Guten Morgen Markus,
ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit dem Einsatz von Drehleitern. Gebe einfach mal in Youtube "Dachstuhlbrand" ein. Du wirst zig Beispiele finden, in denen ebenso vorgegangen wird, wie von dir beschrieben.
Ich kann diese Vorgehensweise nicht nachvollziehen, allgemein, nicht nur auf den aktuellen Fall bezogen.
Wir hatten bis heute in rd. 16 Jahren zwei (!) Einsätze, bei denen wir den Monitor der Drehleiter eingesetzt hatten. Einmal Brand landwirtschaftliches Anwesen mitten in der Orstmitte einer Nachbargemeinde und bei einem Brand eines Sägewerkes.
Dagegen eine Vielzahl von Einsätzen bei denen wir über die DLK mit einem C-Rohr (80-360 Liter) die Brandbekämpfung durchgeführt hatten. Mit Erwerb der ersten gebrauchten hydraulischen Drehleiter wurde als erstes ein Übergangsstück von B-Schlauch (im Leiterpark) auf formstabilen C-Schlauch gefertigt.
Das Schöne an der Drehleiter ist doch, das wir damit oftmals dort hinkommen, wo es zu Fuß eben nicht geht.
C-Rohr in Kombination mit altem bewährten Holz-Einreißhaken hat sich als unschlagbar erwiesen.
Fall 1 - Brand kalter Dachstuhl - Fachwerkgebäude. Rechts angrenzend ebenfalls Fachwerkgebäude. Zur linken Seite frei stehend. Dachstuhl zündet durch, wir öffnen auf der linken Seite den First zur Abführung der Wärme, danach das Dach auf der rechten Seite zum angrenzenden Haus geöffnet. Von hier mittels C-Rohr Brandbekämpfung mittels C-Rohr durchgeführt. Feuer aus nach rd. 10 Minuten. Wasserschaden minimiert, angrenzendes Gebäude zu 100 Prozent geschützt.
Fall 2 - Brand Dachstuhl / Dachwohnung bei Brand landwirtschaftliches Anwesen. Zweite Drehleiter (nicht unsere) bringt Löschwasser mittels Monitor in das Gebäude ein. Feuer brennt weiter. Nach dem Ablöschen der Scheunen setzten wir unsere Drehleiter um. Erste Maßnahme mittels Einreißhaken Rollos entfernt (Rolloband war durchgebrannt), Fenster geöffnet. Feuer aus nach rd. 20 Minuten. Ebenfalls mittels C-Rohr. Ergebnis, Gebäude wurde mit > 100.000 Litern (nicht durch uns) geflutet. So durchdrängt von Wasser wuchs der Schwarzschimmel so, dass das Gebäude nur noch in Gänze abgerissen werden konnte.
Für mich war einmal das Buch, wie auch der Vortrag von Dr. Markus Pulm - Falsche Taktik - große Schäden prägend. Er sagte bei einem Vortrag: "Wir sind nicht dazu da Feuer zu löschen, wir sind dazu da, Schäden zu minimieren".
mkG Holger
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