Eine nette Anlage, ja, es gibt außer Kärcher auch noch andere Anbieter in dieser Dimension.
Dummerweise reicht die Leistungsfähigkeit allenfalls für die Eigenversorgung der Einheiten, in keinem Fall für die Versorgung der Bevölkerung.
Die Beutelfüllanlage ist auch nichts Neues, gab es alles schon ... sogar zur Abfüllung von Milch aus Milchpulver und (aufbereitetem) Trinkwasser.
Wenn du die Bevölkerung versorgen willst und Oberflächen- oder Brunnenwasser aufbereiten musst, brauchst deutlich größere Anlagen wie M15 - 15m³/h oder M40 - 40m³/h, Feinfiltration, keine UF oder ähnliches. Ein Quasi-Standard sind 5 m³ Anlagen auf 1 Transportpalette oder auf Anhänger, die auch parallel betrieben werden können (von Seta oder Scan, Veolia bin ich nicht auf aktuellem Stand).
Du brauchst aber auch i.d.R. für die Aufbereitung Chemie, und die muss auch erstmal vor Ort kommen.
Wir brauchen mit unserem 6 m³/h-Schätzchen pro Tag bis zu 50 kg Chemie und 20 kg Filtermaterial für Trinkwasser nach Verordnung bzw. WHO-Standard - könnte im ZS-Fall kritisch mit der Versorgung werden.
Es gilbt auch Überlegungen, Anlagen aus dem Bereich Schiffsausrüstung einzusetzen, die nicht nur einen hohen Stundendurchsatz haben, sondern auch ggf. Salzwasser aufbereiten können muss man aber erstmal beschaffen und vor Ort transportieren.
Der nächste Punkt:
wenn ich aufarbeite, muss ich diese Mengen auch unter die Leute bringen.
Ich kann ggf. in ein noch bestehendes Leitungsnetz einspeisen (macht's THW mit Erfolg :) ).
Ansonsten muss ich transportieren, z.B. mit den Containern aus Hessen oder mit den SAnH aus Niedersachsen (die 11m³-Container der FFW Müllheim a.d.R. dürfen lt. Hersteller gefüllt nicht transportiert werden). Oder mit 1 m³-Combo diverser Organsiationen, damit bekommst du je nach (Solo-)LKW 2m³ bis 6m³ transportiert. Oder mit speziellen Tankwagen ... nein, keine Milchlaster, die Reste von Milcheiweiss können da Probleme machen.
Ich brauche auch Ausgabestellen, an denen sich die Bevölkerung ihre 15 Liter Wasser pro Person und Tag abholen kann (bis 2 km Laufstrecke sollen nach Verordnung zumutbar sein - Was machen zu betreuende oder gehandycapte Personen?.
Die Ausgabestellen müssen je nach Situation überwacht oder regelmäßig kontrolliert und wiederbefüllt werden.
(Siehe Ahrtal mit den 93 Ausgabestellen des DRK ... )
Und das ist alles nur für Trinkwasser ...
Es braucht aber noch mehr:
Tränkwasser für Bauernhöfe,
Betriebswasser und Trinkwasser für Lebensmittelbetriebe,
Löschwasser ...
Da müssen Wasserversorger, Kommune und KRITIS-Betriebe ihre Hausaufgaben schon vor der Problemsituation geregelt haben.
Grüße
Udo
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