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RubrikEinsatz zurück
ThemaWie man ein 50 Jahre altes Feuer löschen will9 Beiträge
AutorThor8ben8 G.8, Leese / Niedersachsen875076
Datum11.02.2022 20:38      MSG-Nr: [ 875076 ]1151 x gelesen

Moin,

Geschrieben von Volker L.Was ist mit Sprengungen, um Bodenmaterial in den Krater rutschen zu lassen um so die Fläche der freien Oberfläche (ungehinderter Sauerstoffzutritt) zu verkleinern?

Alles Blödsinn, solange Du nicht den zugrundeliegenden Gasaustritts gestoppt bekommst. Selbst für's Klima ist's besser als CO2 + H2O denn als Methan in die Atmosphäre freigesetzt...
Ein wie auch immer gearteter oberflächlicher Stopfen wird hier höchstwahrschenlich nicht funktionieren. Kommt jetzt drauf an, wo die Herkunft des Gases liegt. Da aber die örtlichen Behörden offenbar um eine Beeinträchtigung der benachbarten Gasförderung fürchten, ist wohl eher weniger von biogenem, oberflächennah sich bildenden Methan auszugehen. Stattdessen hast Du da in der Vertikalen ggf. mehrere tausend Meter Gassäule als Verbindung zu einer größeren Lagerstätte. Allein schon die der geringeren Dichte geschuldete geringere Gewichtskraft der Gassäule (da helfen auch ein paar hundert bar Kompression nicht allzuviel) führt zu einem kleineren Druckgradient entlang selbiger, denn als lithostatischer oder zumindest hydrostatischer Druck auf das Reservoir einwirkt. Oder anders gesagt: Du hast da unten paarhundert bar in der Lagerstätte und da gehen ein paar Dutzend für das Eigengewicht der Gassäule von ab. Bleiben immer noch paarweniger hundert bar, die auf den "Stopfen" übertragen würden. Selbst wenn es Dir gelingt, diesen an seinem Platz zu halten, ist da bei weitem der Aufbrechdruck des oberflächennahen Gesteins überschritten und das Gas fract sich kurzerhand selbst einen anderen Weg herbei...
Beim Kavernenschaden in Gronau vor ein paar Jahren hat schon der Dichteunterschied von Wasser und Öl auf wenigen hundert Meter Höhe zum Aufbrechen des an der Undichtigkeit der Verrohrung angrenzenden Gesteins geführt...

Wenn es sich bei dem Krater um eine havarierte Bohrung dort handelt besteht prinzipiell die Chance, das Bohrloch erneut anzubohren und mit Bohrspülung und ggf. später Zement die Bohrung aufzufüllen, sodass das Gegengewicht der Füllung dem weiteren Gaszutritt am Fuß der Bohrung entgegenwirkt. Handelt es sich hingegen um eine durchlässige Störungszone im Untergrund als speisende Wegsamkeit, dürfte es nahezu aussichtslos sein, diese Fuge zwischen Gesteinsschollen igendwie verfüllen zu wollen.


Gruß,
Thorben

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