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RubrikBerufsfeuerwehr zurück
ThemaDen Haag baut Fw ab...    # 95 Beiträge
AutorDani8el 8R., Peine / Niedersachsen787499
Datum24.04.2014 12:25      MSG-Nr: [ 787499 ]28006 x gelesen
Infos:
  • 23.02.18 HP Brandweer NL

  • Hallo

    geschrieben von Klaus S.:
    Oh Mann, was für eine peinliche Diskussion [...] Ich kenn dich nicht, du bist nicht meiner Meinung, ergo bist du dumm und hast keine Ahnung. Na, ja ...
    Nun ja. Es sind aber auch wirklich "merkwürdige" - im Wortsinn - Thesen, die der Prof. Ira Helsloot (dachte auch zuerst an eine Frau ;-) ) da so aufstellt. Haben mich auch spontan die Augenbrauen hochziehen lassen.

    Es sind sicher auch richtige Sachen dabei. So ist es zum Beispiel wirklich weit mehr schmerzlich, wenn bei dem Brand einer Industriehalle drei Feuerwehrangehörige um Leben kommen, das Gebäude gerettet wird, dann jedoch, auf Geheiß des Versicherers, im Nachhinein abgerissen wird (beziehe mich auch den von Christian übersetzten Artikel, das Interview; dort Brand De Punt). Ich frage mich allerdings sehr, ob der Prof. bei der These "Eintreffzeit ist bzgl. der Brandbekämpfung resp. Schadenverhinderung nicht so wichtig - wird eh abgerissen" nicht ein bißchen sehr auf Brände in Industrieanlagen fokussiert? Ja, die Eintreffzeiten sind - offensichtlich auch in den Niederlanden - am "kritischen Wohnungsbrand" festgemacht. Ja, es brennt auch in Industrie bzw. anderen Objekten. Aber nein - jetzt kommt der erste Widerspruch des Feuerwehrmanns draußen - nein, ich habe es seltenst erlebt, daß nach dem klassischen Zimmerbrand, der durch relativ schnelles Eingreifen auf dasselbe bzw. die Wohnung begrenzt werden konnte, das Wohnhaus im Nachhinein abgerissen wurde!

    Ähnliches gilt für die vom Prof. angeführten Beispiele JVA - das ist auch wohl ein absoluter Sonderfall! - sowie Chemiwerk - wieder Industrie; die übrigens nicht selten sogar eine ganz eigene Werkfeuerwehr unterhält, eben um Schäden klein zu halten und eben nicht alles abreißen zu müssen.

    Zur These des Profs, daß eh niemand "aus dem Feuer" gerettet wird - hier kommt wirklich (wieder) der Widerspruch des Feuerwehrmanns: Ich selbst war auch schon bei einigen Einsätzen dabei, wo die Bewohner ihr Leben dem relativ schnellen Eintreffen und entschlossenen Handeln der Feuerwehr zu verdanken haben. Ein Einsatz ist mir dabei besonders in Erinnerung, und hier fand die Rettung zweier Kinder und einer Mutter in wirklich letzter Minute (wenn nicht sogar knapper) statt (der seltenste Fall: nach Verbringen aus der Dachgeschoßwohnung und Reanimation noch auf Straße alle ohne bekannte gravierendere Folgen überlebt)! Auch wenn sicherlich in vielen Fällen tatsächlich nichts mehr erreicht werden kann, die Betroffenen bereits tot sind, oder andernfalls auch zwei, drei Minuten später noch gerettet werden konnten / könnten. - Allein ein Scan sämtlicher Zeitungen würde m.E. doch eine Vielzahl von Fällen aufzeigen, die die These des Profs schlicht widerlegen.

    Eintreffzeiten sind so eine Sache, aber die starke These "egal, wird eh niemand gerettet, sämtliche Opfer waren vor dem Eintreffen sowieso schon gestorben" finde ich wirklich etwas sehr - wieder, siehe oben - "merkwürdig"!

    Weiter: Die Personaleinsparung ist bei den anderen Thesen fast schon nur noch ein Randthema. Sicherlich reichen vier Mann bei den meisten Einsätzen völlig aus. Bei manchen allerdings nicht. Und auch wir führen zum Beispiel für den Erstangriff auf einem Fahrzeug u.a. CSA mit, und ich habe inzwischen mehr als ein Mal erlebt, daß diese auch eingesetzt wurden. Ob CSA auf jedem Erstangreifer sein müssen kann man diskutieren, aber der kurze Satz "was man nicht mitführt muß man auch nicht ausbilden..." Nun ja. Ein drittel Personaleinsparung, auch oder vor allem Freiwillige, in den NL Part-Timer - hier gilt wohl, was Christoph weiter oben geschrieben hat: Wenn man die 7000, das Drittel, weggespart hat und das Kind in den Brunnen gefallen sein sollte, muß man das Drittel, die 7000, erst mal zurückgewinnen...

    Zuletzt, wenn es um Qualifikation bzw. vor allem um "Professor kann jeder werden" geht. - Denke da so an die Fachproffesoren VWL, BWL usw., die riesen Schaar der "Wirtschaftsweisen" in D, die uns oft, täglich mit zum Teil völlig gegensätzlichen Expertisen zur Ökonomie beglücken (je nach dem, aus welcher Ecke...). Und hier kam ja auch schon vorsichtiger Widerspruch zu den Thesen des Prof Ira Helsloot von durchaus berufener Seite, also nicht von mir. ;-)

    Bin jedenfalls gespannt, wie das weitergeht, wie sich die Sche in den NL entwickelt. Sollte man wohl wirklich mal im Auge behalten.


    Gruß

    Daniel

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