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Thema | Berliner Feuerwehr will bei Drehleiter-Fahrzeugen sparen - war: Ehrlicher Einsatzbericht - unterbesetzte Fahrzeuge (BF B | 39 Beiträge |
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 840867 |
Datum | 08.07.2018 14:37 MSG-Nr: [ 840867 ] | 5213 x gelesen |
Infos: | 10.07.18 Neuer Landesbranddirektor
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Geschrieben von Jürgen M.Da lebt man dann z.B. im kleinen Weinstadt mit ca. 26.000 Einwohner offensichtlich sicherer als in der Landeshauptstadt Berlin wo das wichtigste Rettungsgerät dann nicht mehr automatisch ausrückt.
Die Berliner erinnern sich in großer Dankbarkeit der Sparpolitik des Herrn Sarrazin. Wir hatten einen Finanzsenator, der angesichts der zweifelsfrei extrem schlechten Haushaltslage sparte, bis es überall knirschte, und einen Regierenden (Wowereit) mit einem unglaublichen Talent, den dadurch entstehenden Schrotthaufen der Öffentlichkeit als sexy zu verkaufen. Der zweite Teil hat prima geklappt, auch weil Wowereit klug genug war, der Vergnügungsindustrie extragroße Freiräume zu lassen. (Für's Flughafenbauen erwies sich der Mann dann als weniger geeignet.)
Ergebnis war, daß Berlin schon vor 10 Jahren bei jungen Touristen das Ziel Nr. 1 war in Europa, was sich als Standortvorteil für bestimmte Branchen erwies - Berlin hat in den letzten 10 Jahren 300000 Einwohner dazugewonnen. Auch die Einnahmesituation sieht mittlerweile deutlich besser aus.
Rigides Sparen bei stark wachsender Bevölkerung sorgt selbstverständlich dafür, daß man die Stadt geradewegs in einen Engpaß hineinfährt, aus dem man nicht kurzfristig herauskommt, auch wenn das Geld dann etwas mehr geworden ist.
Wir haben Probleme dieser Dimension nicht nur bei der Feuerwehr, sondern die BVG hat bereit die Schließung von U-Bahn-Linien mangels noch funktionstüchtigen Rollmaterials erwogen, viele Straßen unterscheiden sich von einem Kartoffelacker durch die angebrachten Verkehrsschilder, eine Führerscheinverlängerung braucht 2 Monate, und so weiter.
Es bleibt dabei, daß in den Bereichen nur wenig gespart wird, die als weiche Standortvorteile Berlins gelten, und die zusätzliche Bewohner in die Stadt locken, während die Infrastruktur noch mindestens 10 Jahre (aufgrund der dabei steigenden Bevölkerungszahl eher 20 Jahre) brauchen wird, sich von Herrn Sarrazin zu erholen.
Das gilt beim ÖPNV, beim Straßennetz, bei allen öffentlichen Einrichtungen, bei denen man nicht mal eben kurzfristig was machen kann. Nicht nur bei der Feuerwehr. Die Feuerwehr paßt perfekt zur Gesamtsituation Berlins.
Hans-Joachim
P.S.: Ich meine mich zu erinnern, daß in Nettozahlerländern Beifall zur rigiden Sparpolitik geklatscht wurde. Ich erwarte daher selbstverständlich, daß auch zu den Ergebnissen der offensichtlich so gewollten Politik Beifall geklatscht wird.
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| 06.05.2018 12:25 |
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Dr. 7Dr.7 Th7oma7s R7., Lübeck Ehrlicher Einsatzbericht - unterbesetzte Fahrzeuge (BF Berlin) - zugleich: Fehlerkultur in der Feuerwehr?  | |