Das nur Männer eingezogen wurden war für die Wehrgerechtigkeit eher unbedeutend (davon ab gab es ja das Hilfskrankenschwesterprogramm um Frauen für Verteidigung und Zivilschutz zu rekrutieren), die Wehrgerechtigkeit war nicht mehr gegeben weil nur noch Teile eines ganzen Jahrgangs einberufen wurden und viele Männer gar nicht einberufen wurden, waren die Zahlen erfüllt wurde nicht mehr einberufen und gemustert. Nur wer verweigert musste Zivil- oder Ersatzdienst leisten, wer bei der Musterung durchfiel musste nichts machen, weder Bundeswehr noch Ersatzdienst oder Zivildienst.
Dadurch war eine Gleichberechtigung (unter den Männern) nicht mehr gegen, das aussetzen der Wehrpflicht war somit nur logisch und notwendig, die andere Option wäre gewesen ein System zu schaffen in dem jedem eines Jahrgang die ein Platz in der Bundeswehr, Ersatzdienst oder im Zivildienst zugefallen wäre, dies wären dann im Verhältnis weniger im Bereich Wehrdienst als in den anderen beiden Bereichen gewesen, die Arbeit wäre aber trotzdem von der Bundeswehr mit seinen Kreiswehrersatzamt geleistet worden, obwohl die Kreiswehrersatzämter die Aufgabe hatten den Personalersatz der Bundeswehr sicher zustellen, man hätte also eine neue Behörde schaffen und dem Innenministerium angeliefert müssen um einen allgemeinen Staatsdienst durchzuführen (dies wäre auch jetzt der Fall), dies verursacht aber Kosten, daher ist man davon abgewichen und hat den einfach weg gewählt die aktive Wehrpflicht auszusetzen, wobei die Wehrpflichtigkeit bestehen bleibt es aber nur aktiv Männer im Spannungsfall und Verteidigungsfall einberufen werden. Es bleibt die Frage wo würde die BW Wehrpflichtige in diesem Fall einziehen und wer sie ausstatten und ausbilden, so wie man derzeit in Verwaltung und Ausstattung aufgestellt ist könnte die BW im Spannungs-/Verteidigungsfall gar nicht mobil machen und Zeit zur Ausbildung der Wehrpflichtigen würde auch fehlen, es läuft im Fall der Fälle alles auf einen Volkssturm hinaus, wir sind halt nicht mangelhaft, wir sind ungenügend vorbereitet, wissen dies, sind aber nicht bereit es zu ändern, weil es Geld kostet.
Sollte man sich jetzt zu einem allgemeinen Staats-/Demokratie-/Grunddienst oder wie auch immer man es nennen möchte entscheiden so müsste man jetzt alle Männer und Frauen dazu verpflichten, man könnte höchstens über Quoten regulieren wenn man in bestimmten Bereichen nicht zu viele Männer oder Frauen haben möchte.
Man bräuchte trotzdem eine Behörde die die Aufforderung zum Dienst verschickt, durchsetzt und Dienstpflichtige auf bestimmte Bereiche verteilt, dafür müsste man Zahlen festlegen wieviel die einzelnen Bereiche (ich wähle mal die klassischen drei) Verteidigung bei Bundeswehr und Bundespolizei, Ersatzdienst im Zivil- und Katastrophenschutz und Zivildienst zugeteilt bekommen und wieviele davon maximal Männer oder Frauen sein dürfen. Man müsste für die Tätigkeit Verteidigung und eigentlich auch Ersatzdienst Mustern und entsprechend Kreiswehrersatzämter wieder aufbauen, die Bundeswehr bräuchte wieder mehr Kasernen und Liegenschaften, Ausbilder, Einsatzkleidung, Ausstattung und Ausrüstung, der Zivil- und Katastrophenschutz müssten aufwachsen (was ebenfalls kosten verursacht) und für den Zivildienst müssten Vereine, Behörden, Unternehmen und dergleichen ihre Tätigkeiten anbieten und es müsste für die Begleitung entsprechende Bildungseinrichtungen vorhanden sein (denn Ausbildung in Selbstschutz oder dergleichen würde weiterhin dazugehören)
Es ist alles also nicht so einfach und bis der oder die erste Dienstpflichtige ihre Aufgabe antreten wurden schon mehrere Millionen ausgeben und Personal für Verwaltung und ähnliches aufgestellt. Ich sehe keine Möglichkeit das schnell umzusetzen und traue auch im Verteidigungsfall nicht zu das es funktioniert.
Ich schreibe hier nur meine private Meinung, nie im Namen meiner Firma oder Feuerwehr
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