1. Bereitstellungsraum (nach DIN 13050 und FwDV 100)
2. Bezirksregierung
3. Brandrat /-rätin
4. Brandreferendar /-in
Und wieder gibt es Ärger mit der Dresdner Leitstelle.
Gefunden heute in der Sächsischen Zeitung:
Geschrieben von ---Sächsische Zeitung Ausgabe Dippoldiswalde---
Kein Anschluss unter diesem Notruf
Die Leitstelle soll in bestimmten Fällen Diensthabende aus dem Landkreis nicht informiert haben. Das sorgt für Streit.
Mit der zentralen Rettungsleitstelle in Dresden sollte alles besser werden. Moderne Technik, schnellere Alarmierung, präzisere Arbeitsweise. So hieß es zumindest, als 2014 die beiden alten Rettungsleitstellen Pirna und Dippoldiswalde zur Integrierten Regionalleitstelle Dresden umgestellt wurden. Der Notruf funktioniert zwar im Wesentlichen doch tauchen immer noch Kinderkrankheiten im alltäglichen Betrieb auf, wie zuletzt eine unzulängliche Software (SZ berichtete).
Nun macht die Infokette bei der Alarmierung Ärger. In letzter Zeit häuften sich Hinweise, dass Diensthabende der Landkreisverwaltung keine Informationen erhalten, heißt es im Landratsamt. Im Einzelfall könnte das dazu führen, dass dringend gebotene Maßnahmen der Gefahrenabwehr nicht oder nicht rechtzeitig eingeleitet werden, weil die Informationen die zuständigen Verantwortlichen, nicht oder verspätet erreichen. Auch im Kreis Meißen bestünden ähnliche Probleme.
Konkret geht es um Fälle außerhalb der regulären Dienstzeiten, also besonders nachts und am Wochenende, für die der Kreis rechtlich, finanziell und politisch zuständig ist. Dann setzt der Kreis Rufbereitschaften ein so im Kinder- und Jugendamt, bei der Ausländerbehörde, der Umweltbehörde oder im Veterinärdienst. Außerdem ist ein Diensthabender für außerordentliche Ereignisse eingeteilt, sagt die zuständige Ressortchefin Kati Hille (CDU).
Bei Notfällen, wie einer Ölkatastrophe, einem Unfall oder einem Brand sind Feuerwehr, Rettungsdienst und die Behörde freilich immer alarmiert. Bei anderen Ereignissen wie gefundenen Tieren, aufgegriffenen Flüchtlingen, Inobhutnahmen Minderjähriger, entdeckten Umweltsünden, etc. aber nicht unbedingt direkt und sofort. Riskante Verzögerungen seien dann die Folge.
Bei der amtstierärztlichen Bereitschaft habe man daher zuletzt die Nummer immer in die Amtsblätter gedruckt, sagt Hille. Das für die anderen Bereitschaften zu tun, will man aber nicht die Gefahr von Missbrauch und der Verwaltungsaufwand, seien zu hoch. Zudem könnten die Bürger, anders als bei tierärztlichen Belangen, nicht immer klar einschätzen, wer zuständig ist. Der Notruf müsse erste Adresse bleiben.
Bei der Rettungsleitstelle argumentiert man jedoch, dass die Bearbeitung die diensthabenden Disponenten überfordere: Zu viel Zeit, die Listen durchzusehen. Zu viele Entscheidungen, wer angerufen werden muss. Zu viel Risiko, jemanden nicht zu erreichen oder den falschen. Das binde zu viel Kraft die dann womöglich für Notfälle fehle. Und erste Aufgabe sei nun mal der Notruf und nicht, artfremde Dienstleistungen für die Kreise zu erbringen. Die Belastung der Disponenten sei so schon groß und dürfe, besonders in Stoßzeiten, nicht noch weiter strapaziert werden, betont Andreas Rümpel, Leiter der Berufsfeuerwehr Dresden. Auch wolle man das Risiko nicht tragen, wenn das System der Kreise nicht funktioniere. Und mehr Personal sei ohne mehr Budget nicht machbar.
Das Problem sieht man im Landratsamt differenzierter. Denn eigentlich sei alles genau in der damals geschlossenen Zweckvereinbarung geregelt, heißt es. Auch mit dem Freistaat sei das ob der von dort gewollten Einführung der Großleitstellen geklärt gewesen. Wobei offensichtlich versäumt worden ist, genau das mit in den Aufgabenkatalog aufzunehmen. Genau darauf beruft sich nun aber die Leitstelle und liest die Zweckvereinbarungen anders.
Dass die Tücken im Detail stecken und sich erst im laufenden Betrieb offenbaren, weiß auch Hille. Man sei nicht auf eine Verhärtung der Fronten aus. Doch eine Lösung muss her. Wir arbeiten konstruktiv auf der Arbeitsebene und haben dort schon viele andere Dinge lösen können, betont die Beigeordnete. Im November schon könnte es bei der nächsten gemeinsamen Beratung einen Kompromiss geben.
Wie der aussehen könnte? Bei klaren Fällen alarmiert der Disponent auch künftig die jeweilige Bereitschaft. Im Zweifel aber wird immer der Diensthabende für außerordentliche Ereignisse informiert, der dann auf Kreisebene weiter handeln muss. Die Bereitschaften ganz abzuschaffen und nur einen Diensthabenden einzusetzen, wie es Dresden praktiziert und für die Landkreise vorgeschlagen hatte, ist für Hille keine Lösung. Das Risiko, dass jemand ausfalle oder nicht erreichbar ist, sei einfach zu groß und sei der Größe des Landkreises auch nicht angemessen.
BR Jens
Ich gebe hier ausschließlich meine persönliche Meinung wieder.
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