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RubrikKatastrophenschutz zurück
ThemaSammelthread: Diskussionen / Artikel zu Bevölkerungsschutz, Katastrophenschutz, Gefahren usw.26 Beiträge
AutorThom8as 8S., Ehrenkirchen / Baden-Württemberg870857
Datum27.07.2021 10:24      MSG-Nr: [ 870857 ]1144 x gelesen

Geschrieben von Christian R.Nur weil Daten vorhanden sind, heißt das nicht, dass sie auch verfügbar sind. Die Daten von Pegel sind wahrscheinlich alle digital verfügbar. Irgendwelche Markierungen in Orten nicht, handschriftliche Aufzeichnungen in lokalen Archiven auch nicht.Deswegen wurden für das Ahrtal von Roggenkamp/Herget im Jahr 2014 die historischen Hochwassermarken in Abflüsse umgerechnet. Sollte für jede Hochwassermarke gemacht werden. Es muss nicht die Genauigkeit einer wissenschaftlichen Ausarbeitung erreicht werden, aber als zusätzliche Hausnummer kann so ein Wert nicht schaden.

Zusätzlich ist es als Vergleichsmaßstab möglich Abflusswerte für kleinere Pegel auf ein größeres Gebiet hochzurechnen. Die Annahme ist, dass ein kleines Gebiet mit einer höheren Wahrscheinlichkeit gleichzeitig komplett von andauerndem Starkregen betroffen ist und deswegen die Basis für die Beziehung großflächiges Starkregenereignis -> Abfluss valider ist als die Hochrechnung aus Werten seit dem die Pegel bestehen.
Ehrenkirchen/Möhlin 43km² HQ100=34,3m³/s -> Altenahr/Ahr 746km² -> Abfluss bei gleichem Wetterereignis = 595 m³/s. Das wäre dann mit einer einfachen Rechnung ein Pegel von 6m in Altenahr als Risiko bei einem gleichzeitigen Regenereignis über dem gesamten Einzugsgebiet des Flusses.

Korrekte Werte für HQ100, HQextrem, HQ10000 helfen, sind aber am Ende des Tages eher nur eine Planungsgrundlage.
Für die richtige Abarbeitung des Einsatzes sind die konkreten Werte dann wichtiger. Es kann ja auch immer etwas mehr sein. Am Alpensüdrand gibt es als Regenschauer mit über 430 mm. Wenn das vorstellbare bei 130mm in 48h endet sieht man danach etwas alt aus.

Alternativ kann man auch die Beziehung gemessene Regenmenge/Abfluss beim letzten Hochwasserereignis auf die jetzt gemessene Regenmenge umrechnen. Das wird in den Hochwasserinformationszentren wahrscheinlich auch so gemacht, nur ist die Frage wie intuitiv diese Modelle derzeit sind um sie direkt vom Lagezentrum des Kreises nutzen zu können. Da wäre dann wieder ein einfacher 3-Satz ausreichend. x-mm zusätzlicher Regen im Einzugsgebiet-> y m³/s zusätzlicher Abfluss -> z-cm höherer Pegel.

Eine grob mögliche Abschätzung ist Regenmenge dividiert durch x bzw. y aufgeteilt auf zh ergibt Abfluss:
746 km² bei 100mm und 1/5 in 6h sind 833m³/s.
746 km² bei 400mm und 1/5 in 6h sind 3333m³/s.
746 km² bei 400mm und 1/3 in 6h sind 5555m³/s.
Beim letzten Wert kämen dann die Rheinanlieger auch langsam ins schwitzen.

Es gibt viele Wege, die einem in einer dynamischen Lage noch helfen könnten die Dramatik der gerade erlebten Lage zu erfassen. Aber das lässt sich im Tunnel schwer erfassen. Ein Tag nach dem Hochwasser ist das sehr einfach, wenn gerade die Pegel absaufen geht das ohne Routine und weiteres nicht.

Letztendlich ist die LfU dafür zuständig Pegelvorhersagen für den Pegel Altenahr zu erstellen. Diese haben 20:06 die Prognose von 7m für den Pegel veröffentlicht, so weit so gut, wenn auch spät. Das Problem war aber eine Stunde davor wurden wohl Prognosewerte von 4m veröffentlicht, diese lagen unter dem Pegel von 19:00. Da wird es dann richtig schwer für die Einsatzleitung korrekt zu handeln, ein abnehmender Pegel bedeutet, dass andere Tätigkeiten möglich sind.

Für die Gesamtbetrachtung ist die bekannte Ausarbeitung vom BBK über Starkregen sicher auch hilfreich. Nur fehlt da ein Kapitel für mittlere Flüsse (50-1000 km² Einzugsgebiet) die dann doch eine größere Vorlaufzeit bis die Sturzflut die Gemeinde erreicht haben.

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