Rubrik | Fahrzeugtechnik |
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Thema | Feuerwehrfahrzeuge zu teuer? Marktgläubige Kartellhüter lassen keine Zweifel zu | 61 Beiträge |
Autor | Mark8us 8G., Kochel am See / Bayern | 890950 |
Datum | 23.07.2025 08:52 MSG-Nr: [ 890950 ] | 1145 x gelesen |
Servus,
ja, die Behörden haben ermittelt und wie so oft blieb es dann leider bei einem symbolischen Schlag.
Getroffen hat es nur zwei oder drei großen Anbieter, obwohl jeder, der ein bisschen hinter die Kulissen blickt, genau weiß, dass das Problem viel tiefer sitzt.
Aber gefühlt war das Ganze ohnehin nur die Spitze des Eisbergs.
Was die Insolvenzen angeht: Ich sehe es wie du. Wer in diesem Markt bei diesen Preisen (!) und dieser (teilweise schockierend schwachen) Leistung in finanzielle Schieflage gerät,
der hat entweder seine Hausaufgaben nie gemacht oder wollte schlicht nie wirtschaftlich arbeiten.
Die Firmengeflechte, Holdingstrukturen und merkwürdigen Tochtergesellschaften, die teilweise mehr Berater als Mechaniker beschäftigen,
tragen sicher ihren Teil dazu bei.
Das Geld verschwindet irgendwo nur nicht dort, wo es ankommen sollte: in Qualität, Langlebigkeit und Verfügbarkeit der Technik.
Und ja, der Staat schaut zu oder wird vielleicht sogar absichtlich blind, wenn ausländische Investoren deutsches Know-how einkaufen.
Aber ganz ehrlich: Wenn wir es selbst nicht gebacken bekommen, unsere Technologie und Firmen zu schützen oder ordentlich zu führen,
dann sind wir zum Teil selbst schuld. Ingenieure und Kaufleute, die sich nicht wehren, werden eben durch clerere ersetzt.
Was das Thema faire Ausschreibungen angeht das ist wirklich ein schlechter Witz.
Wir schreiben europaweit fair aus und machen dann trotzdem alles so spezifisch, dass am Ende jeder Anbieter sofort weiß,
worauf die Ausschreibung abzielt.
Türe mit integriertem Tritt, Trittstufe in 90cm Höhe mit flächenbündiger Ausleuchtung, Halterung XY, Digitalfunkkonfiguration ABC ,
alles sauber umschrieben, aber in Wirklichkeit ein exakt auf einen Anbieter zugeschnittener Wunschzettel.
Welcher Wettbewerber will oder soll sich da noch Mühe machen?
Fazit:
Vieles von dem, was wir heute beklagen, ist hausgemacht. Die einen decken sich mit Normen und Ausschreibungstexten zu,
die anderen spielen das Spiel mit und am Ende wundert man sich, warum die Qualität sinkt, die Preise steigen und der Wettbewerb ausbleibt.
Vielleicht wäre weniger Wunschkonzert und mehr funktionale Ausschreibung ein Anfang. Aber das muss man wollen und durchhalten.
Gruß vom See
Markus
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