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Rubrik | Freiw. Feuerwehr | zurück | ||
Thema | Feuerwehrführung tritt komplett zurück! | 14 Beiträge | ||
Autor | Tobi8as 8M., Bremerhaven / Bremen | 887167 | ||
Datum | 09.03.2024 09:04 MSG-Nr: [ 887167 ] | 1866 x gelesen | ||
Auszug Kreiszeitung Wesermarsch vom 08.03.2024 Update 4 zum Nordenhamer Feuerwehr-Eklat: Trotz Rücktritts alles auf Anfang Fast alle Nordenhamer Feuerwehr-Chefs sind zurückgetreten, weil sie mit einer Entscheidung des Stadtrats nicht einverstanden sind. Sechs der sieben Ortswehren sind nicht einsatzbereit. Zwar gibt es eine neue Entwicklung. Doch die ändert nichts. von Detlef Glückselig 8. März 2024 Feuerwehr Es bleibt dabei: Sechs von sieben Nordenhamer Ortswehren sind nicht einsatzbereit. Daran ändert auch der Rücktritt der umstrittenen Führungskraft nichts. Foto: Marijan Murat 19 Uhr: Stadtbrandmeister Christian Stahl hat das Gespräch mit der Stadtverwaltung geführt und mit seinen Führungskräften zusammengesessen. Das Ergebnis: Die Situation sei unverändert, berichtet er in einem Telefonat mit der Redaktion. Denn, so Christian Stahl, die Führungskraft, die abgesetzt werden sollte, hat zwar ihren Rücktritt erklärt. Der sei aber erst wirksam, wenn der Stadtrat ihn bestätigt. An der Ausgangslage habe sich somit nichts geändert. Bürgermeister Nils Siemen habe in seinem Statement vom Vormittag einen falschen Stand übermittelt, indem er gesagt hatte, dass es nun eine neue Basis für Gespräche gebe. Die zu führen, sei das Stadtkommando bereit, versichert Christian Stahl. Die Führungsriege der Feuerwehr knüpfe ihre Bereitschaft jedoch an Erwartungen an den Stadtrat, die er Nils Siemen am Freitagnachmittag in dem Gespräch im Rathaus mit auf den Weg gegeben habe. Welche Bedingungen das über die Abberufung der umstrittenen Führungskraft hinaus sind, darüber haben der Bürgermeister und der Stadtbrandmeister Stillschweigen vereinbart. Christian Stahl sagt, dass sich nur mit der Erfüllung der vom Stadtkommando formulierten Erwartungen das Vertrauen in den Rat wieder herstellen lasse. Wir wollen schnellstmöglich wieder einsatzbereit sein, um die Bürger zu schützen, versichert der Stadtbrandmeister - und ergänzt: Jede Minute zählt. 17.30 Uhr: CDU-Ratsherr Leonard Krippner nimmt in einem Facebook-Post Stellung zum Feuerwehr-Eklat: Seit ich in den Stadtrat gewählt wurde, habe ich mich nicht so sehr für eine Entscheidung dieses Gremiums geschämt wie für diese, schreibt er in dem Sozialen Medium. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, wie Ratsmitglieder entgegen der rechtlichen Einschätzung der beiden im Stadtrat vertretenen Rechtsanwälte und der Stadtjuristin gegen den Vorschlag der Verwaltung entscheiden konnten. Auch angesichts einer Bewertung der Sicherheitslage der Stadt Nordenham durch den Stadtbrandmeister, den Ortsbrandmeister und den Kreisbrandmeister hätte der Rat eine andere Entscheidung fällen müssen, so der Christdemokrat. 15.30 Uhr: Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Nordenhamer Stadtrat äußert sich in einer Presseerklärung zum Feuerwehr-Eklat. Die Fraktion habe sich von Anfang an für die Brandsicherheit und Unterstützung der Leitung der Feuerwehr Nordenham ausgesprochen, lassen der Fraktionsvorsitzende Mario Kauschmann und seine Stellvertreterin Mareike Suhr-Krippner wissen. Die Grünen schreiben, sie hätten Vertrauen in die Leitung der Feuerwehr und fänden es zudem sehr wichtig, allen ehrenamtlichen Feuerwehrleuten Respekt und Wertschätzung entgegenzubringen. Dem empfohlenen Antrag im Sinne der Feuerwehrleitung haben wir zugestimmt. Wir haben die Sicherheit der Stadt damit nicht gefährdet. Für uns hatte die Sicherheit immer erste Priorität. Die Brandsicherheit der Stadt Nordenham steht für uns an erster Stelle, heißt es in der Presseerklärung weiter. Außerdem betonen die Grünen, dass sie allen bei der Sitzung anwesenden ehrenamtlichen Feuerwehrleuten mit Respekt begegnet seien. Die Fragen der Fraktion seien sachlich formuliert gewesen. Die Grünen fordern die Rückkehr zu einer sachlichen Debatte, die die Sicherheit der Stadt Nordenham und den Respekt und die Wertschätzung gegenüber der freiwilligen Feuerwehr in den Mittelpunkt stellt. 