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RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaBaulicher Hochwasserschutz - Beispiel: Heppach-Stollen5 Beiträge
AutorJürg8en 8M., Weinstadt / Baden-Württemberg870233
Datum11.07.2021 15:17      MSG-Nr: [ 870233 ]2262 x gelesen

hallo,

Geschrieben von Dirk S.Bei lokal begrenzten Ereignis ist das noch vielleicht zielführend. Bei einem größeren Ereignis wird das aber zu einem echten Problem, weil die Scheitelwelle relativ zügig durchs nachfolgende Gewässer rauscht und hier dann möglicherweise größere Schäden am Unterlauf verursacht werden. Egoistischer Ansatz
richtig!

da die "Abkürzung" nicht so gross ist dürfte die zeitliche Verschiebung der Hochwasserwelle die aus dem Heppach in die Rems geht keine gravierenden negativen Auswirkungen haben.

Was aber seit 1980 fehlt ist das Volumen mit dem unser Ortkern als Rückhaltebecken gedient hat. Da wurden schon eine grosse Menge Wasser zeitlich abgepuffert. Das fällt mit dem Stollen komplett weg. Aus Sicht der Grossheppacher ist das gut so.

Der Stollen "arbeitet" aber nur bei eng lokal begrenzten Starkregen. Gewitter und Wolkenbrüche die bisher je nach Intensität und räumliche Ausdehnung uns massive Probleme bereitet haben sind jetzt entschärft.

Für die Rems ( wo der Heppach mündet ) sind solche Ereignisse eher weniger ein Problem. Die kommt eher bei den Frühjahrshochwasser in Verbindung mit der Schneeschmelze an ihre Grenzen ( bzw. Dämme). Zu den Zeiten hat der Heppach-Stollen fast keine Bedeutung. Der Heppach fliesst ja weiterhin in seinem gewohnten Bett bzw. Dohle durch Grossheppach.

Im Grunde hast du aber Recht. Wenn jetzt sehr viele Gemeinden anstatt Rückhaltelösungen solche "Abkürzungen" bauen würden hätte die Unterlieger noch mehr Probleme. Da würden sich die zeitlichen Abfolgen der Hochwasserwellen verschieben und u.U. deftig addieren :-(

Das mit der Abkürzung bei uns ist normalerweise geographisch schwer bzw. nahezu nicht möglich. Unser Bach-/Flusssystem hat eine geologische Besonderheit.

Die Rems hat mal in Urzeiten ihre Flussrichtung komplett um 180 Grad umgekehrt. Früher ist die in Richtung Donau geflossen. Heute in Richtung Rhein.

Deshalb Verlauf des Heppachs ist daher heute "falsch rum":

karte_grossheppach.png

Der Bach fliest von links nach rechts und macht im Ort (auf der Karte unten rechts) eine Kurfe und mündet in die Rems die von rechts nach links fliest.

Der Heppach verläuft also zumindest in seinem Unterlauf (fast) parallel zur Rems. Da reicht der ca. 600m lange Stollen für die Hochwasser-Abkürzung.

Der Aufwand war schon damals recht hoch. Der Stollen wurden bergmännisch vorgetrieben. Da könnte man mit einem Lastwagen durchfahren.

Ich möchte nicht wissen was so was heute kosten würde. Vermutlich würde so was schon aus finanziellen Gründen nicht mehr realisiert werden.

War damals einfacher. Ok - der damalige Innenminister / spätere Finanzminister von BaWü Palm wohnte im Nachbarort von dem die Hochwasserwellen zu uns runterkommen ;-)

MkG
Jürgen

PS: Der Ausbau des Heppach-Stollens für Zivilschutzzwecke wurde Anfang der 80iger Jahre geprüft. Ist aber nie realisiert worden ...

...

MkG Jürgen Mayer, Weinstadt

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 11.07.2021 13:32 Jürg7en 7M., Weinstadt
 11.07.2021 14:37 Dirk7 S.7, Lindau
 11.07.2021 15:17 Jürg7en 7M., Weinstadt
 12.07.2021 09:58 Ulri7ch 7C., Düsseldorf
 12.07.2021 21:12 Dirk7 S.7, Lindau

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