Rubrik | Einsatz |
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Thema | Absicherung von Einsatzstellen auf Autobahnen - Pilotprojekt #
| 43 Beiträge |
Autor | Nils8 J.8, Wackersdorf / | 879401 |
Datum | 14.10.2022 10:57 MSG-Nr: [ 879401 ] | 1746 x gelesen |
....und wieder ein neues Kapitel des spannenden Buches "Wenn ich nicht mehr weiterweiß, bild´ ich einen Arbeitskreis...". Da kann man dann Arbeitsstunden verbraten und sich zu Themen Gedanken machen, zu deren Lösung sich bisher noch NIEMAND Gedanken gemacht hat. Zum Schluß kommt dann ein Projekt raus, daß flankierend natürlich noch begleitet und ausgewertet muß (meine Ironie dürft Ihr behalten).
In ganz Deutschland stellen sich jeden Tag ich-weiß-nicht-wieviel Einsatz- aber auch Arbeitskräfte täglich auf Autobahnen oder ähnlich ausbebaute Straßen. Und immer wieder kommt es zu schweren Unfällen.
Ich verstehe nicht, warum man für die Absicherung von Arbeitstellen deutschlandweit eine einheitliche Vorgehensweise verordnet hat (die RSA), adhoc-Einsatzstellen aber in gefühlt 16fach unterschiedlicher Form gehandhabt werden.
Verkehrsteilnehmer sind in ihren Entscheidungen träge - wenn sie gewohnheitsmäßig etwas nicht erwarten, ist beim einen die Reaktion verzögert, beim anderen findet sie einfach nicht statt:
Niemand erwartet auf einer Autobah einen Zebrastreifen - sollte man da jetzt mal einen draufmalen und beschildern, wird die Reaktion gegen "0" gehen. Ampeln kommen hin-und-wieder wirklich mal vor (Tunnel, Höhenbeschränkungen etc.) - werden bei "Rot" von den ersten Verkehrsteilnehmer meist trotzdem erstmal ignoriert.
Deswegen kündigt man Baustellen mit einem Abstand von min. 2km zum ersten mal und dann immer wieder an (mit den ganzen Beschränkungen etc.) und trotzdem scheppert´s laufend.
Und jetzt will man in einem Projekt eroieren, ob bei einer plötzlich auftretenden Verkehrsstörung eine 100m-Absicherung einen eminenten Mehrwert bringt - das ist lächerlich!
Bevor man mit solchen Projekten kommt, sollte man vorhandene Konzepte erstmal gescheit umsetzen: die Absicherung im verlinkten Video spottet nämlich jeglicher Beschreibung und nutzt die bereits vorhandenen technischen und materiellen Möglichkeiten (auch einer Feuerwehr aus RLP) bei weitem nicht aus. Und darauf aufbauend kann man dann gerne verbessern...
Ein Aufbau nach diesem "neuen Projekt" (geht´s da überhaupt um Einsatzkräfte oder nur um Ersthelfer, der Terminus ist mir da nicht ganz klar) wäre für die Einsatzstellenabsicherung auf Autobahnen in Bayern ein grandioser Rückschritt: jeder der schonmal auf einem unbeschränkten Autobahnabschnitt eine Sicherung aufbauen "durfte", wird um die Vorzüge einer ca. 800m entfernt aufgestellten Vorwarnung mittels Fahrzeug und eines absichernd-lenkenden Verkehrssicherungsanhängers berichten können. Die Verkehrsteilnehmer werden erst "geweckt" und können dann mit den klaren Zeichen eines VSA auch was anfangen. Dieses Ding kennen sie nämlich, weil sie´s fast täglich zu Gesicht bekommen. Und für den kläglichen Rest der gar-nichts-Mitbekommer gibt es halt die 200m-Sicherheitszone... Wieviel "blau" da dann noch rumleuchtet, dürfte da dann schon relativ wurscht sein.
Grüße aus der Oberpfalz
Nils
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