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Rubrik | Feuerwehr-Historik | zurück | ||
Thema | 9. November - Ein besonderer Gedenktag | 7 Beiträge | ||
Autor | Hans8-Jo8ach8im 8Z., Berlin / Berlin | 873627 | ||
Datum | 21.11.2021 03:44 MSG-Nr: [ 873627 ] | 644 x gelesen | ||
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Geschrieben von Thomas E. allerdings ist die Feuerwehr ein Spiegel der Gesellschaft und stand damals selbst unter politischer Beobachtung. Nein, "Spiegel der Gesellschaft" stimmt nicht. Mehr noch als heute waren Handwerker damals überrepräsentiert in der Feuerwehr, und das deutsche Handwerk war die klassische, solide Bastion des Antisemitismus gewesen. Es ist die bürgerliche, demokratische, (und gescheiterte) Revolution von 1848, in der neben vielen anderen ein ganz neuer Gedanke gedacht wird: Daß Juden vielleicht ... ganz normale Menschen sein könnten! So etwas hatte man mindestens seit dem 1. Kreuzzug nicht mehr gedacht. Aber in dieser stürmischen Zeit denkt man so etwas. Denn man muß ja unter anderem festlegen, wer wählen darf in der neu zu begründenden Demokratie. Und da kommt tatsächlich die Idee auf, Juden könnten ganz normale Bürger sein, so mit Bürgerrechten. Zum Beispiel: Dem Wahlrecht. Die Revolution scheitert, aber es bleibt dabei, daß sich jüdisches Leben in Deutschland über Auffassungsunterschiede hinweg mit dem demokratischen Projekt verbindet, weshalb wir mit diesen Bürgern weit mehr verloren haben, als deren bloße Zahl vermuten läßt. In den 1850er, 1860er Jahren bekommen vor allem in Preußen Juden tatsächlich immer mehr Rechte, aber das sind staatliche Akte, die nicht von allen Teilen der Gesellschaft nachvollzogen werden. Trotz Ende des Zunftzwangs 1811 (in Preußen) sind Handwerkerberufe für Juden de fakto verschlossen. Zumindest außerhalb der Großstädte bleibt das auch so. Auf diese Weise entsteht dann das besondere jüdische Beschäftigungsprofil: Händler, Schausteller, Dienstleister, Advokaten, Bankangestellte, Wissenschaftler, alle jene Berufe, die ihnen nicht qua Herkunft verstellt sind. Mit der geschichtlichen Ironie, daß alle diese Berufe viel wichtiger werden im 20. Jahrhundert, aus den Schaustellern wird zum Beispiel die deutsche Filmindustrie, die mit Hollywood gut mithalten kann, bis sie dann von den Nazis niedergemacht wird. Wenn Du also Feuerwehren in 1938 betrachtest, dann siehst Du keinen Spiegel der Gesellschaft. Ein Jude war wahrscheinlich nie dabei, und falls doch, wurde er bereits entfernt. Stattdessen solltest Du mit einem soliden Anteil von Antisemiten rechnen, einem höheren als in der Gesamtgesellschaft. ("Antisemit", muß man vielleicht erklärend hinzufügen, bedeutete nicht notwendigerweise Einverständnis mit "bringt sie alle um". Wenn Du sorgfältig betrachtest, wie sich die Nazis verhalten haben, wird Dir auffallen, daß das Deportieren der jüdischen Nachbarn zu Lagern in aller Öffentlichkeit geschah. Auch jüdische Hungergestalten der Außenlager in Deutschland waren kein Problem. Reine Vernichtungslager wie Treblinka dagegen waren gut getarnt und wurden anschließend komplett beseitigt. In diesen Verhaltensweisen ist offensichtlich abgebildet, wie die Nazis den Standpunkt der Mehrheitsgesellschaft einschätzten.) Hans-Joachim Unser Kadett-Testwagen war kein besonders schnelles Exemplar, er erreichte ziemlich genau die Werksangaben, die von im Ausland gemessenen Wagen dieses Typs erheblich übertroffen wurden. Aber sein Temperament war (mit 3.000 km auf dem Zähler) bereits so erfreulich, dass wir uns stets wohlgefühlt haben und niemals weder beim Oberholen noch an Steigungen, auch mit vollbesetztem Wagen einen Mangel an Leistung empfanden. (Auto Motor Sport testet den Opel Kadett A mit 40 PS) | ||||
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