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Rubrik | Kommunikationstechnik | zurück | ||
Thema | Positionsbestimmung (GPS) Einsatzfahrzeuge via Digitalfunk - war: ... automatisches Notrufsystem ... | 112 Beiträge | ||
Autor | Jako8b E8., Düsseldorf / NRW | 789211 | ||
Datum | 29.05.2014 19:15 MSG-Nr: [ 789211 ] | 52079 x gelesen | ||
Bezogen auf die mehrjährige Betriebszeit von MRT oder HRT sollten mögliche zusätzliche Beschaffungskosten für geräteinterne GPS-Module keine Rolle spielen. Nicht alles was technisch mit GPS (oder anderen TETRA-BOS-Funktionen) machbar erscheint, ist allerdings einsatztaktisch sinnvoll. Weniger ist oft sehr viel mehr. Eine künftig bundesweite Notrufauslösung, mit der Übermittlung des letzten gültigen bzw. automatisch übermittelten Standort, macht bei Einsätzkräften in Gefahr immer Sinn; selbst wenn der automatisch vom Endgerät gemeldete Standort möglicherweise von der Realität abweicht. Besser nur ein vager Anhaltspunkt als gar nix. Viel entscheidender ist wohin z.B. beim NOTRUF der GPS-Standort gemeldet würde (z.T. können in den Endgeräten zwei unterschiedliche Zieladressen hinterlegt werden) und was von wem dann konkret veranlasst würde. Und zwar unabhängig davon von welcher BOS-Kraft die NOTFALL-Taste betätigt wurde. Eine permanente Übertragung des GPS-Standortes wird irgendwann den heute konzipierten TMO-Betrieb überfordern. Da alle BOS-Nutzer in lokalen TMO-Zellen auf gleiche Signalisierungsgrundlagen (nur ein MCCH) zurückgreifen, die auch noch für was anderes herangezogen werden, ist eine permanente LIP-Übertragung im Minutentakt kontraproduktiv. Ohne taktisch eindeutigen Auftrag haben Endgerätekonfigurierer die Finger von solchen oder ähnlichen Optionen zu lassen. Eine fest voreingestellte Zeitvorgabe im Minutentakt ist unverantwortlich! Die heute hauptsächlich verwendeten Endgerätekonzepte verfügen ja über Anwendungsalternativen. Nach vorbereitender Basiprogrammierung könnte über die ISSI jedes eingebuchte Endgerät erst bei Bedarf über die Luftschnittstelle auf eine vorgangsspezifische LIP-Aussendung (nach verstrichener Zeit oder nach zurückgelegter Wegstrecke) eingestellt werden. Was hierzu immer noch fehlt, ist eine taktisch geprägte Richtlinie, was wann sinnvoll sein könnte und was nicht. Und wer sowas nach welchen Kriterien (BOS-Einsatzkriterien) überhaupt anordnen bzw. auslösen dürfte. Nach konzertierten Konfigurationsaktionen könnte auch andere dafür eingerichtete BOS-Stellen eine solche LIP-Aktivierung über die Luftschnittstelle sowohl TMO-Gruppenübergreifend oder BOS-Organisationsübergreifend zurücksetzten, wenn im berechtigten Einzelfall ggf. vergessen wurde, bei einigen noch immer LIP-aktiven ISSI die GPS-Übertragung wieder einzeln (!) zu deaktivieren. Eine weitere Option besteht darin, erst bei Bedarf bei konkreten ISSI gezielt den vom Endgerät festgestellten Standort abzufragen. Auch hier sollten klare taktische Randbedingungen entwickelt werden, wenn sowas taktisch vertretbar würde. Ein ganz anderer Aspekt ist die GPS-Standortübertragung in Verbindung mit der manuellen Auslösung einzelner Statusmeldungen. Innerhalb eines normiert gemeldeten Einsatzablaufes sollte doch ein allgemeines bzw. BOS-übergreifendes Verständnis entwickelbar sein, wann GPS-Zusatzinformationen zu welchen Statusmeldungen (z.B. Einsatzbereit über Funk, Einsatzstelle ein; dringender Sprechwunsch) sinnvoll wären? Wie lange nutzen wir schon das analoge FMS? Oder erleben wir hier die gleiche Entwicklung wie bei der leider viel zu kreativen Belegung der letzten frei konfigurierbaren TETRA-Endgerätetasten, die aus welchen Gründen auch immer, von verschiedenen BOS in Stadt und Land schon mit fast jeder nur denkbaren TETRA-Funktion belegt wurden. Der BOS-Digitalfunk hat halt mehr Möglichkeiten die zunächst jeder Beteiligte anders sieht, ggf. für seinen Tagesbetrieb spezifisch bewertet. Techniker noch völlig anders als später taktisch Verantwortliche. Trotz der noch so tollsten Einsatzleitprogramme (die zur sinnvollen Nutzung solcher Features ja noch stringent auszuschreiben und für einen kostengünstigen Dauerbetrieb zu implementieren wären) werden taktisch personalisierte Einzelentscheidungen in Zukunft noch viel mehr zunehmen (müssen). Haben wir uns wirklich darauf vorbereitet, oder gehend wir überwiegend nur von einer Substitution heutiger analoger Funkgrundlagen aus? Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun. (Johann Wolfgang von Goethe) | ||||
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