14.10 Uhr: Stadtbrandmeister Christian Stahl bekommt nach dem Eklat um die Nordenhamer Feuerwehren den Telefonhörer nicht mehr vom Ohr. Von der aktuellen Entwicklung, dass die umstrittene Führungskraft zurückgetreten sein soll, wisse er allerdings auch nur durch das Presse-Statement von Bürgermeister Nils Siemen, so Christian Stahl. Der freiwillige Rücktritt der Führungskraft sei die eine Sache, das Verhalten der Politik, von der er maßlos enttäuscht ist, eine andere, betont der Stadtbrandmeister. Ob und wie der Riss zu kitten ist, bleibt völlig offen. Um 16 Uhr hat Christian Stahl ein weiteres Gespräch mit der Feuerwehr. Anschließend wird er mit seinen Führungskräften zusammenkommen. Von diesen Gesprächen dürfte viel abhängen. 12.15 Uhr: Der Nordenhamer Stadtrat hat bei einem Ausschlussverfahren gegen ein Mitglied des Stadtkommandos der Nordenhamer Feuerwehr nicht mitgespielt, das Stadtbrandmeister Christian Stahl und sein Stellvertreter Jan-Dirk Balz beantragt hatten. In einer denkwürdigen Ratssitzung, die am Mittwochabend sechs Stunden dauerte, kam die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit nicht zustande. Das hat dramatische Folgen. Nahezu sämtliche Führungskräfte der Feuerwehren hatten noch in der Nacht ihre Ämter niedergelegt. Am Donnerstag haben sechs der sieben Nordenhamer Ortswehren erklärt, dass sie nicht mehr einsatzbereit seien. Inzwischen hat sich eine neue Situation ergeben. Die umstrittene Führungskraft, der Christian Stahl Verfehlungen im Dienst und Unterstellungen vorwirft, ist inzwischen freiwillig von ihrem Amt zurückgetreten. Bürgermeister: Stehe hinter der Feuerwehr In einer Presseerklärung äußert sich Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen zur aktuellen Situation. Ich stehe als Bürgermeister hinter der Feuerwehr und betone regelmäßig, wie dankbar ich den Kameradinnen und Kameraden dafür bin, was sie für das Gemeinwohl leisten. Und ich stehe als Bürgermeister auch selbstverständlich hinter den Führungskräften der Feuerwehr, die sich im Ernstfall auf jeden Einzelnen in ihrer Truppe verlassen müssen, schreibt Nils Siemen. Nils Siemen Bürgermeister Nils Siemen versichert, dass er hinter der Feuerwehr steht. Foto: Archiv Wenn es Konflikte innerhalb der Mannschaft gibt, müssten diese zwingend gelöst werden in diesem Fall in letzter Konsequenz über einen Abberufungsantrag. Er spreche als Bürgermeister nicht öffentlich über Personalangelegenheiten aber er betone, dass er den Rat sowohl Tage vor der Sitzung, als auch direkt zu Beginn der nicht öffentlichen Sitzung deutlich auf die möglichen Konsequenzen ihrer Entscheidung hingewiesen habe, sagt Nils Siemen. Die Mehrheit des Rates habe im Sinne des Brandschutzes entschieden - aber eben nicht die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit. Aufgrund der schwerwiegenden Folgen habe er das Thema erneut auf die Tagesordnung für den nicht öffentlichen Teil der Ratssitzung am Donnerstagabend gesetzt, so der Bürgermeister weiter. Gemeinsam mit Kreisbrandmeister Ralf Hoyer habe er dem Rat noch einmal die prekäre Situation verdeutlicht. Neue Situation als Basis für weitere Gespräche Am Donnerstag habe sich eine neue Ausgangssituation ergeben, auf die er jetzt aufbauen werde, so der Bürgermeister. Die besagte Führungskraft, die abberufen werden sollte, sei von sich aus zurückgetreten. Damit gibt es eine neue Basis für Gespräche mit der Feuerwehrführung, die ich jetzt intensiv führe, sagt Nils Siemen. Der Bürgermeister weiter: Ich habe gute Hoffnung, dass wir auch in Zukunft die bisherige sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Rat, Verwaltung und Feuerwehr fortsetzen werden. Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr leisten einen unverzichtbaren Dienst für die Sicherheit der Nordenhamer Bevölkerung. Ob die Feuerwehren, hier bei einem Brand in Nordenham, bald wieder einsatzbereit sind, bleibt auch nach dem Rücktritt der umstrittenen Führungskraft offen. | ||||
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