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Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben
RubrikSonstiges zurück
Thema PSNV - Psychohygiene    # 117 Beiträge
AutorJose8f M8., Dillingen / Saar / Saarland792060
Datum19.07.2014 08:52      MSG-Nr: [ 792060 ]28543 x gelesen

Hallo!

1. wurde schon beantwortet, allerdings: Wenn Du wirklich gut und akzeptiert sein willst solltest Du wissen worüber Du sprichst. Etwas überspitzt gesagt: Solange Du Dich nicht der "Mühe" unterziehst, mitmachen zu wollen, wollen die Feuerwehrangehörigen zu recht nicht Deine Versuchskaninchen für Dein neues Konzept sein.

Darüber hinaus weitere Faktoren:

-Es ist schon zeitintensiv das Fw-Grundhandwerk zu lernen, der Weg geht hin zu immer kompakteren Ausbildungskonzepten- da den PTSD-Prophylaxeteil noch größer aufzumachen wird Dir generell erst einmal gar keine Freunde machen.

-Niemand lässt sich gerne als "psychisch wenig belastbar" einstufen, schon garnicht in den BOS wo es ein elementarer Vertrauensfaktor ist dass der Buddy zuverlässig zur Seite steht wenn es drauf ankommt. Aus Der Sicht ist es für mich kaum verwunderlich dass die Endverbraucherwehren nicht wirklich viel von Deinem Konzept halten.

-Nicht umsonst gibt es vor der Psychotherapie 5 Probesitzungen, in denen der Patient feststellen kann und soll, ob er mit dem Therapeuten (Sammelbegriff) arbeiten kann. Wo ist in Deinem Konzept, in dem Du die Feuerwehr "stürmst", die Chance sich in Sinne dieser bewährten Regelung gegen Dich zu entscheiden?

2) Es bleiben lassen, eine gute Traumaambulanz für Dein Einzugsgebiet aufbauen und dafür eine Internetpräsenz erstellen und Flyer drucken. Meines Wissens gibt es nur eine handvoll Leute in D die das wirklich gut nachbetreuen können- Einer mehr (Der bis dahin sogar aus den Reihen der Feuerwehr kommt und weiß worüber er spricht) kann da bestimmt nicht schaden.

3) Die bestehenden Strukturen sind durchaus Verbesserungswürdig. Zum einen kann und sollte der Großteil solcher belastenden Ereignisse in der Gruppierung selbst aufgefangen werden. Wenn es dann im Einzelfall nach zwei Wochen immer noch für jemanden ein das Leben massiv einschränkenden Ausmaß hat, dann muss professionelle Hilfe her. Aber nicht in drei Monaten nach diversen Streitereien mit der Krankenkasse, ob es therapiewürdig ist für jemanden der eh schon nicht mehr kann, sondern dann sofort. Auch das wäre aus meiner Sicht ein hervorragendes Wirkungsgebiet für Dich, hier die bestehenden Strukturen im Versorgungsnetz (ggf. durch Lobbyarbeit) zu optimieren.

Deshalb sehe ich als etwas sinnvolles Neues die spezialisierte Aufnahmeklinik speziell für Einsatzkräfte, die immer Plätze frei hat und darauf spezialisiert ist, binnen einer Woche wieder einen stabilen und lebenswürdigen Zustand für den Betroffenen am Wohnort herzustellen und ihm dann dort eine Anschlussbetreuung zu vermitteln. Dort fehlt es in meinen Augen.

Den Feuerwehren nützt nicht wirklich die inflationäre Zunahme von Nachsorgern, die teilweise höchst übergriffig unserem Nachwuchs in Hirn hämmern, dass es krankhaft sei wenn sie sich trotz eines heftigen Einsatzes eben nicht schlecht fühlen.
genau das geschieht aber zur Zeit in BOS-Deutschland.
Die Feuerwehren wehren sich dann dagegen auf die Weise, die sie können:
Sie halten solcherlei draußen, wenn sich diese Menschen nicht wirklich darauf einlassen und aktiv ihren Dienst verrichten, bevor sie in das "PTSD-Projekt" in der Wehr einsteigen dürfen.

Ich finde das klug:
Ich drücke auch nicht jedem wildfremden Menschen meine EC-Karte samt PIN in die Hand.
Warum sollte ich also einen wildfremden Menschen, der das was ich tue letztendlich nicht versteht bzw nicht bereit ist das erst einmal selbst "durchzumachen" in meinen Kopf lassen?

Gruß aus dem Saarland

Jo

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