Rubrik | Feuerwehrtechnik |
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Thema | Kombinationsschaumrohr, Vor-/Nachteile? | 78 Beiträge |
Autor | Henn8ing8 K.8, Dortmund / NRW | 706417 |
Datum | 13.12.2011 15:53 MSG-Nr: [ 706417 ] | 21367 x gelesen |
Mahlzeit.
Geschrieben von Thorsten H.Das hier Energie auf das Wasser übergeht ist ein naturwissenschaftlicher Effekt, der nicht in Frage zu stellen ist.
Ja, aus physikalischer Sicht ist tatsächlich nicht zu verhindern, dass Energie vom Brandgut auf den Schaum übergeht, und das bezeichnet man gemeinhin als "Kühlen".
Genauso ist es übrigens auch beim Einsatz von CO2, und da erzählen auch ständig irgendwelche Ausbilder, das hätte keine Kühlwirkung ;-)
Letztlich liegt der Kühleffekt von Schaum (ob es wirklich eine Löschwirkung ist steht ja noch in Frage...) irgendwo zwischen Wasser und CO2.
Grob geschätzt würde ich jetzt mal raten, dass Schwerschaum rund 15-fach weniger kühlend wirkt als das gleiche Volumen Wasser. Mittelschaum dagegen müsste noch 3-4 mal weniger kühlen als Schwerschaum. Andersrum betrachtet müsste die Löschmittelabgabe von einem S4, einem M4 und einem B-Rohr mit Mundstück die gleiche "Kühlrate" erzielen.
Was einem diese Erkenntnis für die Praxis nützt? Ich weiss es nicht, aber es ging ja grade mehr um die Theorie...
Die tatsächlich abkühlende Wirkung (im Sinne einer Temperaturverringerung des Brandgutes!) müsste physikalisch gesehen von den Masseverhältnissen zwischen Brennstoff und Löschmittel abhängen. Praktisch gesprochen: Auf einer dünnen Flüssigkeitslache hat wohl auch Mittelschaum eine deutliche Kühlwirkung, auf einem gefüllten Großtank hat auch Schwerschaum eher keine große Kühlwirkung. Alle anderen Fälle liegen irgendwo dazwischen, und ab einer bestimmten Höhe des Brennstoffs wird man noch die vertikale Temperaturverteilung desselben berücksichtigen müssen.
Um wirklich praxisrelevant zu werden, müsste man nun aber auch noch den zeitlichen Faktor berücksichtigen:
Hat bei einem ausreichend dimensionierten Schaumangriff die Kühlwirkung noch irgendeinen Anteil am Löscherfolg, wenn doch das Feuer schon lange vorher erstickt wird? Macht dann die Verschäumungszahl noch einen Unterschied (und wenn ja, wann..)
Kühlt Mittelschaum nicht sogar schneller als Schwerschaum (und der schneller als Wasser), weil er eine größere Oberfläche hat?
Welche Rolle spielt hierbei die Temperatur des Brennstoffes und die daraus resultierende Schaumzerstörung?
Ich fürchte, man wird hier nicht die eine Antwort für alle Situationen finden...
Gruß,
Henning
P.S.: Dass beim Einsatz von CO2 aufgrund der geringen Masse der Kühleffekt für den Löscherfolg völlig zu vernachlässigen ist dürfte wohl als kleinster gemeinsamer Nenner konsensfähig sein?
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