Hurra, volkswirtschaftliche Deutungsversuche am späten Abend, ich bin dabei!
Geschrieben von Ulrich CimolinoLieferzeiten werden drastisch kürzer, weil die Auftragseingänge sinken
Im Gegensatz zu vergangenen Krisen, wird die Automobilindustrie diesmal nicht den Fehler machen, auf Halde zu produzieren, besonders weil ein Liquiditätsproblem besteht. Die Produktionskapazitäten werden massiv und kurzfristig angeglichen. Lieferzeiten werden tendenziell eher länger, um einen besseren Planungshorizont zu erreichen.
Geschrieben von Ulrich CimolinoPersonal steht "leichter" zur Verfügung
Kurzfristig ja, die Unternehmen freuen sich über jede Entlastung bei den Personalkosten, sei es Streik oder Freistellungen für die Feuerwehr. Innerhalb eines Jahres werden die Personalkapazitäten angeglichen, dann hebt sich das wieder auf. Aufgrund der Angst vorm Jobverlust wird die Bereitschaft für das Ehrenamt den Arbeitsplatz zu verlassen aber sinken.
Wie in den vergangen Krisen werden mittel- und langfristig nur Jobs mit niedriger Qualifikation abgebaut, die Bewerberzahlen bei den BF´s werden steigen, das Qualifikationsniveau kaum.
Geschrieben von Ulrich CimolinoPreise steigen weniger stark oder sinken evtl. in Teilbereichen (vgl. Kraftstoff!).
Volle Zustimmung.
Geschrieben von Ulrich CimolinoAuf-/Ausbaufirmen (ggf. sogar Fahrgestellhersteller!) gehen ggf. pleite, dann Probleme mit dort laufenden Aufträgen, weniger Konkurrenz ist nicht unbedingt von Vorteil für die Preise bzw. das Angebot.
In der Automobilbranche geht man von einer Reduzierung der Zulieferer von 20-25% aus. Der Prozess läuft so schon seit den 80ern, wird jetzt aber nochmal an Fahrt gewinnen. Für den Kunden ist eine solche Entwicklung immer mit Problemen behaftet, kann aber auch Chancen bieten, da durch die Konzentration auch Produktivitätsvorteile erwirtschaften lassen, die beim Kunden ankommen. Eine Monopolbildung droht denke ich nicht.
Geschrieben von Ulrich CimolinoPersonal (FF) zieht ggf. für eine neue/andere Arbeit weg.
Da die Krise nicht regional wirkt, sollte sich dieser Effekt eher in Grenzen halten. Er könnte sich in der Aufschwungphase nach der Rezession bemerkbar machen, falls sich boom regions entwickeln sollten.
Geschrieben von Ulrich Cimolinostärkere Konkurrenz (u.a. höhere Sozialausgaben, Bildungsetat soll erhöht werden) um weniger Mittel
Das wird die Feuerwehren bei der Wirtschaftskrise am stärksten treffen. Die Gewerbesteuer wird als Haupteinnahmequelle der Kommunen in den folgenden 2 Jahren kein Geld in die Kassen bringen, vom Bund ist aufgrund Konjunkturprogrammen (die auch richtig sind) nichts zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit, in 1-2 Jahren eine Beschaffung durchzuführen, wird sehr gering werden.
Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer. (Antoine de Saint-Exupéry)
 Beitrag inhaltlich zustimmen / ablehnen
|