Hallo,
durch große Waldgebiete in unserer Region haben wir solche Einsätze häufig und haben dabei folgende Probleme identifiziert:
- Es gibt sehr unterschiedliche Personengruppen, die sich im Wald aufhalten, z.B. Forstarbeiter,
Selbstwerfer, Spaziergänger, Gruppen, ... Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Orts-
kenntnis, ihres wahrscheinlichen Aufenthaltsortes (an Wegen oder im Bestand) und der
Möglichkeiten zur Selbsthilfe
- Es bestehen seit langer Zeit "Rettungspunkte Forst", die nach Lothar wieder neu aufgelegt
wurden. Alle Forstarbeiter, die durch die Forstverwaltung eingesetzt werden, haben den
nächsten geeigneten Rettungspunkt auf ihrem Auftrag.
Allerdings: Die Forstarbeiter sind heute oft in kleinen Teams (u.U. zu zweit) unterwegs. Damit
besteht das Problem, entweder den Kollegen zu versorgen oder eine Einweisung vom
zugehörigen Rettungspunkt zu organisieren.
- Der weit überwiegende Teil der Notfälle im Wald passiert in unserer Region mit Privatpersonen,
die als Fußgänger, Radfahrer, Gleitschirmpilot o.ä. unterwegs sind und oft keine bis geringe
Ortskenntnis haben. Ein Hinweisschild auf einen Rettungspunkt, das diese Personen vor 1 oder
2 km passiert haben, nützt, wenn es überhaupt bewusst wahrgenommen wird, dabei wenig.
Wir haben folgende Lösung entwickelt:
- Zusammen mit der Forstverwaltung wurden alle Waldwege im Leitsystem der Leitstelle erfasst
und Anfahrten zu diesen Wegen festgelegt (erhalten die ausrückenden Einheiten als Alarm-
depeche)
- Es wurden alle bekannten und im Wald sichtbaren Orientierungspunkte (Hütten, Aussichts-
punkte, Gedenktafeln, Hinweistafeln, Wegkreuze, Brunnen, etc.) erfasst und im Leitsystem
eingepflegt.
- Die Leitstelle versucht bei einem Notruf, mit Hilfe dieser Orientierungspunkte und dem
GIS, den Aufenthaltsort mit dem Anrufer zusammen zu ermitteln.
Bewährt hat sich dabei, mit dem Parkplatz, an dem die Person ihr Fahrzeug abgestellt hat, zu
beginnen und sich im Dialog mit dem Anrufer "durch die Karte" zu bewegen. Hat die Leitstelle
Zweifel, ob die Einsatzstelle auf diese Art zu finden ist, wird der Einsatz eines Hubschraubers
erwogen.
- Wegen der sehr unterschiedlichen Befahrbarkeit der Waldwege fahren wir zuerst mit einem
Allrad-PKW (KdoW) ein, der eine medizinische Beladung mitführt und die Besatzung des
Rettungsdienstes mitnimmt.
- Zur Kennzeichung des Weges für nachrückende Fahrzeuge nutzen wir im Forst gebräuchliche
Kennzeichnungsfarbe in Sprühdosen.
- Alle Fahrzeuge führen einen entsprechenden Kartensatz (UTM, Stadtplan mit Waldgebieten,
Wanderkarte, Forstkarte, Karte mit Rettungspunkten und Löschwasserentnahmestellen) mit.
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