Geschrieben von Simon K.Immer öfter kommt es dazu, dass Kameraden kontaminiert werden bei Brandeinsätzen und die Kleidung außen ablegen. Diese kommt dann in Säcke für die Wäscherei. Ich weiß noch nicht, was ich von dieser Entwicklung halten soll. Das Problem der Brandrückstände zweifel ich nicht an, aber die Feuerwehrlösung, einfach neben der PSA eine Kleidungsschicht mehr abzulegen und schon scheint die längere Lebenserwartung gesichert, so einfach ist es doch auch wieder nicht. Man kommt aus dem IA, die PSA ist hochkontaminiert und muss sofort abgelegt werden, und wird in extra Beuteln den gegen alles immunen 450EURO-Fachkräften in der nächsten Dorfwäscherei vor die Füsse geworfen. Der FM legt tapfer seinen Feuerwehrjogginganzug an, die Unterwäsche oder Haut hat ja von alledem nichts mitbekommen, und räumt in Jogginganzug, Einsatzstiefeln und Handschuhen noch fix die Schläuche weg, absolviert die Nachbesprechung am Gerätehauskühlschrank und duscht sich 2-3h später daheim noch kurz. Das sind doch überwiegend nur halbgare Lösungen, die die Feuerwehrwelt heute praktiziert.
Wer einen richtig "dreckigen" IA absolviert hat, nach dem sofort die PSA eingetütet werden muss, der wird insgesamt aussortiert, in den nächsten MTW verfrachtet (an der Stelle lass ich mir einen Einwegmaleroverall noch gefallen) und heim gefahren. Dafür braucht man weniger passende Ersatzkleidung, sondern mehr Problembewusstsein. Bei den "Kontaminierten", bei den Kameraden, die jetzt für den Heimduscher mit aufräumen dürfen, bei den Führungskräften, bei den Organisatoren im Voraus bei der Auswahl der Reinigungsfirma usw...
"In der Regel machen es die reinen Experten nicht gut. Das ist wie vor Gericht. Der Zeuge weiß, wie es war, versteht aber nichts. Der Gutachter versteht alles, weiß aber nicht, wie es war. Der Richter versteht nichts und weiß nichts, aber er entscheidet - nachdem er alle angehört hat." (Wolfgang Schäuble, Stern-Interview vom 20.06.2013)
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