichtschutz oder in MTW (Funk aus!!)
Aus Erfahrung mit medizinischem Personal die die Reanimaton der eigenen Angehörigen einleiteten, wir übernahmen als Rettungsdienst, kann das aber auch falsch sein.
(Ist bei manchen anderen Angehörigen aber auch der Fall. ich weiß, dass man im Rettungsdienst allgemein die Angehörigen am liebsten ganz weit wegschickt und nach dem wegschicken nie wieder sehen möchte. Das muss für die Angehörigen aber längst nicht die beste Lösung sein. [1])
Wegschicken gegen den Willen des Angehörigen stellt das Vertrauensvehrältnis auf eine Harte Probe.
Steht er hinter dem Fw-Fahrzeug fragt er sich auch die ganze Zeit was "vorne" wohl los ist, malt sich das schlimmste aus. Die Situation in seinem Kopf wird meistens nicht schlimmer sein als das, was vorne los ist. Das muss man wirklich situativ entscheiden und auch auf den Angehörigen hören. Wenn er "um's verrecken" nicht weg will ist es wohl meistens am besten, ihn betreut in normaler Entfernung zu belassen. Was die "am wenigstens schlimme" variante, eine gute wird es bei sowas nie geben, war, wird man eh erst in einigen Wochen bis Monaten erfahren.
Manuel
[1]
I.d.R. zeigen einem die Angehörigen sehr schnell und sehr eindeutig, was sie wollen.
Viele wollen nicht zuschauen und verziehen sich von sich aus in's Nachbarzimmer. Dort belässt man sie dann.
ICh hatte auch schon einen Fall, wo die Frau unbedingt die Hand ihres Mannes halten wollte. Sie sagte, sinngemäß "Ich weiß, dass es schlecht um ihn steht aber wenn er jetzt stirbt, will ich seine Hand dabei halten."
Sicher ist es für den Rettungsdienst einfacher, wenn die angehörigen einen nicht 'stören'. Ich kenne auch Kollegen die schicken Ersthelfer, Angehörige grundsätzlich ganz weit weg [2]. Ist halt ein "Problem" weniger, um das man sich kümmern muss. [3]
[2]
Ich mache das aus verschiedenen gründen nicht.
Gerade nach der ersten Eile greife ich gerne nochmal auf Informationen aus erster Hand zurück.
Ich habe auch schon mehrfach Ersthelfer nach unserem Eintreffen weiter die HDM durchführen lassen, um zwei weitere hände für andere Maßnahmen zu haben. Wenn die HDM nicht suffizient ist, kann man ja direkt eingreifen. Bislang habe ich im übrigen damit noch nie negative Efahrungen gemacht.
[3]
Angehörigenbetreuung ist IMO ein in der RD-Ausbildung sträflich vernachlässigter Ausbildungsbestandteil.
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