Hallo,
mir sind zwei Feuerwehren bekannt, die sich mit der Entrauchung von Tiefgaragen beschäftigt haben, die Feuerwehr Stans und die BF St. Gallen (beide in der Schweiz).
Direkte Ansprechpartner habe ich leider keine, aber die Kontaktdaten der Wehren dürften über Google o. ä. zu finden sein.
Beide Wehren haben mobile Großventilatoren beschafft, die FW Stans hatte damit bereits mindestens einen heissen Einsatz.
Die BF St. Gallen hat ein Konzept zum Schutz des Einkaufs- und Servicezentrums "Silberturm" erstellt, zu dem auch die Entrauchung der mehrgeschossigen Tiefgarage gehört.
Das Problem bei Tiefgaragen allgemein ist die Lage der Zu- und Abluftöffnungen (oft nebeneinander, bzw. es existiert nur eine Ein- und Ausfahrt) und Verbindungen von der Tiefgarage in angrenzende Gebäude, durch die bei einer Belüftung der Rauch in diese Gebäude gelangen kann.
Das Konzept in St. Gallen sieht vereinfacht ausgedrückt so aus, dass der Großventilator vor die Ein- oder Ausfahrt gestellt wird ( (bei starkem Wind je nach Windrichtung - die dortige Tiefgarage hat separate Zufahrten) und das angrenzende Treppenhaus (der Zugang zu den Geschäften) mit Kleinlüftern unter Überdruck gesetzt wird.
Die Entrauchung mit Kleinlüftern über eine Öffnung (unten einblasen und den Rauch an der Decke heraus drücken) funktioniert nach meiner Erfahrung in der Praxis nicht, da diese Entrauchung keine Wirkung in die Tiefe bringt, die Temperaturen nicht nachhaltig senkt und es sehr schnell passieren kann, dass der Rauch an der Zuluftöffnung umgewälzt wird, die Lüfter den Rauch also wieder ansaugen und in die Tiefgarage drücken.
Kleinlüfter (auch kombiniert eingesetzt) stoßen bei Tiefgaragen ohnehin schnell an ihre Grenzen, vor allem bei ungünstigen Windverhältnissen.
Gibt es nur eine Zu- und Abluftöffnung, kann Luft über Schlauchlutten zum tiefsten Punkt der Tiefgarage geblasen werden, um den Rauch nach und nach zu verdrängen. Das ist aber zeitaufwändig, materialintensiv (bei großen Tiefgaragen dürfte es an der Menge der verfügbaren Lutten scheitern) und nur zur "kalten" Entrauchung geeignet, nicht zur Unterstützung eines Löschangriffs.
Gleiches gilt für das absaugen von Rauch.
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