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Drehleiter mit Korb
Drehleiter mit Korb
RubrikTaktik zurück
ThemaDachöffnungen zur Ventilation13 Beiträge
AutorLars8 T.8, Oerel / Niedersachsen760880
Datum29.04.2013 22:39      MSG-Nr: [ 760880 ]4312 x gelesen

Geschrieben von Benjamin K.
Dachöffnungen bei Bränden in Dachgeschossen sind in Deutschalnd gängige Praxis besonders bei Dachstuhlbränden.
Ähm, m.E. eher weniger...

Meistens öffnet das Feuer den Dachstuhl, aber daß eine Feuerwehr die taktische Ventilation aktiv und von Anfang an in die Brandbekämpfung einbindet, kommt gefühlt eher selten vor. Leider. Oft liest man nämlich sinngemäß: "nachdem das Feuer gelöscht war, wurde das Gebäude belüftet."
Andererseits macht es auch nicht immer Sinn. Wenn z.B. der Dachstuhl schon auf ganzer Länge offen brennt, muß man ja auch keine Öffnung mehr schaffen. Und zu ventilieren gibt´s dann meistens auch nicht mehr so viel... ;-)

Geschrieben von Benjamin K.
Dies geschieht meist aus dem Korb der Drehleiter heraus, was dann auch den eingesetzten Kräften ein hohes Mass an Sicherheit bietet.
Die Vorteile muss ich hier denke ich nicht näher Ausführen.

Da gehe ich konform. Allerdings sieht man es dann auch wieder oft, daß von der DLK aus Wasser in die gerade geschaffene Abluftöffnung gegeben wird. Und das ist auch ein "no go". Da muß die Taktik und auch die Disziplin der DLK-Besatzung soweit gehen, daß eben nur die Abluftöffnung geschaffen wird und mehr nicht. Ggf. mit Wasser am Rohr noch ein paar Meter entfernt in Bereitstellung, aber das war´s dann auch schon.

Geschrieben von Benjamin K.
Um das Loch richtig zu positionieren muss ich mich direkt über den Brandherd positionieren.
Dies ist sowieso schon das am meisten vom Versagen gefährdete Bauteil.
Meine Anschlagmittel sind nicht für Beflammung ausgelegt und damit müsste ich im Fall eines Durchbrechens rechnen.

Jein, das muß nicht unbedingt direkt über dem Brandherd sein. Und wenn die DLK hier nicht einsatzbar ist, dann helfen ggf. auch hier wieder tragbare Leitern: Steckleiter z.B. auf der Dachhaut verteilen die Gewichtslast dann auch wieder.

Geschrieben von Benjamin K.
Des weiteren macht der in der Regel massive und mehrschichtige Dachaufbau eine schnelle Öffnung unmöglich. Besonders nach Dämmmassnahmen. Dies führt auch dazu, dass ich eine Vielzahl von Werkzeugen bereithalten muss um immer das Passende parat zu haben.
Die Frage ist, ob es denn immer gleich eine durch die Feuerwehr geschaffene "künstliche" Öffnung in der Dachhaut sein muß. Was´n z.B. mit "natürlichen" Öffnungen wie Dachflächenfenstern? Oder Fenstern im OG auf der Giebelseite? Nicht immer so kompliziert denken... ;-)

Geschrieben von Benjamin K.
Fazit: Für den Ersteinsatz bietet sich meiner Meinung nach eher die Druckbelüftung an um mit wenig Personal- und Zeitbedarf den gleichen Effekt zu erzielen.
Nach einer guten Erkundung und unter Berücksichtigung der Eigensicherung kann aber eine Dachöffnung eine sinnvolle taktische Massnahme sein.

Ähm, also bei Dachhautöffnung keine Druckbelüftung (mehr)?

Hm, also unter der taktischen Ventilation werden ja nun verschiedene Maßnahmen zusammengefasst. Nach dem Öffnen der Dachhaut wirkt sicher erst mal nur die natürliche Ventilation, aber die kann man eben auch mit einem "Druckbelüfter" unterstützen. Mal andersrum gefragt: was verstehst Du denn unter Druckbelüftung und wo "pustest" Du dabei den Brandrauch raus (Stichwort Abluftöffnung)?

"Richtiges" Fazit: bei einem Feuer haben wir 5% Feuer und 95% Rauch. Gegen´s Feuer haben wir Strahlrohre und was haben wir gegen den Rauch?
Ergo gilt es so viel Rauch so früh wie möglich aus dem Gebäude zu bekommen, Ziel: max. Eigenschutz (Verhinderungen von Durchzündungen, bessere Sicht) bei schnellstmöglicher Rettung von Personen und Minimierung von Gebäudeschäden. Und das wiederum bedeutet die taktische Ventilation so früh wie es irgendwie geht in den Einsatz einzubinden. Ist leider nur noch nicht überall angekommen...

Gruß
Lars

"Nutze Deine Fähigkeiten, beschränke Dich nicht auf Zuständigkeiten. "
J. Dalhoff

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Natürlich gebe ich hier nur meine eigene, persönliche Meinung wieder.
Wer meint, meine Worte irgendwo drucken oder zitieren zu müssen, möge mich vorher fragen.

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