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RubrikFeuerwehrtechnik zurück
Thema Anschaffung Bohrhammer, Tipps?   20 Beiträge
AutorMari8o D8., Nettetal / NRW766825
Datum08.07.2013 10:24      MSG-Nr: [ 766825 ]11155 x gelesen

Hallo zusammen!

Wie bei allen Beschaffungen sollte man auch bei einem Bohrhammer die Frage stellen, wozu das Gerät verwendet werden soll. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nämlich auch bei Bohrhämmern nicht.

Die erste Überlegung ist, ob das Gerät bohren können soll oder nicht. Wenn ja, dann ist die Frage in welchem Durchmesser. Kleine Löcher in sechs oder acht mm Durchmesser erfordern hohe Drehzahlen, aber nur kleine Einzelschlagenergieen. Große Bohrer ab 25 mm drehen dagegen nur sehr langsam bei gleichzeitig kräftigerem Schlag.

Zweite Frage: soll das Gerät meißeln oder gar stemmen können. Während man unter meißeln z.B. das Abschlagen von Putz oder das Ausbrechen von vorgeschnittenen (Kabel-)Schlitzen versteht, geht es beim Stemmen schon ehr in Richtung Durchbruch in eine Betondecke. (Dazwischen ist natürlich auch noch ein weites Feld...) Beides erfordert unterschiedliche Schlagenergien.

Wie aus 1 und 2 zu sehen, sind die Anforderungen und Ansprüche an einen Meisselhammer sehr unterschiedlich - und haben auch zu unterschiedlichen Lösungen geführt. Am deutlichsten ist das an den verschiedenen Durchmessern der Werkzeugenden zu erkennen.
Im unteren Bereich gibt es hier das SDS+ System, zu finden bei allen Namhaften Herstellern ebenso wie bei den No-Names aus Fernost. Hier beträgt der Durchmesser der Werkzeugaufnahme (WZA) 10 mm. Bohrer gibt es hier bis etwa 28 mm, allerdings sind hier die Belastungsgrenzen der Geräte und Werkzeuge meist schon deutlich eher erreicht.
Das SDS-top - System, vor einigen Jahren von Bosch und Hilti eingeführt, aber nur sehr gering verbreitet, hat einen Durchmesser von 14 mm.
Am oberen Ende der Skala steht das SDS-max - System mit 18 mm Durchmesser. Hier gibt es Bohrer von 12 mm bis etwa 40 mm sowie darüber spezielle Glockenbohrer und Hammerbohrkronen bis über 100 mm.
Da beim Einsatz von Meißeln durch das unvermeidliche Hebeln immer seitliche Kräfte auf die WZA einwirken empfiehlt sich hier die Verwendung von SDS-max - Systemen, die diese Kräfte wesentlich besser aufnehmen können.

Fazit: Für den Feuerwehreinsatz empfehle ich einen Kombihammer (Meißeln und Bohren) mit SDS-max - System ab etwa 5 -6 kilo. Mit einem solchen Gerät kann man sowohl einen Durchbruch stemmen als auch entsprechend große Löcher bohren. Im Feuerwehreinsatz sollte er auch bei gelegentlicher Überbeanspruchung durch den entsprechend seltenen Einsatz ausreichend standfest sein.
Sollen auch kleinere Löcher als etwa 16 mm gebohrt werden können empfehle ich statt eines Adapters SDS-max > SDS+ besser ein zweites Gerät zu kaufen. Ein günstiger 2-kilo-Bohrhammer kostet kaum mehr als der anfällige Adapter und bohrt solch kleine Löcher durch die höheren Drehzahlen schneller als der große 5-kilo-Bruder.

Rein aus beruflichem Interesse rate ich Euch unbedingt, ausschließlich Hilti-Geräte zu kaufen und zu verwenden. (An allen anderen verdiene ich kein Geld.) Allerdings muss ich zugeben, dass auch mit Geräten anderer Hersteller schon Löcher in Wände gebohrt worden sein sollen) :-)

Ganz im Ernst abraten würde ich Euch von Discounter- und No-Name-Geräten: die kann auch schon mal nach 20 min der Verschleiß-Tod ereilen, weil sie tatsächlich nur für diese Lebensdauer konstruiert wurden.

Grüße vom Niederrhein

Mario

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